Johann Wolfgang von Goethe, Faust I
Das Zeitalter der Universalgelehrten liegt hinter uns. In Anbetracht der Erkenntnis, dass die unermesslichen Schätze unserer Kultur und Natur von keinem Menschen auch nur annähernd vollständig erfasst werden können, müssen wir heute bescheidener bleiben. Unser Zeitalter beschert uns statt dessen das Glück eines vergleichsweise einfachen Zugangs zu den ererbten Schätzen unserer Kultur und Natur. Unser Problem ist heute eher ein Entscheidungsproblem bei der Auswahl von Optionen aus einem unbegrenzten Universum von Optionen. Entscheidung und Auswahl bedeuten immer auch Eingrenzung, Abgrenzung und Ausschluss. Welche Kriterien ziehen wir heran, wenn wir diese Ent- scheidungen treffen?
Offen gesagt, haben wir darauf keine schlüssigen Antworten. Wir wissen jedoch, dass die Inbesitznahme (im Sinne von Erfahrung, Auseinandersetzung und auch Erkenntnis) unser Leben ungemein bereichert und darum einen wichtigen Aspekt der Lebensqualität darstellt. Es sind inbesondere die aus dem Alltag herausgelösten Reisen, die uns diese Zusammenhänge erfahren lassen und bewusst machen. Als Argonauten treibt es uns an unbekannte Gestade, an denen Abenteuer zu bewältigen sind, damit die Reise fortgesetzt werden kann. Eine Reise im Sinne einer physischen Orts- veränderung wirkt oft als Katalysator, ist aber keine zwingende Voraussetzung. Unterschiedlichste Medien und eine Ausstattung mit Geist und Phantasie reichen bereits aus, um auf weite, beeindruckende, instruktive oder auch magische und berauschende Reisen zu gehen, die vermeintlich den eigenen Horizont erweitern, tatsächlich aber die Persönlichkeit verändern.