Freitag, 19. Oktober 2018

Reise an die antike Seidenstraße in Usbekistan im Überblick, 8.-18. Oktober 2018 (Finale Version 21.12.2018)

Abendstimmung an der Mohammed Rahim Khan Medrese, Chiwa Registan Samarkand, Medresen Ulugʻbek, Tilya-Kori, Sher-Dor Gewürze auf dem Kollektivmarkt Buchara

Es kommt nicht häufig vor, aber mitunter erfüllen sich im Leben Träume. Als Jugendlicher war ich derart beeindruckt von der orientalischen Architektur an der antiken Seidenstraße, dass Oasenstädte wie Buchara und Samarkand als Traumziele im Gedächtnis präsent blieben. Im Oktober 2018 wird der Traum zur Realität. Mit unsicheren Erwartungen schließen wir uns der Gruppen-Studienreise Usbekistan Höhepunkte an, für die wir uns nach einem Vergleich von Angeboten mehrerer Veranstalter entschieden haben. Die Reise wird zweifellos spannend. In der Realität sind wir überwältigt von intensiven Erlebnissen einer großartigen Kulturreise zu einem der ältesten Zentren menschlicher Hochkultur. Wer orientalische Romantik erwartet, ist jedoch am falschen Ort. Zentralasien ist eine Region traditionell brutal harter politischer, sozialer, kultureller Kontraste. Wahrnehmungen von Besuchern modellieren komplexe Prozesse mit zahlreichen Variablen, sodass nicht überrascht, wenn diese Kontraste individuell unterschiedlich gesehen und verstanden werden und verdichte Reiseerlebnisse subjektiv geprägt sind.(1) 
Stationen unserer Reise beschreiben Berichte (Posts) und Fotoserien auf die nachfolgende Aufstellung verweist: (-> "Weiterlesen")

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Rückreise von Chiwa über Taschkent nach Deutschland

Marktstände im Kuppelbau des Chorsu-Basars, Taschkent Abschied von Usbekistan Amir Timur Denkmal vor dem Amir Timur Museum in Taschkent

Mehr als 1000 km haben wir mit dem Reisebus in 3 Etappen von Taschkent über Samarkand und Buchara entlang der antiken Seidenstraße bis Chiwa (auch Xiva, Khiva) zurückgelegt. Unser Golden-Dragon-Bus aus chinesischer Produktion hat sich als ein zuverlässiges Arbeitspferd erwiesen, was Verbesserungsideen nicht ausschließt. Da der Rückflug nach Deutschland von Taschkent abgeht, müssen wir noch einmal mehr als 1000 km von Chiwa zurück nach Taschkent reisen. Mit dem Bus fahren wir nur ca. 30 km bis Urganch, um von dort den Flieger nach Taschkent zu nehmen, wo wir den Tag bis zum stimmungsvollen Abschieds-Dinner verbummeln. Die Nacht wird kurz, weil der Rückflug nach Frankfurt um 05:45 Uhr startet.

Dienstag, 16. Oktober 2018

Weltkulturerbe Chiwa an der Seidenstraße in Choresmien, Usbekistan

Souvenirverkauf in Chiwa Westtor Ota Darvoza der inneren Stadt Itchan Kala, Chiwa Reisegruppe in der Juma Moschee, Chiwa

Nach spannender Anreise am Vortag (Post vom 15.10.2018) durch die Kysylkum-Wüste nach Chiewa (Khiva, Xiva) unternehmen wir heute in Chiewa eine Zeitreise durch die aus der Zeit gefallene innere Stadt Itchan Kala. Unter der sichtbaren Oberfläche der inneren Stadt verbirgt sich eine in menschlicher Siedlungs- und Kulturgeschichte weit zurückreichende Frühgeschichte, deren Ursprünge im Dunkel liegen. Lücken zwischen Frühgeschichte und Gegenwart füllen Narrative über Historie, die dieser Post ergänzt.(1)

Montag, 15. Oktober 2018

Reise auf der Seidenstraße von Buchara nach Chiwa in Usbekistan

Überquerung des Amudarja (antik Oxos oder Oxus)

Mehr als 1000 km von Taschkent entfernt markiert die alte Oasenstadt Chiwa (auch Xiva, Khiva) den Wendepunkt unserer Usbekistan-Reise. Chiwa liegt westlich des Amudarja an einem nach Norden führenden Zweig der antiken Seidenstraße nahe der Grenze nach Turkmenistan.(1) Auf 480 km Distanz zwischen Buchara und Chiwa reisen wir mit dem Golden-Dragon-Bus aus chinesischer Produktion überwiegend durch die Kysylkum-Wüste(2). Die Fahrzeit von ca. 7 Stunden (Gesamtzeit 9:10 Std.) ist für 480 km Strecke nur möglich, weil ca. die Hälfte der Autobahn A380 vierspurig ausgebaut ist.(3) Der Rest der Strecke ist eine weitere Schlaglochpiste und erfordert gemächliche Geschwindigkeit. Nachfragen zu offenkundigen Defiziten werden in Spanien mit der Floskel 'mañana' beantwortet. In Usbekastian ist die Reaktion meistens ein Schulterzucken. Die formellere Antwortet lautet: "Im nächsten Jahr". Landschaftlich ist die Etappe eintönig. Für Abwechslung sorgen abenteuerliche Ortsdurchfahrten, spannende Pausen und hochinteressante Informationen über Alltagskultur, mit denen uns Reiseleiterin Viktoria während der Fahrt unterhält. Bei der Ankunft in Chiwa sind wir erneut überwältigt. Buchara vermittelt ein starkes Orient-Feeling. In Chiwa unternehmen wir eine Zeitreise in den mittelalterlichen Orient. Der vollständig von einer Stadtmauer umgebene historische Stadtkern Itchan-Kala ist aufgrund seines Gesamtbildes seit 1990 UNESCO-Welterbe.

Sonntag, 14. Oktober 2018

Buchara-i-Scherif (Buchara die "Edle, "Heilige") an der Großen Seidenstraße - Part 2

Fortsetzung des Posts Buchara-i-Scherif (Buchara die "Edle, "Heilige") an der Großen Seidenstraße - Part 1

Torhaus Chor Minor, Buchara Hofmoschee der Nekropole Chor Bakr bei Buchara Haupthof des Sommerpalastes Sitorai Mohi Xosa bei Buchara

Während 2 Leidensgenossinen unserer Reisegruppe noch mit Magen-Darm-Beschwerden und Nebensymptomen kämpfen, haben sich meine Beschwerden in einer unruhigen Nacht immerhin soweit beruhigt, dass ich mit reduzierter Vitalität am gemeinsamen Besichtigungsprogramm teilnehmen kann. Am Vormittag besuchen wir Sehenswürdigkeiten ca. 10 km außerhalb des Stadtzentrums. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung und gibt uns Gelegenheit zu einem Abschiedsrundgang im historischen Zentrum. 

Samstag, 13. Oktober 2018

Buchara-i-Scherif (Buchara die "Edle, "Heilige") an der Großen Seidenstraße - Part 1

Innenhof der Kalon-Moschee, Buchara Festung Ark am Registan Buchara Schafsköpfe, Kollektivmarkt Buchara

Buchara ist eine alte Oasenstadt an der antiken Seidenstraße in Zentralasien, die auf einem heiligen Hügel vor vermutlich ca. 3000 Jahren gegründet wurde. Diesen Hügel besetzt seit Urzeiten die Zitadelle Ark. Legendärer Erbauer des Ark war Prinz Siyawasch, eine Figur des persischen Nationalepos Schāhnāme.(1)
Seit 1994 ist Bucharas historischer Stadtkern UNESCO-Welterbe. Maßgeblich für die Eintragung als Weltkulturerbe waren nicht einzelne der 140 gelisteten Architekturdenkmäler, sondern das Gesamtbild einer mittelalterlichen islamischen Stadt in Zentralasien, deren Struktur trotz aller Veränderungen seit der im frühen 16. Jahrhundert einsetzenden Scheibaniden-Dynastie weitgehend intakt geblieben ist.
Ein Aufenthalt im historischen Zentrum Bucharas beeindruckt europäische Besucher tief. Eindrücke von Buchara-i-Scherif (Buchara die "Edle", "Heilige") wirken auf Besucher nicht nur fremdartig, sondern auch räselhaft. Um Buchara und besichtigte Sehenswürdigkeiten zumindest ein wenig zu verstehen und kulturhistorisch einordnen zu können, hilft ein Blick auf die Geschichte einer Stadt, in der sich zahlreiche Kulturschichten überlagern. Deren Ursprünge verbirgt Nebel von Frühgeschichte.

Freitag, 12. Oktober 2018

Reise auf der Großen Seidenstraße von Samarkand nach Buchara in Usbekistan

Mittagsimbiss im Atrium des Töpferfamilienhauses in Gijduvan Baumwollfeld an der Straße zwischen Samarkand und Buchara Hauptportal der Karawanserei Rabat-e Malik

Von Samarkand reisen wir per Bus 280 km auf der internationalen Fernstraße M37 nach Buchara. Die Route verläuft auf einem Abschnitt der Hauptroute der antiken Seidenstraße. Diese darf man sich nicht als feste Verkehrs- und Handelswege vorstellen (wie z.B. Römerstraßen), sondern als eine Kette von Ortschaften, Oasen und Karawansereien, die Handelskarawanen auf dem Weg durch Trockengebiete, Wüsten und Berglandschaften als Stützpunkte nutzten. In der Gegenwart ist die Fernstraße M37 zwischen Samarkand und Buchara selbstverständlich eine befestigte Straße, die jedoch vom Komfort einer Autobahn oder eines Highways weit entfernt ist. Die M37 präsentiert sich als ruppige Schlagloch-Piste. Unser Golden Dragon Bus aus chinesischer Produktion ist relativ neu, aber kein Hightech-Produkt, das mit Luftfederung über Schlaglöcher gleiten könnte. Unebenheiten meldet unser Bus rurmpelnd an Insassen. Vor Schlaglöchern reduzieren unsere Fahrer die Geschwindigkeit. Ob das mit Rücksicht auf die Technik oder mit Rücksicht auf die Insassen geschieht, bleibt ungeklärt. Beschleunigungen nach Bremsmanövern quittiert der Motor röhrend und malend. Wir wollen uns nicht beklagen. Handelskarawanen legten unter weit schwierigeren Bedingungen 25-40 km am Tag zurück. Selbst für geübte Wanderer wäre das eine stramme Leistung. Für 280 km hätte eine Karawane ca. 10 Tage benötigt. Wir benötigen 4,5 Stunden Fahrzeit. Tatsächlich sind wir jedoch inklusive Reiseprogramm fast 8 Stunden unterwegs.

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Reise von Taschkent nach Samarkand an der Seidenstraße in Usbekistan

Hotel Malika Prime in Samarkand Baumwollfelder an einem Rastplatz der Route nach Sarmakand Registan Samarkand, Medresen Ulugʻbek, Tilya-Kori, Sher-Dor

Nach dem Vormittags-Programm in Taschkent, Hauptstadt Usbekistans, reisen wir per Bus nach Samarkand, zweitgrößte Stadt des Landes mit ca. 500.000 Einwohnern. Auf der Fahrt passieren wir endlose Baumwollfelder, an denen die Ernte stattfindet und ein Halt verboten ist. Ernte-Arbeiter werden zwangsrekrutiert, was Touristen möglichst nicht mitbekommen und schon gar nicht dokumentieren sollen (Welt: Wo Lehrer und Ärzte zu Baumwoll-Sklaven werden). Für ca. 300 km auf usbekischer Autobahn benötigen wir 6,5 Stunden (inkl. 2 Stops), weil die mit Schlaglöchern übersäte Piste nur vorsichtige Fahrweisen erlaubt. Um 20:30 Uhr erreichen wir Samarkand mit seinen bedeutenden Bauwerken islamischer Kultur. Das Besichtigungsprogramm beginnt morgen. Im angenehmen Hotel Malika Prime nehmen wir heute das Abendessen ein. - Fotoserien: Busreise nach Samarkand, Hotel Malika Prime

Montag, 8. Oktober 2018

Reise nach Taschkent, Hauptstadt Usbekistans in Zentralasien

Flugzeug der Uzbekistan Airways am Flughafen Frankfurt
Maschine der Uzbkistan Airlines am Flughafen Frankfurt
Reisebus am Hotel Shodlik Palace, Taschkent
Bus unserer Reisegruppe in Usbekistan
Von Frankfurt fliegen wir als Teilnehmer einer 25-köpfigen Reisegruppe nonstop mit Uzbkistan Airlines zu Usbekistans Hauptstadt Taschkent (Fotoserie). In der voll besetzten Maschine reisen vor allem Gruppen diverser Veranstalter. Ziel aller Gruppen ist die antike Seidenstraße in Zentralasien. Nach 5:40 Std. entspanntem Flug landen wir gegen 21:00 Uhr in Taschkent. Die Stadt muss man nicht unbedingt gesehen haben, aber sie ist das Tor, durch das Touristen die Seidenstraße in Usbekistan erreichen.