Mehr als 1000 km haben wir mit dem Reisebus in 3 Etappen von Taschkent über Samarkand und Buchara entlang der antiken Seidenstraße bis Chiwa (auch Xiva, Khiva) zurückgelegt. Unser Golden-Dragon-Bus aus chinesischer Produktion hat sich als ein zuverlässiges Arbeitspferd erwiesen, was Verbesserungsideen nicht ausschließt. Da der Rückflug nach Deutschland von Taschkent abgeht, müssen wir noch einmal mehr als 1000 km von Chiwa zurück nach Taschkent reisen. Mit dem Bus fahren wir nur ca. 30 km bis Urganch, um von dort den Flieger nach Taschkent zu nehmen, wo wir den Tag bis zum stimmungsvollen Abschieds-Dinner verbummeln. Die Nacht wird kurz, weil der Rückflug nach Frankfurt um 05:45 Uhr startet.
Der aktuelle Post ist Teil einer Post-Serie, die über Etappen und Erlebnisse einer Reise entlang der Seidenstraße in Usbekistan berichtet:
- Reise nach Taschkent in Usbekistan
- Reise von Taschkent nach Samarkand an der Seidenstraße
- Reise auf der Großen Seidenstraße von Samarkand nach Buchara
- Buchara-i-Scherif an der Seidenstraße in Usbekistan - Part 1
- Buchara-i-Scherif an der Seidenstraße in Usbekistan - Part 2
- Reise auf der Großen Seidenstraße von Buchara nach Chiwa
- Weltkulturerbe Chiwa an der Seidenstraße in Choresmien, Usbekistan
Rückreise nach Taschkent - Fotoserie: Flughafen Urganch
Urganch, Hauptstadt der Provinz Xorazm, hat ca. 150.000 Einwohner und einen modernen 'internationalen' Flughafen mit entspannter Atmosphäre. In Anbetracht des übersichtlichen Betriebs von heute 6 Linienflügen nach Taschkent, Moskau und St. Petersburg ist der Flughafen überdimensioniert. Für uns ist das angenehm, weil wir erst kurz vor dem Abflug eintreffen müssen. Unser Flug ist um 9:35 Uhr der letzte Abflug des Tages. Vom Terminal spazieren wir zu Fuß zur einsam auf dem Rollfeld parkenden Maschine.
Taschkent - Fotoserien: Busfahrt, Chorsu-Basar, Metro
Am Flughafen von Taschkent wartet ein Reisebus mit Fahrer auf uns. Da wir im Hotel erst einige Stunden später einchecken können, unternehmen wir eine Stadtrundfahrt durch das moderne Taschkent, das sich in einer Phase seelenloser groß- und hauptstädtischer Umgestaltung befindet. Das Straßenbild in Taschkent orientiert sich an europäischer Kultur. Traditionelle usbekische Kleidung sieht man in Taschkent deutlich seltener als in der Provinz.
Die Rundfahrt endet am authentisches Orient-Feeling vermittelnden Chorsu-Basar. Der Basar in einem türkisen Kuppelbau und einigen Nebengebäuden "... gilt als einer der ältesten Basare Zentralasiens. Er war jahrhundertelang einer der wichtigsten Handelsorte entlang der Seidenstraße und profitierte dabei vor allem von seiner Lage an der Kreuzung von vier wichtigen Handelsstraßen." (Wikipedia)
Nicht weit entfernt vom Chorsu-Basar liegt eine Station der nach Moskauer Vorbild gebauten Metro Taschkent. Taschkent betreibt die einzige U-Bahn in Zentralasien. 3 farblich unterschiedene Linien haben insgesamt eine Betriebslänge von 36,2 km mit 29 Stationen. Jede Station hat eine prunktvoll gestaltete thematisch individuelle Dekoration. Der unschlagbar günstige Fahrpreis gilt für das gesamte Netz inkl. Umstiegen. Wir fahren auf der blauen und der roten Linie in Richtung Hotel. Stationen unserer Route thematisieren Raumfahrt-Abenteuer, Erzählungen aus 1001 Nacht, Baumwoll-Landwirtschaft.
Dinner mit Gabentausch im Hotel Shodlik Palace - Fotoserien: Hemingway Bar, Abschieds-Dinner
Für die letzte Übernachtung in Usbekistan ist wieder das uns seit der Ankunft vertraute und mit überwiegend positiven Erinnerungen besetzte Shodlik Palace Hotel reserviert (Post vom 08.10.2018). Das Hotel ist kein 'Palast', aber es ist komfortabel und überzeugt mit gutem Service. Der zweite Aufzug im achtstöckigen Haus ist jedoch noch immer defekt, weshalb wir das Treppenhaus bevorzugen.
Das Abendessen ist heute mit 18:00 Uhr ungewöhnlich früh angesetzt, weil wir nur eine sehr kurze Nacht genießen können. Vor dem Abendessen nehmen wir unseren 'Sundowner' in der 'Hemingway Bar' des Hotels, die wir auch am Abend des Anreisetags besucht haben (Post vom 08.10.2018).
Tische im Restaurant des Hotels sind heute festlich eingedeckt. Während sich Reiseleiterin Viktoria ebenfalls in festlicher Gardorobe zeigt, haben die Teilnehmer ihre Abendkleidung zu Hause gelassen.
In der Reisegruppe sind wir uns einig, dass Reiseleiterin Viktoria einen großartigen Job leistet und wir ihr viel zu verdanken haben. Unseren Dank wollen wir nicht nur verbal äußern und haben darum in der Gruppe gesammelt. Ein kurzerhand bestimmter Gruppensprecher formuliert unseren gemeinsamen Dank und übergibt das Gruppengeschenk.
Wie üblich, besteht das Dinner aus 4 Gängen (Salat, Suppe, Fleischgericht, Süßspeise), die traditionell mit Tee und Wodka abschließen. Das Essen entspricht dem üblichen Standard und fällt ohne Hoch- oder Tiefpunkte solide aus. Ein Klecks Ketchup zum Fleischgericht (Geflügelfilet in leichter Panade) mag optisch motiviert sein.
Geschmacklich ist er kein Gewinn.
Während der Reise hat Viktoria die Gruppe mit Quizfragen unterhalten und für richtige Antworten Geschenke angekündigt. Nach dem Essen ist der Zeitpunkt der Preisverteilung gekommen. Außerdem hat Viktoria einige Geschenkte vorbereitet. Handgearbeitetete Teller mit usbekischem Dekor sind für jeden der Teilnehmer bestimmt. Zusätzlich erhalten Frauen der Gruppe einen usbekischen Fächer und Männer eine Tjubetejka vom Typ Doppa (Faltkappe, auch als 'Duppi' bezeichnet), die traditionelle männliche Kopfbedeckung in Zentralasien.
Nach sehr kurzer Nacht erhalten wir um 2:20 Uhr ein Frühstück. Dieses ist zwar reduziert, aber dass sich das Hotel derart flexibel zeigt, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern bemerkenswert. Unsere Koffer haben wir vor dem Frühstück an der Zimmertür deponiert. Nach dem Frühstück stehen sie im Foyer des Hotels und werden nach unserer Identifizierung von Trägern zum Bus gebracht. Um 03:00 Uhr fährt uns der Bus zum Flughafen, an dem wir uns von Viktoria verabschieden. Wir behalten sie in bester Erinnerung!
Willkommen in Deutschland!
Der fast 6-stündige Rückflug verläuft problemlos. Auf Probleme stoßen wir erst wieder in Deutschland. Die ICE-Bahnstrecke Frankfurt-Köln ist nach Brand eines ICE für mehrere Tage gesperrt. Die Befürchtung einer höchst umständlichen Bahnfahrt nach Köln tritt nur in milder Form ein. Vom Flughafen Frankfurt fahren wir anstatt in 55 Minuten auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke alternativ entlang der Rheinstrecke in mehrstündiger Fahrzeit, aber immerhin durchgehend nach Köln. Am Kölner Hauptbahnhof ist die KVB-Strecke wegen Gleisbauarbeiten gesperrt. Die Umleitung mit mehreren Umstiegen wollen wir uns nicht antun und nehmen ein Taxi.
Wer Ansichtskarten aus Usbekistan nach Deutschland versendet, braucht viel Geduld. Um den Transport zu beschleunigen, empfiehlt Reiseleiterin Viktoria, Karten in der Hauptstadt Taschkent zu versenden. Von dort waren Karten 11 Wochen unterwegs.
Fazit
Die Studienreise entlang der Seidenstraße hat uns restlos begeistert. Dieses Resümee verdanken wir einer ausgezeichneten Organisation des Veranstalters Studiosus mit einer Top-Reiseleitung. Vorbehalte gegenüber einer Gruppenreise haben sich zumindest auf dieser Reise nicht bestätigt. Der Kompetenz von Studiosus werden wir auch zukünftig vertrauen. Asien-Erfahrungen an der Seidenstraße betrachten wir als Einstieg in weitere Asien-Reisen.
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