Links: Dresden Neumarkt, Steigenberger Hotel de Saxe, Sommer 2014 (Foto Jörg Blobelt, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)
Mitte: Albertinum am Brühlschen Garten
Rechts: Elbe von der Brühlschen Terrasse in Richtung Elbsandsteingebirge; ehemaliges Ministerialgebäude Königlich Sächsischer Ministerien
Die
Anreise von ca. 7 Stunden über 600 km ist keine Spazierfahrt, aber
nachdem wir die A1 hinter uns gelassen haben, ist die Verkehrssituation
entspannt. Eine Bahnfahrt dauert mit 2 bis 3 Umstiegen je nach
Verbindung 6 bis 7 Stunden, aber zuzüglich Reisezeiten zu Bahnhöfen und
Pufferzeiten eher 8 bis 9 Stunden und auch nur dann, wenn Verbindungen
zustande kommen, was beim derzeitigen Zustand der Bahn nicht sehr
wahrscheinlich ist. Den Ausflug nach Dresden motivieren drei Ausstellungen einer Retrospektive anlässlich des 70. Geburtstags von William Kentridge. Dieser Post beschreibt den Rahmen der Dresden-Reise. Den Besuch der Kentridge-Ausstellungen beschreibt der Post Listen to the Echo - Retrospektive William Kentridge in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden. Außerdem besuchen wir die Gemäldegalerie Alte Meister. Diesen Besuch beschreibt ein eigener Post (coming soon).
Nie mehr 2. Liga - Hotelfotos
Die Ankunft in Dresden verläuft nicht völlig stressfrei. Die Hotelgarage zum Preis von 28 € pro Tag wollen wir vermeiden und fahren einen ca. 300 m vom Hotel entfernten öffentlichen Parkplatz an der Schießgasse an. Freie Parkplätze gibt es genug, aber den Parkautomaten verstehen wir nicht oder er versteht uns nicht. Ein Ticket ist ihm nicht zu entlocken. Schließlich überlässt uns ein abfahrender Besucher ein Ticket, das bis zum nächsten Morgen gültig ist. Im Hotel lösen wir das Problem mittels Onlinebuchung des Parkplatzes.
Einquartiert haben wir uns zum Schnäppchenpreis im zentral in der Altstadt am Neumarkt gelegenen, mit 5* zertifizierten Steigenberger Hotel de Saxe. Das mit allem Komfort neu erbaute Hotel verkleidet eine Fassade, die dem 1888 abgerissenen historischen Hotel am gleichen Ort nachempfunden ist (Wikipedia: Hôtel de Saxe). Hotelgäste begrüßt auf dem Neumarkt ein Denkmal mit Statue Friedrich August II, König von Sachsen. Auf dem Neumarkt behindern laufende Vorbereitungen eines Weihnachtsmarkts den freien Blick.
Der Stil des Hauses in Toplage der Altstadt rechtfertigt die Klassifizierung. Mitarbeiter sind Gästen freundlich zugewandt, das geräumige Zimmer ist komfortabel, hochwertig eingerichtet und absolut ruhig. Das im Schnäppchenpreis enthaltene Frühstück lässt keine Wünsche offen. In der großzügigen Lobby lädt eine weitläufige Bar zum Aufenthalt ein. Das Abendessen haben wir in Restaurants der näheren Umgebung gebucht.
Spaziergänge in der Dresdener Altstadt - Fotoserie
Das Gebiet um Dresden blickt auf eine lange Kulturgeschichte zurück (Wikipedia: Geschichte Dresdens). 1464 verlegten die Wettiner Fürsten ihre Residenz von Meißen nach Dresden und entwickelten Dresden zu einer ihren Machtanspruch repräsentierenden Residenzstadt. Sonnig-klares Wetter lädt bei Spaziergängen in der Altstadt zu Betrachtungen von Geschichte ein.
Über die Brühler Terrasse schlendern wir längs des Terrassenufers über den Schlossplatz und den Theaterplatz zum Zwinger und zurück zum Dresdener Schloss. Besonders erwähnenswert ist in der Augustusstraße der Fürstenzug an der Außenwand des Stallhofs. Das 102 m lange Wandbild stellt anlässlich der 800-Jahr-Feier des Fürstenhauses der Wettiner im
Jahr 1889 die Ahnengalerie der zwischen 1127 und 1873 in Sachsen
herrschenden 34
Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht des
Fürstenhauses Wettin als reitenden Festzug dar. Das Wandbild setzt sich aus ca. 23.000 Fliesen Meißener Porzellan zusammen.
Prozessionen sind ein zentrales Motiv in Arbeiten von William Kentridgte. Am Nachmittag betrachten wir im Albertinum Kentridges 8-Kanal-Produktion More Sweetly Play the Dance im selben Saal wie Abbildungen des historischen Fürstenzugs. Kentridges Performance aus dem Jahr 2015 stellt eine Art makabren Totentanz dar. Die Anordnung im Saal erzeugt bewusst einen starken Kontrast zwischen glorifizierter fürstlicher Pracht und Macht entgegen postkolonialem Elend in Afrika. Die Anklage des durch Europa erzeugten Elends in Afrika ist ein durchgängiges Motiv in Kentridges Arbeiten.
Kulinarische Ausflüge
Wie fast in allen neuen Bundesländern ist auch Dresden eine kulinarische Entwicklungsregion. Restaurants zum Abendessen haben wir bereits zu Hause recherchiert und reserviert.
- Am Ankunftstag speisen wir in 300 m Entfernung vom Hotel im Restaurant Platzhirsch (Fotoserie). Einrichtung und Atmosphäre sind gefällig. Die Küche kann man als mittelklassig einordnen. Gewählte Gerichte haben nicht enttäuscht, aber wir hätten Verbesserungsvorschläge.
- Am Folgeabend kehren wir im Wirtshaus Kutscherschänke ein (Fotoserie), das ebenfalls ca. 300 m vom Hotel entfernt ist. Die rustikale Gaststätte ist sehr gut besucht. Ohne Reservierung sind nur Plätze im Außenbereich frei. Trotz Wärmelampen nutzen bei ca. 3 Grad nur wenige Gäste diese Option. Im Innenbereich herrscht quirlig-laute Pub-Atmosphäre, die aber Service und Küche nicht überfordern. Georderte Fischgerichte werden ohne längere Wartezeiten serviert und überraschen mit ihrer Qualität. Beide Gerichte erinnern positiv an das legendäre Gasthaus Rabenkopf bei Benediktbeuern.
- Für den Abschlussabend haben wir in dem mit einem Bib Gourmand ausgezeichneten Restaurant Caroussel Nouvelle im Luxus-Hotel Bülow Palais reserviert.









Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen