Samstag, 5. März 2011

New York 2011 reloaded - Kult und Kultur

Unser heutiges Kulturprogramm hat das Metropolitan Museum als Schwerpunkt, das wir bei keinem unserer Besuche in New York auslassen und trotzdem immer wieder spannend bleibt.
Der erste Programmpunkt am Morgen ist ein Good- Morning-Jog im Central Park. Ohne Frühstück und trotz der Regenschauer  machen wir uns auf den Weg. Wenn wir schon einmal hier sind, laufen wir natürlich die große Runde, die wir erstmals Ende 1990 als Antjes Begleiter gelaufen sind und darum als "Antje-Runde" bezeichnen. Damals waren wir noch Runner. Kurz vor unserem Besuch bei Antje in New York sind wir unseren ersten Marathon in Berlin gelaufen und haben eine respektable Endzeit von 3:42 Std. erzielt. Das war der Beginn unserer Marathonkarriere, die unserem Leben nicht nur eine neue Qualität hinzugefügt, sondern insgesamt eine veränderte Richtung gegeben hat. Bei unseren Läufen im im Central Park  wurde uns 1990 sofort klar, dass  wir auch am New City Marathon teilnehmen wollen oder müssen, dessen Ziel im Central Park liegt. Tatsächlich haben wir unseren Vorsatz 1993 und 1994 realisieren können. Das ist nun schon ein paar Tage her. Inzwischen sind wir Jogger und werden ständig von Runnern überholt. Trotzdem hat uns der Lauf auch heute wieder in Hochstimmung versetzt. Diese Runde widmen wir Antje. Danke, Antje! Link zum Laufbericht 1993   Link zum Laufbericht 1994 

Mit einem Lauf von fast 1,5 Stunden Dauer gewinnt die Einstellung zum Frühstück erheblich an Qualität. Unsere Hotelbuchung enthält ein "complementary breakfast", was in den USA jedoch nicht immer zu unserer guten Laune beiträgt, sondern oft Gedanken provoziert über Gesundheitsapekte eines Frühstücks, Ressourcenverschwendung im Allgemeinen und Kaffeegeschmack im Besonderen. Erfreulich, dass unsere Vorurteile nicht auf Gesetzmäßigkeiten beruhen. Wir werden mit einem angenehmen Frühstückserlebnis überrascht.
Inzwischen hat sich auch die Sonne gegen den Regen durchgesetzt und verwöhnt uns über den ganzen Tag. Bereits der Start in den Tag könnte nicht besser sein. Bevor wir in das Museum eintauchen, besuchen wir Fred Lebow, dessen Denkmal wir beim Morgenlauf am Eingang des östlichen Central Parks auf Höhe der 90. Straße entdeckt haben. Fred verdanken wir diesen phantastischen New York City Marathon, an dem wir noch zu seinen Lebzeiten im Jahr 1993 sowie einen Monat nach seinem Tod im Jahr 1994 erfolgreich teilgenommen haben. Alle Marathon-Großereignisse, die wir kennengelernt und die uns  bereichert haben, wären ohne Freds visionäre Kraft und seine beharrliche Arbeit nicht denkbar. Der NYC-Marathon war wegweisend. Danke, Fred!






Das Metropolitan Museum in wenigen Sätzen angemessen beschreiben zu wollen, kann nur scheitern. Wer für diese Art der Kultur empfänglich ist, muss sich vor Ort unbedingt selbst ein Bild von dieser Einrichtung machen, die den Begriff des "Museums" in seiner ursprünglichen Bedeutung der griechischen Kultur repräsentiert. Für die alten Griechen war das Museum das Heiligtum der Musen, also der Schutzgöttinnen der Künste, Kultur und Wissenschaft. Auf abstraktere und verwissenschaftliche Art und Weise finden wir im Metropolitan Museum eine Institution, die zeit- und kulturübergreifend Heiligtümer der menschlichen Kultur auf eine im Weltmaßstab herausragende Art und Weise bewahrt, erforscht und der Öffentlichkeit zugänglich macht.

Die Sammlungen und auch die Geldmittel für Aufbau und Betrieb des Museums kommen zu einem großen Teil von Stiftern. Hieraus erklärt sich teilweise sowohl das Ordnungsprinzip in "Wings", die nach den Stiftern benannt sind, wie auch der unübersichtliche Ausbau der Wings, der keinem geschlossenen Architekturkonzept zu folgen scheint und aus Platzgründern in den Central Park wuchert. Was die Stifter zu ihren Wohltaten bewegt haben mag, ist Spekulation. Die Art und Weise, in der einige Stifter zu ihrem Wohlstand gelangt sind, könnte sie dazu bewogen haben, das Andenken an Namen und Person zu verbessern, indem sie mit Teilen ihres Vermögens wohltätig wirken.
































































Nach dieser geballten Ladung Kultur sind wir nur noch für kleine Dosierungen aufnahmefähig. Das Whitney's passt gerade richtig, an dem wir auf dem Rückweg sowieso vorbei kommen. Die Sonderstellung über Edward Hopper und einige Zeitgenossen hat uns ohnehin interessiert. Im Vergleich zu der Hopper-Ausstellung vor einigen Jahren im Museum Ludwig sehen wir hier eine eher bescheidene Ausstellung, die uns nicht nachdrücklich beeindrucken kann, aber ein Wiedersehen mit einigen uns bekannten und von uns geschätzten Bildern ermöglicht. Die Präsentationen auf weiteren Etagen des Hauses betrachten wir natürlich auch, stärkes Interesse stellt sich jedoch nicht ein. Vielleicht hatten wir nach dem Besuch des Metropolitan Museums einen Overflow unserer Aufnahmefähigkeit. In unserer Erinnerung haben wir spannendere Erlebnisse des Whitney's gespeichert.

Den Abend vebringen wir in unserem netten Zimmer des ausgesprochen angenehmen Hotels Elyssee.  Im Clubraum wird das Frühstück serviert und am frühen Abend von Werktagen können die Gäste sich ohne Zusatzkosten von einem Käse-Wein-Buffet bedienen. Über den Tag stehen kalte und warme Getränke und kleine Snacks bereit. Nach dem Museumsmarathon kommt uns das gerade recht

























Das Abendessen kaufen wir im Whole Foods Market am Columbus Circle ein. Hier scheint sich heute Manhatten zu versammeln. Trotz immerhin 40 (!) Kassen, die alle in Betrieb sind, zieht sich die "Line" durch den ganzen Laden. Im Unterschied zu Deutschland organisiert sich die Warteschlange sehr diszipliniert und völlig stressfrei. Jetzt genießen wir unsere Einkäufe mit einer Flasche Wein. "À votre santé"! 

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