Badehaus Goor, Lauterbach/Putbus |
Fürst Malte von Putbus ließ 1818 für sich und den Hochadel den damals noch 'Friedrich-Wilhelm-Bad' benannten Komplex im Stil der Bäder von Doberan und Heiligendamm errichten, um seine Residenzstadt Putbus mit zeitgemäßen Optionen für beliebte Lustbarkeiten aufzuwerten. Diese Einrichtungen waren selbstverständlich nur dem Adel vorbehalten, der keiner geregelten Arbeit nachzugehen brauchte und darum mit einem standesgemäßen Unterhaltungsangebot versorgt sein wollte.
Die Geschichte hat sich bekanntlich in Richtungen entwickelt, die Fürst Malte und dem Hochadel kaum gefallen dürften, aber auch dem Badehaus nicht gut bekommen ist. Zur Zeit der DDR wurde in dem Gebäude ein Ferienheim des Eisenhüttenkombinats betrieben. Mit der Wende setzte der Verfall ein. Nach einer mehrjährigen Restaurierungs- und Bauphase wird der Komplex seit 2007 als ein komfortables Kurhotel genutzt. Äußerst attraktive Winterangebote locken auch zu dieser Jahreszeit ein Publikum an, das sich (wie auch wir) nicht vom Wetter abschrecken lässt.
Die Fahrzeit von Dranske nach Lauterbach beträgt etwa eine Stunde. Da wir nicht zu früh eintreffen wollen, fahren wir zunächst nach Göhren, um in Anbetracht des sonnigen Wetters einen Spaziergang auf dem 'Nordperd' zu unternehmen. Wie viele Namen auf Rügen ist auch die Bezeichnung 'Perd' slawischen Ursprungs und bedeutet 'Vorspung'. Das 'Nordperd' ist nämlich ein Kap, das auf einer bewaldeten Landzunge liegt, die sich etwa 1.500 m nach Osten ausdehnt. Das 'Nordperd' ist Teil des Biosphärenreservates Rügen sowie des Naturschutzgebietes Mönchgut. Auf einem schön angelegten Wanderweg lässt sich die Landzunge in etwa einer Stunde umrunden.
Blick vom NSG Nordperd auf die Kreidefelsen von Jasmund |
Die leichte Schneeauflage bereitet keine besonderen Probleme. Es weht jedoch ein kräftiger Wind, so dass wir leicht durchgefroren von unserer Runde nach Göhren zurückkehren und uns vor der Weiterfahrt nach Lauterbach erst einmal in einem Café aufwärmen.
Im 'Badehaus Goor' beziehen wir ein geräumiges und komfortabel eingerichtetes Zimmer mit Blick zur Landseite. Den Aufpreis für den Seeblick haben wir vermieden, weil wir uns an den ohnehin kurzen Tagen überwiegend außerhalb des Hotels aufhalten werden. Das Hotel ist nur schwach belegt, so dass uns die Gästelounge nahezu alleine gehört. Der versprochene kostenlose Internetzugang in der Gästelounge erweist sich jedoch als so langsam, dass wir auf die Nutzung verzichten.
Blick aus dem Zimmer |
Gästelounge |
Plan des NSG Goor |
Blick auf die 'Wasserwelt im Jaich' im Hafen von Lauterbach |
Vor dem Hotel liegt die Boddenlandschaft mit dem Hafen von Lauterbach und der 'Wasserwelt Im Jaich', die wir im Herbst bei unserem Aufenthalt mit Angie und Richard kennen und schätzen gelernt haben. Von der 'Wasserwelt' ist nicht viel zu sehen, denn nach der anhaltenden Frostperiode sind die flachen Boddengewässer überwiegend zugefroren. Hinter dem Hotel beginnt sogleich das Naturschutzgebiet 'Goor', auf das der Name des Hotels verweist. Durch das Naturschutzgebiet führen herrliche Laufstrecken. Aufgrund der aktuellen Vereisung werden wir uns jedoch in den nächsten Tagen auf Wanderungen beschränken.
Phantastisch das im Winter zu sehen!
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