Sonntag, 9. August 2015

Alte Kultur und Gegenwartskultur im Vinschgau - St. Prokulus (Naturns), Kunst in der Kartause und ArcheoParc (Schnalstal)

Figurengruppe nach einem Entwurf von Martin Rainer am Ortseingang von Karthaus im Schnalstal
Angekündigtes Schauerwetter mit Gewittern nutzen wir im Vinschgau gerne für Kulturtrips. Aus der Vielzahl von Optionen entscheiden wir uns für 3 Schwerpunkte: Unsere Besuche konzentrieren sich auf St. Prokulus Kirche und Museum in Naturns sowie auf das ehemalige Kartäuser-Kloster Allerengelberg und das Archäologiemuseum ArcheoParc Schnals im Schnalstal.

St. Prokulus, 8. Jh.
Prokulus-Fresko, 8. Jh.
Eingang Prokulus Museum




Die St. Prokulus Kirche in Naturns zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern des Vinschgaus. Die beeindruckende Kirche und das ihr gegenüberliegende sehenswerte Museum haben wir bereits vor 2 Jahren besucht (Post vom 20.07.2013). Verblassende Erinnerungen frischen wir heute auf. Diashow der Fotoserie St. Prokulus - Google-Geschichte

Kreuzgang
Fallender, Eisengerüst, Lois Anvidalfarei
Knots, Julia Bornfeld

Der Ort Karthaus im Schnalstal geht aus Anlagen des 1326 gegündeten und 1782 aufgehobenen Kartäuser-Klosters Allerengelberg hervor. Das Ausstellungsprogramm Kunst in der Kartause im Kreuzgang des ehemaligen Klosters (mitunter auch in weiteren Räumen und im Außenbereich) reizt uns seit einigen Jahren in jedem Sommer zu einem Besuch. Besonders intensiv erinnern wir uns an die Ausstellung des Sommers 2013 mit Kunst von Martin & Josef Rainer. Ausgehend vom biblischen Zitat „Maß, Zahl und Gewicht“ (Buch der Weisheit, 11,20) reflektiert die diesjährige Sommerausstellung mit Statements südtiroler Künstler das vielschichtige Thema von Ordnungsstrukturen als Basis sozialen Lebens. Diashow Kunst in der Kartause






Eine 1991 gefundene ca. 5000 Jahre alte Gletschermumie löste infolge massenmedialer Ausschlachtung als Ötzi einen touristischen Hype im Schnalstal aus, auf den die Gestaltung des ArcheoParc Schnals im Wallfahrtsort Unsere Frau zurückzuführen ist. Einrichtungen des 'Ötzi-Tourismus' haben wir mehrere Jahre ignoriert. Heute verschaffen wir uns im ArcheoParc Schnals einen Eindruck. Museum und Außenanlagen wollen prähistorische Lebenswelten als Erlebniswelt ohne 'wissenschaftlichen Ballast' anschaulich machen. Vorführungen und Mitmach-Aktionen sind vor allem auf Familien mit Kindern abgestellt und ziehen tatsächlich auch überwiegend Familien mit mehr oder weniger vielen Bambini und Raggazi inkl. aller Risiken und Nebenwirkungen an. Das Museums-Café öffnet erst um 12:00 Uhr, was bedeutet, dass der Raum um 12:00 Uhr aufgeschlossen wird und Service-Vorbereitungen anlaufen. Wer um 12:00 Uhr eintrifft, darf erst einmal warten, bis alle Vorbereitungen abgeschlossen sind. Hinhalten lassen wir uns nur, wenn es unvermeidbar ist. An Kaffee aus der noch aufheizenden Espresso-Maschine haben wir schon gar kein Interesse. Mit dieser Performance ist der ArcheoParc Schnals kein für uns interessanter Ort. Diashow ArcheoParc Schnalstal


In der Nachbarschaft des ArcheoParc Schnals liegt die Wallfahrtskirche Unsere Frau in Schnals. Das aktuelle Kirchengebäude wurde 1765 im barocken Stil errichtet. Vorgängerbauten gehen auf das Jahr 1306 zurück. Im Unterschied zu barocker Musik interessiert uns barocke Kirchenausstattung weniger. Spannender ist für uns eine von Martin Rainer gestaltete Brunnenskulptur 'Guter Hirte' auf dem Vorplatz der Kirche.  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen