Nach einer Wanderung über die Villanderer Alm (Post 15.09.2015) setzen wir unseren Villanderer Kulturausflug (Post 14,09.2015) mit einer Führung in einem der bedeutendsten Tiroler Erzbergwerke des Mittelalters fort, dem Bergwerk Villanders am Pfunderer Berg.(1) Anfang des 20. Jh. wurde das Bergwerk stillgelegt. Der Kultur- und Museumsverein Villanders renovierte Abschnitte des Bergwerks und machte im weitläufigen Stollensystem 2 Stollen im Rahmen von Führungen
öffentlich zugänglich. Ausgestattet mit Helm und Mantel beginnt die
Besichtigung mit einer Einführung im Besucherzentrums. 1,5 Stunden (9 €) dauert die beeindruckende Führung im Elisabeth-Stollen.
Anschließend unternehmen wir einen Spaziergang durch die sehenswerte Altstadt von Klausen im Eisacktal. Eine kurze Wanderung auf den kulturhistorisch hochinteressanten Säbener Berg fällt der Wetterlage zum Opfer. Diashow der Fotoserie
(1) Anmerkungen zur Geschichte des Bergwerks von Villanders
Die älteste urkundliche Erwähnung des Bergwerks ist eine Schenkungsurkunde des 12. Jh.,
in der Graf Arnold III. von Greifenstein und seine Gemahlin Adelheid den Silberberg von Villanders dem neu gegründeten Kloster Neustift bei Brixen (Post 3.09.2015) übertrugen. Dass am Pfunderer Berg bereits in der Kupferzeit Erz verarbeitet wurde, zeigt ein prähistorischer Schmelzplatz auf der vorgestern besuchten Seeberger Alpe (Post 15.07.2015).
Während der Regentschaft des ebenso machtbewussten wie streitbaren Brixner Fürstbischofs Nikolaus Cusanus (Nikolaus von Kues) stattete Kaiser Friedrich III. 1452 das Hochstift Brixen mit Freiheiten des Bergbaus aus. Der Kirchenmann führte eine Dauerfehde mit dem Tiroler Landesfürsten Herzog Sigismund der Münzreiche, auf dessen Geschichte wir vor einigen Tagen auf Schloss Sigmundskron getroffen sind (Post 13.09.2015). Der Streit drehte sich über Bergwerksrechte hinaus um die Vorherrschaft in Tirol und endete erst 1464 mit dem Tod des Fürstbischofs.
Im 16. Jh. erlebte der Erzabbau am Pfunderer Berg seine Blütezeit, an der u. a. das Handelshaus Fugger beteiligt war.
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