Zur FAZ-Gala Unser Lieblinge des Jahres trägt Sebastian Frank am 30.01.2016 im Schloß Bensberg eine Vorspeise bei. Das Restaurants Horváth ist für die nächste Berlin-Reise gesetzt.
Auf unserem Berlin-Trip besteht die Option eines Besuchs der sehenswerten Ausstellung El Siglo de Oro in der Berliner Gemäldegalerie. Diese Gelegenheit lassen wir nicht ungenutzt.
Die benannten Events sind an anderer Stelle gepostet.(1,2,3) Der aktuelle Post berichtet über den Rahmen unserer Städtetour und beschreibt kleine Highlights, die sich gemeinsam mit großen Highlights zu einem perfekten langen Sommer-Wochenende in und um Berlin fügen.
08.09.2016: Ankunft in Berlin - Fotoimpressionen
Nach entspannter Anreise mit der Bahn erreichen wir um 14:00 das Hotel Meliá in Berlin-Mitte und können sogleich einchecken.(4) Am Nachmittag unternehmen wir einen Spaziergang in Berlin-Mitte und registrieren einige Veränderungen seit unserem letzten Besuch vor 3,5 Jahren:
- Baustellen haben um den Gendarmenmarkt und auf der Friedrichstraße abgenommen.
- Unter den Linden ist noch immer Baustelle.
- Hektik, Lärm, Betrieb haben zugenommen.
Den Rückweg legen wir für den Abendimbiss über das Vapiano Mittelstraße.(5)
09.09.2016: Berliner Stadtrundgang - Fotoserie: Stadtrundgang Berlin
Auf unserem Weg entlang des Spreeufers in Richtung Kulturforum durchqueren wir das Regierungsviertel und werden auf die abendliche multimediale Großbildprojektion Dem deutschen Volke - Eine parlamentarische Spurensuche. Vom Reichstag zum Bundestag. aufmerksam.(6) Das Event planen wir für den Abend.
Nach dem Besuch der Ausstellung El Silglo de Oro in der Gemäldegalerie Berlin, eines unserer Haupt-Highlights(1), ziehen wir weiter nach Kreuzberg. Ein Artikel der FAZ berichtete über die Ausstellung Dada Afrika in der Berlinischen Galerie für moderne Kunst.(7) Dada und Afrika interessieren uns. Die Absicht zum Besuch dieser Ausstellung lassen wir jedoch fallen. Unser Museumsbedarf ist für heute gesättigt.
Stuart Pigott verdanken wir den Tip des Weinstands der Weinhandlung Suff in der Markthalle Neun in Kreuzberg.(8) Eine vergleichbare Atmosphäre und eine derartige Qualität angebotener Produkte kennen wir bisher nur in Markthallen außerhalb Deutschands. Ein must do in Berlin!
Ein fruchtig-frischer Moselriesling belebt und ein Stück Quiche stärkt uns für die Fortsetzung unserer Runde.
Auf dem Rückweg zum Hotel passieren wir die Großbaustellen der Museumsinsel und des politisch, architektonisch und finanziell umstrittenen Wiederaufbaus des Berliner Stadtschlosses.(9) 2019 sollen beide Projekte abgeschlossen sein. Die Ergebnisse werden wir natürlich besichtigen. Ob der Flughafen Berlin Brandenburg bis dahin in Betrieb sein wird, bleibt eine spannende Frage mit offenem Ausgang.
09.09.2016: Abendprogramm - Fotoserien: Restaurant Café Madrid - Großbildprojektion 'Dem deutschen Volke'
Unseren Gutschein des Hotels Meliá über 60 € verzehren wir im Restaurant 'Café Madrid'. Aus einer Karte mit 10 Positionen stellen wir uns ein 3-Gang-Menü beliebig zusammen. Bei gehobener moderner Küche und gutem Service ist das Menü zum Preis von 36 € (inkl. Gruß aus der Küche, Brot, Butter, Oivenöl) ein faires Angebot. Mit den servierten Gerichten sind wir völlig einverstanden. Für zwei auf das Menü abgestimmte Weine sind 11 € aufgerufen. Auch dieser Preis geht für die tadellosen spanischen Weine absolut in Ordnung.
Ohne Umschweife gehen wir vom Restaurant zum Regierungsviertel und nehmen auf der Freitreppe am Spreeufer Platz, um nach Sonnenuntergang die halbstündige Großbildprojektion Dem deutschen Volke zu erleben.
Am sommerlich warmen Abend warten mit uns etliche hundert weitere Zuschauer auf die Projektion. Unsere Erwartungen sind eher bescheiden, aber der Film fällt durchaus akzeptabel aus. Eine 30-minütige 'parlamentarische Spurensuche vom Reichstag zum Bundestag' kann nicht tiefschürfend sein. Der Überblick ist trotzdem informativ und weckt viele Erinnerungen an jüngere deutsche Geschichte. Den Verzicht auf Pathos, Belehrungen und pädagogische Zeigefinger werten wir positiv. Das mitunter bombastische musikalische Programm ist nicht unsere Sache. Am Ende der Vorstellung gibt es viel Applaus.
10.09.2016 Potsdam - Fotoserie: Stadtrundgang Potsdam
Bei schönem Spätsommerwetter unternehmen wir einen Ausflug nach Potsdam. Der letzte Besuch liegt 4 Jahre zurück. Wir erinnern uns an viele Baustellen. Wie weit der Masterplan der Sanierung und Restaurierung seit 2012 vorangeschritten ist, möchten wir uns heute anschauen. Um 8:30 Uhr wollen wir am Bahnhof Friedrichstraße die S7 besteigen, die jedoch just zum Zeitpunkt fahrplanmäßiger Ankunft wegen 'technischer Störung' ausfällt. Ob die Störung nur diese Bahn betrifft, ist Mitarbeitern der Bahn nicht bekannt. 10 Minuten später fährt die planmäßige Bahn ein, die wir am Bahnhof Babelsberg wieder verlassen. Babelsberg ist uns sympathisch. Hier können wir uns vorstellen zu leben. Auf dem Weg zum Schlosspark schlendern wir durch das idyllische Weberviertel und über den Wochenmarkt auf dem Weberplatz.
Schlosspark und Schloss Babelsberg wirkten bei der Visite vor 5 Jahren verwahrlost.(10) In der Gegenwart zeigt sich der ursprünglich von Peter Joseph Lenné und Fürst Hermann von Pückler-Muskau gestaltete Schlosspark gepflegt. Inzwischen ist auch die Gebäudehülle des kuriosen Schlossbaus restauriert.(11) Die Restaurierung der Innenräume wird voraussichtlich weitere 10 Jahre in Anspruch nehmen.
Unseren Rundgang setzen wir über die Berliner Vorstadt fort, passieren Schloss Glienicke und Jagdschloss Glienicke, überqueren die geschichtsträchtige Glienicker "Agentenbrücke" über die Havel und schlendern durch den Neuen Garten zwischen Heiligen See und Jungfernsee. Marmorpalais und Schloss Cecilienhof (Ort der Potsdamer Konferenz vom 1.7.-2.8.1945) präsentieren sich als Baustellen.
Der Weg in Richtung Pfingstberg führt vorbei am Leibniz-Institut für Astrophysik sowie am ehemaligen KGB-Gefänngis, das zu einer Gedenk- und Begegnungsstätte umgewandelt wurde. Beide Einrichtungen sind heute geschlossen.
Das Belvedere auf dem Pfingstberg ist ein attraktiver Aussichtspunkt. Für die Aussicht sind wir jedoch nicht bereit, 4,50 € pP zu zahlen.
Der Zugang zum jüdischen Friedhof am Eichberg ist versperrt. Der Grund beruht vermutlich auf rechtsextremen Anschlägen. Den Pförtner wollen wir nicht wecken und ziehen weiter über die Puschkinallee und das russische Viertel Alexandrowka in Richtung Park Sanssouci .
Bevor wir die letzte Etappe unserer Tour in den Anlagen von Schloss Sanssouci absolvieren, rasten wir am Krongut Bornstedt. Der Andrang ist am heutigen Samstag überschaubar. Die meisten Imbissstände sind geschlossen. Wir begnügen uns mit Bratwurst, Kartoffelsalat und Klaräpfel vom Weberplatz. Eine Einheit des Vereins zur Traditionspflege Lange Kerls bespaßt Besucher des Kronguts Bornstedt folkloristisch.Bei mindestens 30 Grad im Schatten zeigt sich die Truppe nur mäßig motiviert.
Die Hitze lähmt. Im Park Sanssouci unternehmen wir nur einen kurzen Spaziergang, auf dem wir feststellen, dass die Weinbepflanzung der Schlossterrasse erfolgt ist. Den Weinberg ließ bereits Friedrich II. anlegen. Nach dem Ende der Monarchie verfiel der Weinberg. Inzwischen wird wieder Wein erzeugt(12) und die 'Große Fontäne', an der Friedrichs Baumeister verzweifelten, sprudelt munter.(13)
Die Besichtigung des wiedererrichteten und 2014 eröffneten Potsdamer Stadtschlosses merken wir uns für die nächste Berlin-Reise vor. Heute reicht die Zeit nicht, weil wir für den Abend im Restaurants Horváth reserviert haben, eines unserer Groß-Highlights.(2)
11.09.2016: Werder an der Havel - Fotoserie: Werder
+ Einen sommerlichen Besuch von Werder an der Havel verschieben wir seit mehreren Jahren. Heute setzen wir die Absicht um und fahren am Morgen (diesmal störungsfrei) mit der Regionalbahn nach Werder. Der Bahnhof Werder und sein Umfeld bieten ein abschreckendes Bild. Südlich vom Bahnhof wird das Bild in Neugebieten freundlicher. Nach ca. 30 Minuten Fußweg erreichen wir die idyllische Inselstadt und tauchen in eine völlig andere Welt ein. Betreten wird die Inselstadt über eine mehrmals erneuerte Brücke über die Föhse, einem Arm der Havel. Kleine Gassen, alte Fischerhäuser, die Bockwindmühle und 2 historische Kirchengebäude versetzen Besucher in eine versunkene Welt. Am Morgen wirkt die Insel noch verschlafen. Lediglich eine Ruderreagatte zeigt sich bereits sportlich aktiv. Ab Mittag dürfte der Betrieb auf der Insel zunehmen, aber bis dahin haben wir unseren Rundgang beendet.
In der Mittagszeit wandern wir auf den Werderaner Wachtelberg, einer von 4 Weinbergen bei Werder, auf denen insgesamt ca. 11 ha Rebfläche bewirtschaftet werden.(14) Auf dem Wachtelberg betreibt der Weinbau Dr. Lindicke die Straußwirtschaft Weintiene, unser Ziel für einen Mittagsimbiss. Zum Preis von je 4 € für 0,2 l verkosten wir Weißweine der Rebsorte Sauvignon Blanc, die pilzresistente Neuzüchtung Saphira sowie Kernling, einer Mutation der Rebsorte Kerner. Alle 3 Weine überraschen uns positiv und der Imbiss mit Wurstsalat und Zwiebelkuchen stellt uns ebenfalls zufrieden.
Um 14:00 Uhr treten wir die Rückfahrt vom Bahnhof Werder nach Berlin-Mitte an. Nach 2 Gläsern Wein am Mittag benötigen wir unbedingt eine Portion 'Augenpflege', um am Abend unser Top-Highlight genießen zu können, das Konzert von King Crimson im Admiralspalast.(3)
Anmerkungen
- Post 09.09.2016: El Siglo de Oro - Ausstellung in der Gemäldegalerie Berlin
- Post 10.09.2016: Restaurant Horváth
- Post 11.09.2016: King Crimson - Konzert im Admiralspalast
- Der Prepaid-Zimmerpreis von 144 € inkl. hervorragendem Frühstück ist in Anbetracht von Qualität, Leistung und Lage günstig. Bei Buchung über die Webseite des Hotels werden 15 € pro Zimmer/Nacht als Gutschein erstattet, der mit Leistungen des Restaurants oder der Bar des Hotels verrechnet wird.
- Qualität und Menge des großen gemischten Vorspeisentellers (Piatto Antipasti Grande) sind zum Preis von 9,50 € sensationell und reichen uns als Mahlzeit.
- Großbildprojektion Dem deutschen Volke:
Flyer: Dem deutschen Volke
Video: Dem deutschen Volke
Bericht von Gunda Bartels in 'Der Tagesspiegel' vom 16.08.2015: Chips zum Rosinenbomber - Kolja Reichert, FAZ vom 07.09.2016: Afrika und Dada
- Stuart Pigott im manager magazin vom 14.12.2015: Berlins verdammt edle Weinhöhlen
- Schlossdebatte
Portal zur Schlossdebatte: Schlossdebatte
Andreas Kilb, FAZ vom 27.01.2016: Baut sich hier ein Monstrum sein eigenes Labyrinth? - Post vom 20.11.2011: Streifzüge durch Geschichte und Geschichten in Potsdams Peripherie
- Schloss Babelsberg war Sommersitz des Prinzen Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen, des späteren Kaisers Wilhelm I. (im Volk "Kartätschenprinz" genannt) und seiner aus dem Haus Sachsen-Weimar stammenden Gemahlin Augusta. Mit der Planung des Schlosses waren die renommierten preußischen Architekte Karl Friedrich Schinkel und Ludwig Persius beauftragt. Augusta hatte eigene Ideen. Sie stellte sich eine Art Ritterburg mit vielen Türmen vor und lag mit den Architekten ständig im Konflikt. Nach dem Tod von Schinkel und Persius konnte Augusta ihre Vorstellungen bei Johann Heinrich Strack durchsetzen.
- Der Königliche Weinberg am Klausberg im Park Sanssouci
- Nichts als Ärger mit den Fontänen
- Wein wurde in dem Gebiet bereits seit dem 13. Jahrhundert angebaut, aber später vom Obstanbau verdrängt. 1987 wurden wieder erste Weinstöcke gesetzt. 1991 wurde der Wachtelberg als „Großlagenfreie Einzellage“ in das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut aufgenommen und durch die EU anerkannt.
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