Dienstag, 22. April 2014

Born am Darß - Denn was der Mensch sät, das wird er ernten (Galater 6,7)

Fischerkirche in Born am Darß
Darßer Haustür
"Denn was der Mensch sät, das wird er ernten (Galater 6,7)" lautet das im Giebel der Fischerkirche von Born eingeschnitzte Motto. Strukturschwache Regionen in Mecklenburg-Vorpommern (MV) haben in Tourismus investiert. Die Saat ist aufgegangen. Tourismus hat sich an der Ostseeküste zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelt. Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zählt zu den Gewinnern der 'politischen Wende'. Prerow und Ahrenshoop übernehmen die Rolle touristischer Zentren der Region mit allen Vor- und Nachteilen. Eine ruhige Lebensart bieten Wieck am Darß und vor allem Born am Darß. In der Vergangenheit war Ahrenshoop unser bevorzugter Standort. In der Gegenwart ziehen wir für unsere Teilnahme am Darß-Marathon das inmitten des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft liegende Dorf Born am Darß dem mondäneren Ahrenshoop vor. Allerdings ist auch diese Region nicht frei von Problemen menschlicher Sämänner. Diashow der Fotoserie
 

Streifzüge durch Born am Darß


Wohnhaus in Born am Darß
In darßer Ortschaften treffen Besucher auf viele neue Häuser, die häufig im traditionellen Stil von Kapitäns- und Fischerhäusern erbaut sind und aufwendige Schilftrohrdächer sowie kunstvoll geschnitzte Türen aufweisen, deren Stil als Darßer Haustür bezeichnet wird. Diashow der Fotoserie über Haustüren in Born











Gebäude des Peterssons Hotel in Born
Eines der ersten Hotels auf dem Darß war das 1888 eröffnete Capitänshaus von Petersson. Nach Jahren des Verfalls wurden Haupt- und Nebengebäude von Berliner Investoren aufwendig restauriert. In dem Komplex sind fünf Ferienwohnungen eingerichtet. Ein Café steht allen Besuchern offen.











Gebäude des Forst- und Jagdmuseums in Born
In weit weniger gutem Zustand zeigen sich die unter Denkmalschutz gestellten Gebäude der ehemaligen 'Oberförsterei' des Darß in Born. Das historische Wohnhaus wird in der Gegenwart als Forst- und Jagdmuseum Ferdinand von Raesfeld genutzt und ist dem preußischen Forstmeister Ferdinand-August Albert Maria von Raesfeld (1855-1925) gewidmet, der von 1890 bis 1913 als Revierverwalter des Forstamtes Darß wirkte als  Autor von Standardwerken deutschsprachiger Jagdliteratur .








Hafenbistro in Born
Den kleinen Hafen von Born am Bodden des Koppelstroms schätzen wir als einen idyllischen Ort, der sich zwar am Rand des Dorfes befindet, aber als Kreuzungspunkt von Wasserwegen viele Feriengäste anzieht, ohne dass hier jemals Hochbetrieb zu befürchten wäre. Das überzeugende Angebot des kleinen Hafenbistro lassen nur wenige Durchreisende aus. Wer es etwas gediegener schätzt, bevorzugt in Rufweite das angenehme Restaurant Walfischhaus.







 

Fischerkirche in Born am Darß
Eine kuriose Sehenswürdigkeit des Ortes ist die 1935 eingeweihte Fischerkirche von Born, die jedoch in der Umgebung von Grünanlagen nicht ganz einfach zu finden ist. Die hilfsbereiten Bewohner des Ortes geben bereitwillig Auskunft.












Aktivitäten vor Ort


Der Reisetermin wurde von unserer Teilnahme am Walking-Halbmarathon im Rahmen des Darß-Marathons bestimmt (Bericht über die Veranstaltung vom 27.04.2014). Jenseits dieser Veranstaltung haben wir die Zeit vor Ort für mehrere Wanderungen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und seiner Umgebung genutzt:

Lehrstück über Idylle, Giftsaaten und ihre Früchte


Fischerkirche in Born am Darß
Horst Stern beschreibt in einem lesenswerten Beitrag der 'ZEIT' den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft als eine unreife 'Sturzgeburt'. -> Link zum Artikel. Dass die Probleme bis heute keineswegs beseitigt oder ausgewachsen sind, verdeutlicht ein Artikel in Wikipedia: Probleme und Mängel des Nationalparks  
Konflikte zwischen privaten oder politischen wirtschaftlichen Interessen einerseits und einer fragilen, schutzbedürftigen Natur andererseits, treten selbstverständlich auch in dieser Region auf. Zahlreiche Transparente rufen in Born zum Erhalt des unbebauten Borner Holms auf, eine in den Bodden ragende Halbinsel, auf der nach dem Willen der Gemeindepolitik ein Feriendorf entstehen soll. Die Bürgerinitiative Borner Holm e.V. stemmt sich gegen dieses Vorhaben. Ob der Widerstand alleine dem Erhalt von Natur gilt oder ob vielleicht Vermieter von Ferienunterkünften Naturschutzargumente als Vorwand nutzen, um egoistische Interessen durchzusetzen, lässt sich aus der Distanz nicht bewerten. In dem Konflikt wäre eine Mischung unterschiedlicher Interessenlagen keine Ausnahme. Als sicher darf gelten, dass die Anzahl von Gästen mit dem Bau neuer Unterkünfte nicht automatisch zunimmt.

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