Stationen der Reiseroute
29.05. Hotel Perchtoldsdorf, Perchtoldsdorf bei Wien, Niederösterreich
13.06. Gasthaus zum Kreuz, St. Märgen, Breisgau-Hochschwarzwald, Baden-Württemberg
18.06. Hotel & Restaurant Traube, Blansingen, Markgräflerland, Baden-Württemberg
19.06. Rückkehr Köln
Unsere 'Best-of-Rundreise' im Süden von Deutschland und in Österreich verbindet Highlights aus mehreren Jahren an verschiedenen Orten. Als Highlights werten wir Kombinationen einer attraktiven Umgebung mit erinnerungswürdig angenehmen Unterkünften, hochwertiger Küchenkultur und möglichst auch Weinkultur (in Bayern eher schwierig). Erfahrungsgemäß blühen in Weinregionen Küchen- und Gästekultur. Unbedingt notwendig sind menschliche Qualitäten, die anderen Qualitäten erst Glanz verleihen. Servicequalität ist ein wesentlicher Teil davon.
13.-18.06.2025: Ankunft im Gasthaus zum Kreuz im südlichen Hochschwarzwald - Fotoserie
Nach
entspannter Fahrt (300 km, 5,5 Std. inkl. Pausen) treffen wir bei
sommerlichem Wetter um 14:00 Uhr am Ziel im Schwazwald ein und gönnen
uns ein Mittagsschläfchen. Das Halbpensionsmenü zum Dinner übertrifft
unsere hohen Erwartungen. Die Fotoserie zeigt Bilder vom Halbpensionsmenüs aller Abende.
16.06.2025: Abwarten
Das Wetter ist über Nacht mit starken Regenfällen umgeschlagen. Die Temperatur ist um mehr als 10 Grad gefallen. Regenschauer des Vormittags nutzen wir für einen halben 'Studientag'. Ab mittags wird das Wetter ruhiger. Wir unternehmen einen Rundgang im dörflichen historischen Ortskern der Kleinstadt nach Löffingen (Flyer: Historischer Stadtrundgang). Für morgen und die nachfolgenden Tage ist sonniges Wetter angekündigt. - Fotoserie
15.06.2025: Klosterführung in der ehemaligen Bendikterabtei St. Peter auf dem Schwarzwald - Fotoserie
Die Wetterprognose sagt für heute unsicheres Wetter voraus, das aber erst am Abend eintrifft. Im Ort St. Peter nehmen wir im ehemaligen Benediktinerkloster St. Peter auf dem Schwarzwald an einer Klosterführung teil. Das Kloster ließ das mächtige schwäbische Fürstengeschlecht der Zähringer im 11. Jahrhundert als Grablege errichten. Im späten Mittelalter verlor das Kloster an Bedeutung. Im 17./18. Jahrhundert wurde die ursprüngliche Klosteranlage abgerissen und im barocken Stil neu erbaut. Spätere Bauteile sind dem Rokoko zuzuordnen. 1806 wurde das Kloster säkularisiert und 1842 als Priesterseminar des Erzbistums Freiburg wieder aktiviert. Das Priesterseminar schloss 2006 mangels Nachwuchs. Seit dieser Zeit werden Klostergebäude als Geistliches Zentrum St. Peter und die ehemalige Klosterkirche St. Peter und Paul als Pfarrkirche genutzt. Führungen durch das Kloster organisiert das Geistliche Zentrum. Trotz ca. 50 Teilnehmern vergeben wir für die Führung Bestnoten. Nach der Führung stärken wir uns in Sichtweite des Klosters im Café Dora.
14.06.2025: Rundweg im Natur- und Landschaftschutzgebiet Schwenninger Moos - Fotoserie
Den
Wanderweg haben wir im Vorjahr entdeckt und uns bereits eine
Wiederholung beim nächsten
Aufenthalt vorgenommen. Das Naturjuwel des Hochmoors Schwenninger Moos liegt bei Villingen-Schwenningen, wo der badisch-alemannische und der württembergisch-schwäbische Kulturraum sich treffen. Die Anreise verläuft unrund. Gesperrte Straßen
waren unsere Autonavigation nicht bekannt, sodass wir 20 km mehr als 48
km zurückgelegt haben. Gegen Mittag erreichte das Thermometer 29 Grad.
Glücklicherweise war der Weg überwiegend schattig, aber für den
vorgesehen Abstecher nach Villingen reichte unser Schwung nicht mehr.
Über den Wander-Ausflug berichtet der Post Rundweg im Natur- und Landschaftschutzgebiet Schwenninger Moos. Am Abend melden Medien, dass ein Großbrand in Villingen (SWR) 6 Häuser der Altstadt zerstört und 4 Menschen verletzt hat. (FAZ: Millionenschaden bei Großbrand)
01.06.-13.06.2025 Impressionen Weilheimer Lebensart - Fotoserien: Weilheim, Wochenmarkt
In Oberbayern durchbrechen wir unser 'Best-of-Prinzip'. Aufgrund biographischer Verbindungen reisen wir seit fast 50 Jahren regelmäßig, aber in abnehmender Häufigkeit nach Benediktbeuern. Im Vorjahr fanden wir den Ort und die Ferienwohnung nicht mehr reizvoll. Bei der Ausschau nach Alternativen sind wir auf Weilheim in Oberbayern aufmerksam geworden. Weil die Stadt und der Landkreis wirtschaftsstark sind, bietet Weilheim für eine Kleinstadt mit ca. 24.000 Einwohnern eine bemerkenswert hochwertige Vielfalt, die auf individuellen Wohlstand und hohe Lebensqualität verweist. Anmutungen von Lebensqualität vermitteln die attraktive verkehrsberuhigte historische Altstadt, eine hohe Dichte an netten Cafés und Restaurants, ein hochwertiger Einzelhandel mit biologisch und alternativ ausgerichteten Angeboten, mehrere Buchläden, kulturelle Angebote. Eindrücke verstärken Kunst im öffentlichen Raum, gepflegte Grünanlagen und
Biotope.
Qualität des Weilheimer Lebensraums beruht nicht auf Zufall, sondern ist
Ergebnis des Engagements aktiver Bürger. Bereits 1861 gründete sich der
Verschönerungsverein Weilheim,
der Projekte für die Begrünung der Stadt und Kunst im öffentlichen Raum
initiiert und sich in der Stadtpolitik engagiert. Im Jahr 2000 gründeten 15 ortsansässige Künstler den Verein Kunstforum Weilheim,
dessen inzwischen 70 Mitglieder Ausstellungen, Kunstmessen, Konzerte
organisieren und an der Gestaltung der Kunst- und Kulturlandschaft
mitwirken. Außerdem engagieren sich mehrere Betriebe Weilheims und der
Umgebung im Convinium Pfaffenwinkel von Slow Food Deutschland. Erwähnt sei, was wir nicht finden und nicht vermissen: Schickeria und
Massentourismus (Touristen sammeln sich an Seen und
Bergen), Graffiti-Schmierereien, Vandalismus, Billiggeschäfte,
Tattoo- und
Nagelstudios, Imbissbuden, Shisha Bars, Cannabis Social Clubs.
Dienstags und freitags findet im Zentrum von Weilheim auf dem
Marienplatz ein Wochenmarkt statt, auf dem wir uns mit Produkten für unser Küchenprogramm versorgen. Die Weilheimer Umgebung des Pfaffenwinkels bietet
neben ihrer Wander- und Radweg-Infrastruktur zahlreiche kulturelle
Sehenswürdigkeiten, von denen wir einige besuchen.
12.06.2025: 'Studientag' (a lot of work) & Ausklang Weiheim
Weilheim und die Umgebung sind für uns eine attraktive neue Erfahrung. Optionen an Aktivitäten kommen unseren noch verbliebenen Fähigkeiten und unseren breiten Interessen entgegen und vermitteln Lebensqualität, wie wir sie schätzen. Wir stellen uns Fortsetzungen vor, jedoch in einer anderen Unterkunft. Alternativen haben wir noch nicht gefunden. Da die Region kein touristischer Hotspot ist, sind Optionen schmal. Morgen zieht die Karawane weiter. Um möglichst wenig Ballast mitzunehmen, benötigen wir heute Zeit.
Überraschend haben Medien gestern berichtet, dass Brian Wilson, kreativer Kopf der US-Band The Beach Boys sowie der Maler und Objektkünstler Günther Uecker verstorben sind. Mit Ueckers Name ist untrennbar das Düsseldorfer Künstlerkokal Creamcheese verbunden. Die Namen Wilson, Uecker, Creamcheese wecken intensive Erinnerungen der Jugendzeit, die einen Post verdienen: Brian Wilson surft nicht mehr, Günther Uecker nagelt nicht mehr, Gesamtkunstwerk Creamcheese ist still alive - ein Rückblick. (coming soon)
11.06.2025: Museum Penzberg & Sindelsdorfer Malerweg, Fotoserien - Museum Penzberg - Sindelsdorfer Malerweg
Hauptaktivitäten des Tages beschreibt der Post Museum Penzberg - Sammlung Campendonk & Sindelsdorfer Malerweg.
10.06.2025: Besuch des Wochenmarkts und 'Studientag'
Nach der Runde über den Wochenmarkt beschäftigen uns heute mitgeführte Literatur und Arbeiten an unvollständigen Posts.
09.06.2025: Gögerlrunde am Weilheimer Hausberg Gögerl - Fotoserie
Am südlichen Rand von Weilheim grenzt der Hechenberg, ein als Gletschermoräne entstandener Höhenrücken. (Umwelt-Atlas Bayern: Moräne und Kames beim Gögerl SE von Weilheim. Der aus dem Schottischen stammende Begriff Kame bezeichnet rundliche oder ovale Erhebungen mit steilen Hängen in glazialen Landschaften.) Der auf dem Hechenberg verlaufende Wanderweg Gögerlrunde streift Reste von zwei vermutlich als Fluchtburgen angelegte frühmittelalterliche Burgställe, deren Wallanlagen nur mit Vorwissen zu erkennen sind (Hechenbergwall, Gögerlburg). Zur Historie sind keine genaueren Informationen bekannt. Eine der beiden Anlagen liegt auf einem als Gögerl bezeichneten Sporn des Hechenbergs und wird daher Gögerlburg genannt. Von der abwechselungsreichen Gögerlrunde reichen Ausblicke über Polling hinaus bis zum Alpenrand. Funklöcher sowie unvollständige und teilweise verwirrende Markierungen erschweren die Orientierung auf der Runde.
08.06.2025: Slow-Food-Dinner beim Klosterwirt Polling - Fotoserie
Unsere Wanderung auf Spuren von Thomas Mann & Stoa169 bei Polling führte über das Dorf Polling in dessem Zentrum seit mehr als 500 Jahren die Klosterwirtschaft besteht, aber neue Pächter der Klostwirtschaft Polling betreiben erst seit 2022 eine Slow-Food-Küche, deren Qualität offenichtlich bekannt ist und auch uns überzeugt. Über die jüngere Geschichte der Klosterwirtschaft berichtet der Münchener Merkur: Traditionswirtschaft im Oberland zu neuem Leben erweckt.
Wir haben vor einigen Tagen reserviert, was sich als klug erweist. Trotz
des großen Gastraums ist das Restaurant komplett ausgebucht. Die Einrichtung des Gastraums zitiert keine bayerische Folkolore, sondern ist in drei Bereiche mit unterschiedlicher Atmosphäre unterteilt, die unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden. Hinzu kommt ein großer Biergarten, für den aber das Wetter heute ungeeignet ist. Die bayerisch geprägte Speisekarte ist überschaubar und fair bepreist. Alle Hauptgerichte können in kleinen Portionen zum reduzierten Preis bestellt werden. Die Weinkarte ist für ein Dorfgasthaus bemerkenswert. Da wir mit dem Auto angefahren sind, wählen wir jedoch alkoholfreie Getränke. Wir entscheiden uns für hausgebackenes Roggenbrot mit Butter in hervorragender Qualitat, vegane Röstgemüse-Ravioli (exzellent) und Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Gurken-Salat, das jeden Vergleich besteht. Absolut zufrieden sind wir auch mit der Servcie-Qualität. Großes Lob!
08.06.2025: Besichtigung von Spuren der 'deutschen Tragödie' in der Gedenkstätte KZ Dachau - Fotoserie
Spuren der 'deutschen Tragödie", auf die wir in der Wanderung auf dem Dr.-Faustus-Weg am 4.06.2025 getroffen sind, besichtigen wir heute in der Gedenkstätte KZ Dachau am nordwestlichen Rand von München (67 km, 1:00 Std. Fahrzeit ab Weilheim). Details beschreibt der Post Spuren der 'deutschen Tragödie' in der Gedenkstätte KZ Dachau.
07.06.2025: Gabriele Münter in Murnau am Staffelsee - Fotoserie
Das Wetter bleibt instabil. Unsere Stimmung bleibt trotz einiger Einschränkungen gut. Wetterbedingt bevorzugen wir ein Kulturprogramm und fahren zum 20 km entfernten Ort Murnau am Staffelsee, um von Gabriele Münter hinterlassene Spuren zu besichtigen. Die 1877 in Berlin geborene Malerin gilt neben Paula Modersohn-Becker als bedeutendste Vertreterin des Expressionismus. Von 1909 bis zu ihrem Tod 1962 lebte Gabriele Münter in Murnau, wo Werke von ihr im Schlossmuseum ausgestellt sind und ihr Wohnsitz Münter-Haus besucht werden kann.
Den Besuch des Museums werten wir positiv, aber der Ausflug fällt anders aus als erwartet und beabsichtigt. Bayerischer Schnürregen, Orientierungsprobleme im unübersichtlichen Zentrum von Murnau, ein überheiztes Museum sowie aus unserer Sicht für ein Provinzmuseum überzogene Ticketkosten (pP 11,50 € Normalpreis, 10 € Senioren) und überzogene Parkplatzgebühren schleißen unsere Motivation zum Besuch des erst um 14:00 Uhr öffnenden Münter-Hauses. Die Zeit bis 14:00 Uhr können wir nicht im vorgesehenen Café nahe des Schlossmuseums überbrücken, weil das Café entgegen Informationen im Netz geschlossen ist. Andere Optionen in der Fußgängerzone schrecken uns wegen Überfüllung ab. Einen Besuch des Grabs von Gabriele Münter auf dem Murnauer Friedhof unterlassen wir wetterbedingt und fahren nach dem Museumsbesuch zurück nach Weilheim. Den Ausflug beschreibt der Post Gabriele Münter und Expressionismus im Schlossmuseum Murnau.
06.06.2025: Wanderung im Landschaftsschutzgebiet „Hardtlandschaft und Eberfinger Drumlinsfelder“ - Fotoserie
Freundliches Wetter erlaubt am nordöstlichen Rand von Weilheim eine Wanderung im Landschaftsschutzgebiet Hardtlandschaft und Eberfinger Drumlinsfelder, ein Geotop im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Das Biotop gilt als eines der bekanntesten und ausgedehntesten Drumlin-Felder im bayerischen Alpenvorland und war bedeutend für die Erforschung der Landschaftsformung durch Gletscher. Der aus dem Irischen stammende Begriff Drumlin bezeichnet in Gruppen oder als Fächer auftretende stromlinienförmige Höhenrücken, die ursprünglich Gletscher als Moränenlandschaft geformt haben. Die Wanderung beschreibt der Post: Wanderung im Landschaftsschutzgebiet „Hardtlandschaft und Eberfinger Drumlinsfelder“.
05.06.2025 Buchheim Museum in Bernried am Starnberger See - Fotoserie
Von gestern 27 Grad ist die Temperatur heute auf 13 Grad gefallen. Bis zum Mittag regnet es durchgehend mal mehr und mal weniger. Solche Tage sind Museumtsage. Erfreulicherweise gibt es im Pfaffenwinkel eine uns interessierende Museumslandschaft des Expressionismus. Wir beginnen heute im 18 km entfernten Buchheim Museum in Bernried am Starnberger See und frischen Erinnerungen eines Besuchs im Jahr 2017 auf. Je nach Wetterlage werden wir in den nächsten Tagen weitere Museen des Expressionismus besuchen. Den heutigen Museumsbesuch beschreibt der Post Buchheim Museum in Bernried am Starnberger See.
04.06.2025 Wanderung auf Spuren von Thomas Mann & Stoa169 bei Polling - Fotoserie


03.06.2025 Weilheimer Skulpturenweg - Fotoserie
Aus der Kooperation der Stadt Weilheim mit dem Kunstforum geht u.a. der 2023 eröffnete Weilheimer Skulpturenweg hervor. Nach bayernweiter Ausschreibung reichten 65 Künstler Vorschläge ein, aus denen eine Jury 10 Objekte auswählte. Am durchgehend markierten und per Flyer dokumentierten Weg ergänzen diese 10 Objekte 4
bereits vorhandene Kunstobjekte. Die verlinkte Fotoserie dokumentiert alle 14 Objekte und deren Umgebung. Der Weg führt über ca. 2,5 km vom Stadtzentrum zur Parklandschaft in der Aue an der Ammer/Amper. Die Einrichtung des Aue-Parks initiierte der Verschönerungsverein im 19. Jahrhundert.
01.06.2025 Ankunft in Weilheim - Fotoserie
Am Ende des langen Wochenendes besteht hohes Verkehrsaufkommen. Für 480
km Strecke von Perchtoldsdorf nach Weilheim benötigen wir 6:15 Stunden.
Um zur verabredeten Zeit einzutreffen, verzichten wir auf Pausen.
Die gebuchte Ferienwohnung befindet
sich in einem Gebäude am Rand des fußläufig erreichbaren Zentrums. Die
Wohnung in einem älteren Haus wurde 2020 komplett renoviert und neu
ausgestattet. Buchungsportale bewerten die Wohnung mit 9,8/10. Der Mann
der Vermieterin ist Architekt mit der Qualifikation Baubiologie und
Bauökonomie. Unsere Erwartungen sind entsprechend hoch.
Die Vermieterin der Ferienwohnung erwartet uns und führt und uns durch das Haus. Wir sind enttäuscht. Möblierung und Installationen sind o.k., aber wir vermissen jeglichen Wohncharme und die Küchenausstattung entspricht mit nur zwei Kochstellen, keinem Backofen (stattdessen Microvawe), einfachem Geschirr, eingeschränkten Werkzeugen keinen Ansprüchen engagierter Kochkultur. Es gibt aber auch lobenswerte Details, u.a. den Kühlschrank. Misslungen ist das Lichtkonzept der Wohnung. Vermutlich gibt es kein Lichtkonzept. Die Wohnung ist dunkel. Beleuchtungseinrichtungen sind bescheiden. Den angrenzenden Garten dürfen wir nutzen, aber es gibt keinen Zugang aus der Wohnung. Der Garten ist nur auf Umwegen durch das Haus erreichbar. Vermutlich ist die Ferienwohnung aus der Umwidmung eines ursprünglich als Werkstatt, Ladenlokal oder Lager genutzten Raums entstanden. Ein Innenarchitekt hat bei der Gestaltung sicherlich nicht mitgewirkt.
Positive Aspekte sollen fairerweise nicht unerwähnt bleiben:
- Die Wohnung ist sehr ruhig
- Fenster sind mit Insektenschutz versehen.
- Installationen des Bads sind hochwertig.
- Die Heizungsanlage ist nicht abgestellt.
- Eine Waschmaschine kann kostenlos genutzt werden.
- Die Internetverbindung ist in ausreichender Geschwindigkeit stabil.
- Die Vermieterin hat eine gute Informationsmappe zusammengestellt. Zusätzlich haben wir uns in der Tourismusinformation versorgt und zahlreiche Anregungen gefunden.
- Die attraktive Altstadt ist fußläufig erreichbar. In der näheren Umgebung finden wir für unsere Selbstversorgung etliche sehr gute Einkaufsquellen, u.a. die Metzgerei Boneberger, zwei hervorragende Bäckerein, sehr gute Konditoreien und die nächste Rewe-Filiale bietet ebenfalls deutlich mehr als üblich.
- Im Nachbarhaus befindet sich das Gasthaus zum Oberbräu mit Biergarten. Die Küche des Gasthauses gilt als eine der besten in Weilheim und ist als einziges Weilheimer Restaurant in Restaurant-Ranglisten aufgeführt (12 Punkte). Am Ankunftstag haben wir für den Abend reserviert und sind zufrieden.
Wetterprognosen kündigen für die gesamte Woche wechselhaftes Wetter an. Damit muss man im bayerischen Voralpenraum rechnen. Bei eingeschränkten Außenaktivitäten werden wir unsere mitgeführten Yogamatten nutzen, vernachlässigte Leseaktiväten intensivieren, Ausflüge unternehmen und Museen besuchen sowie hoffentlich fast fertige Posts abschließen.
29.05.-01.06.2025: Perchtoldsdorf
In
den 1980er und 1990er Jahren waren wir privat und beruflich häufig in
Wien und in Perchtoldsdorf. In Sommermonaten haben wir für
Übernachtungen den Weinort Perchtoldsdorf am südlichen Rand von Wien
vorgezogen. Unterkunftsoptionen waren in der Vergangenheit in
Perchtoldsdorf eher
bescheiden. Unser
letzter Besuch liegt ca. 20 Jahre zurück. Seit einigen Jahren besteht in zentraler Lage das Hotel Perchtoldsdorf, in dem wir reserviert haben.
Den Aufenthalt in Perchtoldsdorf verbinden wir mit Wien, wo wir u.a. das Kunsthistorische Museum Wien und dessen aktuelle Sonderausstellung Arcimboldo - Bassano - Bruegel
besuchen werden. Zeitfenster-Tickets sind vorab online gebucht. Nach
Wien mit dem Auto zu fahren, ist unvernünftig. Preise von Parkhäusern
schrecken bewusst Privatverkehr ab. Dagegen ist der ÖPNV vorbildlich
organisiert. Von Wiener Verkehrspolitik könnte Deutschland viel lernen. In Wien verkehren S-Bahnen tagsüber zuverlässig im
20-Minuten-Takt und U-Bahnen im 5-Minuten-Takt. Der Preis eines
Einzeltickets beträgt für das gesamte Stadtgebiet mit beliebig vielen
Umstiegen 2,40 € und für Senioren 1,50 €. Von Perchtoldsdorf erreichen
wir das Wiener ÖPNV-Netz am schnellsten im Ortsteil Liesing (2,5 km).
Dort können wir das Auto im P+R-Parkhaus am Bahnhof zum Tagespreis von
4,40 € abstellen. Im Zentrum kosten Tagestickets 20 € bis 45 €.
31.05.2025: Abschied von Perchtoldsdorf - Fotoserie

Für nachrückende Besucher wird es heute schwierig. Alle Tische sind besetzt und die wachsende Warteschlange am Buffet erfordert Geduld. Auffällig ist, dass niemand Eindrücke von Unzufriedenheit zeigt, sondern im Gegenteil alle Besucher eine Stimmung unangestrengter glücklicher Gelassenheit vermitteln, wie wir sie in dieser Art nur aus Weinregionen kennen.
Unser Perchtoldsdorf-Fazit fällt trotz milder Abstriche an der Unterkunft wie an den beiden vorausgegangenen Reisezielen absolut positiv aus. In Perchtoldsdorf klingen sieben intensiv mit Lebensqualität angereicherte Tage der ersten Reisewoche aus. Die Rundreise setzen wir morgen mit der Absicht einer baldigen Rückkehr fort.
31.05.2025: Ausflug nach Wien - Fotoserien: Wien - Kunsthistorisches Museum - Ausstellung Arcimboldo - Bassano - Bruegel
Fast blitzartig und nur von kurzer Dauer wird es heute sommerlich warm mit bis zu 30 Grad. Das macht den Tagesbesuch anstrengend. Wir beschränken unser Wien-Programm auf vier Punkte: Stephansdom, Trzesniewski Dorotheergasse, Kunsthistorisches Museum Wien mit der Ausstellung Arcimboldo - Bassano - Bruegel, Besuch Kleines Café am Franziskanerplatz. Die Anreise in die Innenstadt gelingt erfolgreich, aber holprig. Die Hürde des Fahrkartenautomats am Bahnhof Liesing ist trotz zwei hilfsbereiter Damen nur schwer zu nehmen. Dazu passend sind Zuginformationen unverständlich und liegt die Verständlichkeit von Durchsagen am Bahnhof und im Zug nur wenig über Null.
Bereits an der U-Bahnstation und in der U1 wundern wir uns über die Menge der Menschenmasse. Ähnlich schaut es am Stephansplatz und im Stephansdom aus. Der Eintritt in den Stephansdom ist grundsätzlich kostenfrei, aber der Innenraum des Langhauses kann nur mit Ticket zu 7 € inkl. Audioguide betreten werden. Darauf verzichten wir. Weitere Besichtigungsangebote sind ebenfalls
kostenpflichtig. Ein albernes All-Inclusive-Jahresticket kann für 25 € erworben
werden. Vor der Absperrung des Innenraums drängen sich in mehreren Reihen Menschen und blicken in Richtung Hochchor, wo zwei Chöre und das Domorchester für die Abendaufführung von Verdis Requiem proben. Tickets kosten 25 € bis 60 €. Den Stephansdom haken wir nach 10 Minuten ab.
Den Fußweg zum Kunsthistorischen Museum legen wir durch die Dorotheergasse, um in 25 Sorten angebotene belegte Brote von Trzesniewski wahrzunehmen. Über die Mittagszeit wird es dort gewöhnlich voll, weshalb an der Theke vier Bedienungen vorgesehen sind, aber am Morgen ist es noch angenehm ruhig. In relativ kleinen Potionen angerichtete belegte Brot werden dort als Brötchen bezeichnet und kosten aktuell 1,80 € pro Stück. Wir entscheiden uns für vier Sorten und verzehren sie vor Ort. Die Gelegenheit zum Besuch der Toilette nehmen wir natürlich mit. Zu den eine Etage tiefer liegenden Räumlichkeiten muss eine enge, steile Wendeltreppe bewältigt werden.
Um
11:00 Uhr treffen wir am Kunsthistorischen Museum ein. Das gebuchte
Zeitfenster-Ticket ist auf 12:00 Uhr ausgestellt, aber wir erhalten
trotzdem Einlass zur Sonderausstellung. Ca. 140 ausgestellte Werke
stammen nicht nur von Guiseppe Arcimboldo, Jacopo Bassano (Jacopoo da Ponte), Pieter Bruegel der Ältere.
Gezeigt werden auch Werke weiterer Künstler, u.a. von Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer, Hieronymus Bosch. Die weltberühmte Sammlung des KHM zeigt Objekte aus 5000 Jahren. Die
Qualität der Sammlung des Museums und die Ausstellung rechtfertigen eine
Reise nach Wien. Unser zweistündiger Besuch beschränkt sich auf die
Sonderausstellung sowie auf weitere Highlights der Gemäldesammlung mit Werken aus
dem 15. bis 17. Jahrhundert. Den Besuch im KHM beschreibt der Post: Ausstellung Arcimboldo - Bassano - Bruegel: Die Zeiten der Natur (11.03. - 29.06.2025) im KHM Wien


30.05.2025 Wanderung von Perchtoldsdorf zur Kammersteinerhütte im Wienerwald - Fotoserie
Der Tag beginnt regnerisch. Da unser Programm morgen einen Ausflug nach
Wien vorsieht, nutzen wir den Tag trotz der Wetterlage für eine
Wanderung zur Kammersteinerhütte im Wienerwald.
Da im Internet keine brauchbaren Routenbeschreibungen zu finden sind,
erstehen wir im Buchladen des Ortes zunächst eine Wanderkarte und hoffen,
sie noch öfter nutzen zu können. Wir erinnern uns vage, dass wir die Tour vor mehr als 30 Jahren gegangen
sind. Damals waren wir fit und haben über 300 Höhenmeter müde
gelächelt. Heute ist das ganz anders. Um Kräfte
zu schonen, fahren wir mit dem Auto bis zum Ende der Elisabethstraße und passieren das ehemalige Pensionistenheim als Bauruine. Früher haben wir uns ausgemalt, im Beatrixheim zu residieren und täglich zum Heurigen zu wackeln.
Am Ende der Elisabethstraße starten wir auf dem als Lehrpfad ausgebauten Haschplweg durch
Perchtoldsdorfer Weinberge zum Wienerwald. Tafeln des Lehrpfads
informieren über die Geschichte des Weinbaus in Perchtoldsdorf. Bis in
den 1970er Jahren bewachten von der Gemeinde bestellte und von Winzern
finanzierte Hiata (Weinhüter) reife Trauben der Weinberge bis zur
Weinlese gegen Diebstahl und Verzehr von Früchten durch
Tiere. Während dieser Zeit lebten sie eremitisch in Hiata-Hütten, von
denen mehrere erhalten sind. An Leonardi (8. November) findet seit 700
Jahren alljährlich in Perchtoldsdorf ein traditioneller Hiata-Umzug statt, bei dem der Weinbau Breitenecker eine wichtige Rolle übernimmt.
Nach 1:20 Std. Wanderung im Nieselregen erreichen wir die Kammersteinerhütte neben der Aussichtsplattform der Josefswarte. Den Aufstieg auf die Plattform ersparen wir uns, weil die Sicht bescheiden ist. In der Hütte sind wir zunächst die einzigen Gäste. Später treffen zwei weitere Senioren-Wanderer ein und wirken ähnlich erschöpft wie wir. Auf dem Abstiegsweg bleiben wir von Regen verschont. Im Laufe des Tages klärt es sich auf. Am Abend ist es sonnig und warm.
Perchtoldsdorfer Heurigen-Abendprogramm - Fotoserie
Unsere erste Anlaufstation ist der Weinbau Schmaderer, Brunnergasse 22. Im Hof sitzen nur wenige Gäste. Dieses Signal ist keine Aufforderung zur Einkehr. Wir ziehen weiter zum Weinschank Georg Nigl, Elisabethstraße 10. Das Weingut Nigl liegt in der Vierbatzstraße am Ortsrand. Aus grauer Vorzeit erinnern wir uns an einen Weinschank in der Kunigundbergstraße. Dort betreibt Georgs damalige Ehefrau jetzt die Party- und Eventlocation Helene. Den aktuellen Weinschank in der Elisabethstraße kennen wir noch als Weinbaubetrieb Kas-Nigl. Georg Nigl übernahm 2024 den in der 5. Generation über 48 Jahre von Franz und Doris Nigl geführten Betrieb (Magazin Vinaria). Im neuen Kas-Nigl gibt es auch eine neue Chefin, weniger schrill als Helene, aber auch ein eher extrovertierter Typ. Georg Nigl baut seine Weine biodynamisch aus. Gault Millau bewertet das Weingut mit 3 Trauben als eines der besten Weingüter Österreichs hinter der Spitze. In Perchtoldsdorf gilt Georg Nigl als Starwinzer und führt sich auch so auf.
Die Kientel des Weinschanks Kas-Nigl sortieren wir in die Schublade 'Bussi Bussi Schickeria'. Das stößt uns eigentlich ab, aber wir sind auch lernwillig und nehmen im gut besuchten Garten Platz. Buffets gibt es hier nicht. Bestellungen sind nur à la carte möglich. Den Service führen mehrere junge Männer kompetent und souverän. An den meisten Tischen werden Flaschenweine getrunken. Offene Weine gibt es nur in Portionen von 1/8 l. Preise beginnen bei 4 €. Wir bestellen ein Glas Grüner Veltliner und ein Glas Rosé. Beide Weine sind gut. Die bestellten Speisen sind ebenfalls gut und gleichfalls überdurchschnittlich bepreist. Als Abschluss nehmen wir noch jeweils ein Glas Heuriger und Grüner Veltliner im benachbarten Garten von Weinbau Breitenecker und teilen uns eine Portion Topfenstrudel, den wir gestern als unwiderstehlich kennengelernt haben.
29.05.2025 Ankunft in Perchtoldsdorf - Fotoserie
Perchtoldsdorf erreichen wir nach verregneter, kühler, windiger Anreise um 13:30 Uhr bei etwas ruhigerem Wetter. Das gebuchte Hotel ist akzeptabel, aber keine 4 Sterne und nicht den Preis von 150 € pro Nacht wert. Nach vorigen Unterkünften empfinden wir 'Abstieg'. Perchtoldsdorf ist kein touristischer Hotspot. Das spricht für Perchtoldsdorf, verursacht aber vermutlich auch das unbefriedigend gelöste Unterkunftsproblem. Aus der Vergangenheit bekannte Unterkünfte existieren teilweise nicht mehr (Pensionen Schindler und Leo). Nachgerückt ist das Hotel Perchtoldsdorf.
Erfreulicher wird es nach einem Mittagsschläfchen. Einer unserer traditionellen Lieblingsheurigen war der Weinbau Breitenecker auf der Elisabethstraße 20 mit exzellenten Weinen und einem attraktiven Buffet. Da Breitenecker ausg'steckt hat, ist unser Ziel für heute gesetzt. Wir kennen den Gartenbetrieb noch relativ bescheiden. Innerhalb des Hauses gab es nur eine kleine Weinstube. Bei schlechterem Wetter haben wir meistens in einer auf einer Seite offenen Hütte Platz genommen. Garten und Hütte existieren noch, aber die Zeit ist auch hier nicht stehengeblieben. Die Geschichte des Hauses und seiner Familie reicht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Im Haus befindet sich noch aus spätmittelalterlicher Zeit der Nachwächter-Schlüsselkasten des Perchtoldsdorfer Nachwächters. Lt. einer Perchtoldsdorfer Legende wurde ein durch einen Überfall schwer verletzter Weinhüter im Breitenecker-Haus gesund gepflegt. Unter Bezug auf diese Legende starten an Leonhardi (8. November) seit 700 Jahren tradionelle Umzüge der Weinhüter vom Haus. Devotionalien des Umzugs werden im Haus aufgehoben.
Inzwischen leitet eine junge Generation den Betrieb. Besucher empfängt ein neu errichtetes geräumiges Gebäude in Art eines Gasthauses. Wegen der unsicheren Wetterlage nehmen wir im Innenraum Platz (Infoseite Weinbau Breitenecker) und registrieren weitere Veränderungen:
- Weinpreise haben selbstverständlich angezogen, aber sie sind noch immer günstig kalkuliert.
- Einfache Weine werden nicht mehr randvoll in Glaskrügerl mit Henkel, sondern in ordentlichen Weingläsern ausgeschenkt.
- Neu sind Servicekräfte für Bedienungen am Tisch.
- Getränke bestellt man am Weinbuffet oder beim Service und werden von Servicekräften zum Tisch gebracht. Bezahlt wird erst am Ende des Besuchs.
- Am Speisenbuffet wird noch immer sofort bezahlt, aber zusätzlich werden warme Gerichte à la carte angeboten, die nach Bestellung erwärmt an den Tisch gebracht werden.
Geblieben ist das Gefühl, im Leben angekommen zu sein. Noch immer ziehen fliegende Händler mit kandierten Früchten durch die Buschenschanks und das Speisenbuffet bietet nach wie vor eine große Auswahl in exzellenter
Quailität zu volkstümlichen Preisen. Zum Auftakt entscheiden wir uns für
bekannte Favoriten und machen alles richtig. Der aktuelle Heurige begeistert uns. Aus Erfahrung wissen wir, wie man in diesen Umgebungen versacken kann. Um nicht den Überblick zu verlieren, hat die Frau früher Strichlisten geführt und nach max. 4 x 0,25 l den Rückzug verkündet. Freunde, mit denen wir früher oft gereist sind, u.a. auch nach Perchtoldsdorf, haben manchmal in anderen Unterkünften übernachtet, so dass sich die Wege nach dem Heurigenbesuch getrennt haben. Auf ihrem Weg zur Unterkunft haben die Freunde manchmal noch einen Becher getrunken und am nächsten Tag gestanden, dass der letzte Becher zuviel war. Wir bleiben heute auch ohne Strichliste kontrolliert. Am nächsten Tag erstehen wir ein Kontingent von 12 Flaschen Weißwein und 3 Flaschen Rotwein.
Rückblick auf unsere erste Reise nach Perchtoldsdorf
Nach
Abschluss des Studiums und Einstieg in das Berufsleben führte unsere
erste Urlaubsreise über Perchtoldsdorf nach Ungarn zum Plattensee.
Überraschungen traten bereits vor Perchtoldsdorf auf. Unseren damaligen
VW Käfer haben wir vor der Reise in einer Werkstatt warten lassen. Ca.
400 km nach dem Start ereignete sich bei Erlangen ein Kolbenfresser des
Motors. Wir mussten abgeschleppt werden und strandeten in Erlangen. Eine
VW-Werkstatt bot bis zum nächsten Tag den Einbau eines werksüberholten
Motors an. Der Frau war die Freude an der Urlaubsreise gründlich
vergangen. Sie wollte das Auto verschrotten und zurück nach Hause
reisen. Der Mann wollte nicht aufgeben und beauftragte den Motortausch.
Nach Übernachtung im Rokokohaus erreichten wir am Folgetag nur Enns, wo wir übernachteten, weil nach 500 km das Ventilspiel des
Motors überprüft werden sollte und ein Ölwechsel notwendig war. Der
erste Aufenthalt in Perchtoldsdorf schrumpfte von 7 auf 5 Tage,
aber Eindrücke waren so nachhaltig, dass wir in Folgejahren
regelmäßig Kurzreisen nach Perchtoldsdorf unternommen haben. Ein über 2
Jahre laufendes Projekt bei der Wiener Städtischen Versicherung
verschaffte zusätzliche Optionen des Aufenthalts.
Im alten Ortskern von Perchtoldsdorf sind etliche historische Gebäude aus Mittelalter, Barock und Renaissance erhalten. Angezogen haben uns aber vor allem die Perchtoldsdorfer Heurigenkultur,
attraktive Wanderoptionen im angrenzenden Wienerwald und die Erreichbarkeit von Wien per S-Bahn oder mit der Straßenbahn ab
Liesing. 33 Perchtoldsdorfer Winzerbetriebe, Weinhauer genannt, bieten in
Gaststuben und Gärten mehrmals pro Jahr für 2-3 Wochen ihre Weine und ein Buffet mit Speisen an. Touristen zieht es vor allem zu den Buschenschanks
in Grinzing und Nußdorf. In Perchtoldsdorf trifft man vor allem
auf Einheimische. Auskunft über ausg'steckte Betriebe geben
Heurigenkalender von Perchtoldsdorf und Niederösterreich. Ein am Haus angebrachter Föhrenbusch zeigt geöffnete Buschenschank an. Ausgeschenkt werden i.d.R. Eigenbauweine. Der Begriff Heurige
bezeichnet durchgegorene Alltagsweine der letzten Lese.
Meistens handelt es sich um Cuvées mehrerer Rebsorten. Betriebe
schenken neben ihren Heurigen auch andere Qualitäten aus.
27.05.-29.05.2025: Landgasthof zum Müller in Ruderting bei Passau
2021 haben wir eine Ilztal-Wanderung von Grafenau nach Passau über 4 Etappen unternommen. Die dritte Etappe endete im Landgasthof zum Müller in Ruderting, Landkreis Passau. An die Gemeinde Ruderting haben wir keine nachhaltige Erinnerung. An den Wanderweg im Ilztal erinnern wir uns gerne. Ein Highlight dieser Wanderung war die Übernachtung im Landgasthof zum Müller, dessen Gastronomie ein Bib Gourmand adelt. Küchenchef Markus Buchner hat Erfahrungen in Spitzenrestaurants, u.a. in der Ente vom Lehel in Wiesbaden und in der Aubergine unter Witzigmann in München, wo zu dieser Zeit auch der Südtiroler Erich Schwingshackl kochte, mit dem er sich ein Zimmer teilte. Erich Schwingshackl kennen wir vom Fährhaus in Bad Tolz. Inzwischen hat er mit seiner Frau ca. 60 km von Ruderting entfernt den Reblingerhof in Bernried im niederbayerischen Landkreis Deggendorf übernommen, der jetzt mit zwei Spitzenrestaurants als Naturhotel Rebling firmiert.
Unsere Rückkehr zum Landgasthof zum Müller bildet einen Eckpfeiler dieser Reiseplanung. Wir werden nicht enttäuscht. Im Gegenteil übertreffen der Aufenthalt und die Bewirtung unsere Erwartungen und motivieren zu Wiederholungen. Ein Porträt des Landgasthofs und seiner Inhaber, Ingrid und Markus Buchner, sendete das Bayerische Fernsehen im Beitrag Weinachtsbräuche im Bayerwald vom 20.12.2024. Das verlinkte Video der Mediathek porträtiert den Landgasthof im zeitlichen Intervall 17:30 bis 22:15.
28.05.2025: Rundgang in Passau mit Besuch der seligen Gisela im Kloster Niedernburg - Fotoserie
Auf unserem Rundgang in Passau lassen wir selbstverständlich das Dreiflüsseeck und den barocken Dom St. Stephan
nicht aus, in dem wir uns aber nur kurz aufhalten, weil barocker Kitsch
der Innenausstattung uns schnell wieder hinaustreibt. Länger halten wir
uns im ehemaligen Stift Niedernburg auf, in dem wir das Grab der seligen Gisela von Bayern besuchen.
Die 954 oder 955 geborene Gisela von Bayern stammte aus bestem Hause und hatte beste Verbindungen zum Hochadel, was eher gegen als für Tugenhaftigkeit spricht. Vater war der bayerische Herzog Heinrich der Zänker, Mutter war Gisela von Burgund und ihr Bruder war Kaiser Heinrich II. Heinrich der Zänker erhob Anspruch auf Königsmacht. Er konnte sich nicht durchsetzen und war in zahlreiche Konflikte verwickelt. Politischen Machtkalkülen war Giselas Heirat im Alter von 10 Jahren mit dem späteren König Stephan I. der Heilige von Ungarn geschuldet. Stephan betrieb mit Giselas Unterstützung die Christianisierung Ungarns und gilt als Ungarns Nationalheiliger. Enge Verwandte behandelte Stephan nicht zärtlich. Um deren Thronfolge zu verhindern, soll Gisela Stephan angestiftet haben, ihnen die Augen ausstechen und Blei in die Ohren gießen zu lassen. Bis zum Mittelalter gehörte Folter mit flüssigem Blei zu rechtsgültigen Verhörmethoden der Folterpraxis. In diesem Fall war die Bleitortur nicht legitim, weil die Opfer nicht durch Verbrechen schuldig waren. Das Portal Ökumenisches Heiligenlexikon beschreibt Giselas Biographie: Gisela von Ungarn.
Nach Stephans Tod wurde Gisela 1038/39 gefangen gesetzt, 1042 von Heinirch III. befreit und kehrte nach Bayern zurück. wo sie zunächst als Nonne im Kloster Kochel lebte, ehe sie ihr Burder Heinrich II. als Äbtissin im Stift Niedernburg in Passau einsetzte. Möglicherweise war das Klosterleben ihrem sündigen Vorleben geschuldet, aber das ist nur ein Verdacht. Gisela verstarb 1065 im Stift Niedernbrug und wurde in der Klosterkirche Zum Heiligen Kreuz bestattet. Die originale Grabplatte befindet sich unter dem gotischen Hochgrab aus dem Jahr 1420/1430. Seit dem 15. Jahrhundert verehren ungarische Pilger Gisela in Passau. Auf dem Hochgrab liegen zahlreiche Kränze und Schleifen in ungarischen Nationalfarben. In einem Fenster des Hochgrabs sind Giselas Kopf- und Beinreliquen ausgestellt, aber nur schlecht zu sehen.
28.05.2025: Wanderung im Naturschutzgebiet Halser Ilzschleifen bei Passau - Fotoserie
Das Wetter haben wir uns heute freundlicher gewünscht, aber wenig Nieselregen hält unser Tagesprogramm nicht auf. Am Morgen unternehmen wir eine kürzere profilierte, aber nicht schwierige Wanderung im Naturschutzgebiet Halser Ilzschleifen. Die aus dem Bayerischen Wald abfließende Ilz trftt kurz vor ihrer Mündung in die Donau bei der Gemeinde Hals auf hartes Gestein, das zu sie zu zwei mäandernden Schleifen zwingt. Das Naturschutzgebiet dieser Flusslandschaft sind wir bereits vor vier Jahren durchwandert und frischen heute unsere Erinnerungen auf. Auf der Ilz wurde seit dem 18. Jahrhundert Holz aus dem Bayerischen Wald nach Passau getrifted und getreidelt. Hierzu wurde der Fluss an mehreren Stellen gestaut, um das Holz nach Öffnen von Stauwehrs auf Flutwellen flussabwärts zu schwemmen. Das Hindernis der Ilz-Mäander umging ein Triftkanal mit einem ca. 120 m langen Stollen durch einen Berg. Der Stollen ist ein Abschnitt unseres Wanderwegs.
27.05.2025 Ankunft im Landgasthaus zum Müller in Ruderting
Um 14:00 Uhr treffen am Landgasthaus zum Müller ein und können auch gleich Zimmer 1 beziehen, in dem wir auch vor vier Jahren übernachtet haben. Im Vergleich zum Zimmer in Beilngries wohnen wir hier rustikaler, aber durchaus komfortabel und preiswerter. Bei Recherchen finden wir erst jetzt heraus, dass der Gasthof 2021 einen herausragenden Küchenchef mit Ausbildung in Sterne-Gastronomien
hatte, Marcel von Winckelmann, der seit 2024 mit eigenem Restaurant in Passau selbständig ist. Die aktuelle Speisekarte hat sich moderat geändert. Vergleiche der Küche von 2021 mit der Küche der Gegenwart sind gewagt und zufrieden sind wir auch heute. In unserer Erinnerung, die bekanntlich nicht sehr zuverlässig ist, waren die Gerichte 2021 leichter abgeschmeckt, mit weniger Butter und Sahne. Die Qualität der in üppigen Portionen servierten Gerichte fällt trotz genussfreundlicher Preisgestaltung weit überdurchschnittlich aus.
27.05.2025: Autowanderung von Beilngries nach Ruderting - Fotoserie
Auf direkter Route würden wir die Strecke von Beilngries nach Ruderting über 170 km in ca. 2 Stunden zurücklegen. Somit haben wir genug Zeit, um entlang der Altmühl ohne größere Umwege einige Orte abzufahren, von denen wir vor vier Jahren auf der Wanderung über Jurahöhen nur wenig gesehen haben: Dietfurth an der Altmühl, Riedenburg, Essing im Naturpark Altmühltal (die 190 m lange Holzbrücke Tatzelwurm bei Essing über den Main-Donau-Kanal ist eine der längsten Holzbrücken Europas) sowie Kelheim an der Mündung der Altmühl in die Donau. In Kelheim zeichnet sich bereits unbeständigeres Wetter für die nächsten Tage ab.
25.05.-27.05.2025: Beilngries im Altmühltal
Beilngries, nödlichste Gemeinde Oberbayerns, war 2021 das 7. von 10 Etappenzielen unserer Etappenwanderung auf dem Altmühltal-Panoramaweg von Gunzenhausen nach Kelheim.
Sowohl das Hotel Fuchsbräu und dessen Slowfood-Küche als auch der Ort und die
Umgebung haben uns so sehr gefallen, dass wir uns vorgenommen haben,
möglichst bald mit mehr Muße zurückzukehren. Aus 'bald' wurden 4 Jahre und 'Muße' beschränkt sich auf zwei Übernachtungen.
26.05.2025: Wandertag im Altmühltal - Fotoserien: Wanderung, Beilngries
Das Wetter ist heute um mehrere Klassen besser als gestern und motiviert zum Wandern. Wir erinnern uns an den Schellenberg (Schellenburg) als ein Highlight der 6. Etappe unserer Etappenwanderung auf dem Altmühltal-Panoramaweg von Gunzenhausen nach Kelheim und frischen Erinnerungen mit einer kurzen Wanderung auf dem Archäologischen Lehrpfad Schellenburg (ab Enkering) auf. Vorher versorgen wir uns in Touristikformationen von Beilngries und Kinding mit Informationsmaterial. Die Route nach Enkering führt durch Kinding. Im Ort besichtigen wir die Kirchenburg Kinding aus dem 14. Jahrhundert.
Der archäologische Lehrpfad auf dem Burghügel informiert mit 8 Tafeln über die Geschichte dieses Ortes, soweit sie rekonstruiert werden konnte. Auf dem Hügel gefundene Artefakte zeigen bis zur Altsteinzeit zurückreichende Spuren. Dauerhaft besiedelt war der Hügel seit der Jungsteinzeit. In der Bronzezeit schützte ein Ringwall die Siedlung. Auf dem Hügel verläuft der Rundweg entlang des bronzezeitlichen Ringwalls Schellenburg, der oberflächlich schon lange nicht mehr existiert, aber durch Bodenspuren nachgewiesen ist.
Nach Rückkehr von der Wanderung ist ein Rundgang in Beilngries überfällig. Das Abendessen nehmen wir wieder im Restaurant des Hotels ein. Gestern haben wir gelernt, dass die Größe bayerischer Portionen unsere Aufnahmekapazität überfordert. Heute entscheiden wir uns nur für ein Hauptgericht. Die angebotene rustikale Landküche überzeugt ohne höhere Ambitionen durch Qualität servierter Gerichte bei moderaten Preisen. Der Service agiert erfreulich.
25.05.2025: Ankunft in Beilngries - Fotoserie
Auf der Anreise regnet es bei ca. 12 Grad nahezu durchgehend, aber die Verkehrslage ist entspannt. Um 13:30 Uhr erreichen wir Beilngries, wo uns schlagartig wieder bewusst wird, welches Juwel das historische Zentrum ist. Das gewählte Komfortzimmer mit Balkon und Blick ins Grüne erweist sich als Volltreffer. Wir fragen uns, warum wir geschlagene 4 Jahre für eine Rückkehr benötigt haben und nur zwei Übernachtungen gebucht haben. Spontan sind wir uns sicher, dass bis zum nächsten Aufenthalt nicht mehr so viel Zeit verstreichen wird und wir uns mehr als zwei Übernachtungen gönnen werden. Gerne wieder in Zimmer 34. Am Abend lockert die Bewölkung auf. Wir weihen den Balkon ein.
01.06.-13.06.2025: Weilheim in Oberbayern
Traditionell reisen wir seit ca. 50 Jahren mal mehr, mal weniger häufig nach Benediktbeuern . Da wir inzwischen für Alpengipfel der Umgebung nicht mehr fit genug sind, und aufgrund zahlreicher Veränderungen im Ort scheint Weilheim in Oberbayern eine für uns attraktive Alternative zu sein. Bisher haben wir den Ort nur mit Kurzbesuchen erkundet. Wie sich ein längerer Aufenthalt bewährt, wissen wir bald.
13.06.-18.06.2025: Gasthaus zum Kreuz, St. Märgen
Das Gasthaus zum Kreuz liegt nicht in St. Märgen, sondern ca. 6 km entfernt relativ isoliert an der Schwarzwaldhochstraße auf 1.033 m Höhe in der Nähe des Thurnerpasses. Weite Ausblicke, komfortable Zimmer, eine seit etlichen Jahren mit Bib Gourmand ausgezeichnete Küche sowie zahlreiche Optionen für Wanderungen und Ausflüge ziehen uns in diesem Jahr das vierte Mal an. - Post Juli 2024
18.06.-19.06.25: Hotel & Restaurant Traube, Blansingen
Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Hotel & Restaurant Traube haben wir 2020 entdeckt und waren bereits 2x Übernachtungsgäste und haben die Besuche in Posts dokumentiert (26.02.2020 und 17.09.2020). In diesem Jahr freuen wir uns auf den dritten Besuch in Blansingen im Markgräflerland.
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