Graukraniche (Grus grus) brüten im Norden von Europa und Asien. Als Zugvögel überwintern sie im
Süden von Europa und Asien sowie in Nordafrika. Kranichzüge finden im
Frühjahr (März/April) und im Herbst (September/Oktober) auf mehreren
Routen statt. Seit einigen Jahren nehmen aufgrund des Maisanbaus der Landwirtschaft sowie der Renaturierung von Mooren und des Ausbaus von Landschaftsschutzgebieten Kranichpopulation auf Rastplätzen der niedersächsischen Diepholzer Moorniederung im Stadtdreieck Bremen-Hannover-Osnabrück erheblich zu und entwickeln sich zu den größten Rastplätzen der westlichen Hauptroute des Kranichzugs. Herausragende Bedeutung als Brut- und Rastplatz für Zugvögel hat im Westen der Diepholzer Moorniederung der Naturpark Dümmer. Unsere Reise im Herbst 2025 zu Kranich- und Kulturexkursionen im Naturpark Dümmer (Touristikseite: Naturpark Dümmer) beschreiben zwei Post:
- Reisetagebuch 26.-31.10.2025 - Herbstreise zum Naturpark Dümmer (coming soon)
- Kranichexkursionen in der Diepholzer Moorniederung (coming soon)
Verbreitung von Graukranichen weltweit sowie in Europa und in Deutschland
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| Verbreitung von Brutpaaren in Deutschland |
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| Globale Verbreitung von Graukranichen |
Die Größe der weltweiten Kranichpopulation ist nicht bekannt. Sie wird auf ca. 2.000.000 Exemplare geschätzt, die sich auf 15 Arten und weitere Unterarten verteilen. (Zahlen schwanken je nach Quelle. Der Post verwendet NABU-Daten.)
Nach Kanadakranichen in Nordamerika sind in Europa, Asien, Afrika lebende Graukraniche (Grus grus) mit mehr als 700.000 Exemplaren die populationsstärkste Kranichart mit dem größten Verbreitungsgebiet.
Der
europäische Gesamtbestand liegt bei ca. 500.000 Kranichen, darunter
mindestens 130.000 Brutpaare, von denen ca. 11.000 in verschiedenen
Regionen Deutschlands brüten: ca. 5.000 in Mecklenburg-Vorpommern, ca.
3,750 in Brandenburg, ca. 1.500 in Niedersachsen (NABU: FAQ's - Mit Federbusch und rotem Scheitel).
Zugwege von Kranichen auf europäischen Routen, Kranichrast und Kranichzählung in Deutschland
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| Karte europäischer Zugwege von Kranichen |
Laut Zahlen des Naturschutzbunds Deutschland e.V. (NABU) aus dem Winter 2018/2019 wählen ca. 400.000 Kraniche
die über Deutschland führende südwestliche Zugroute (NABU: Hilfe für die Vögel des Glücks). Weil der Flug über den Kontinent
viel Energie verbraucht, müssen Kraniche auf dem Zugweg rasten. In Deutschland gibt es insgesamt ca. 200
Rastplätze. An 20 Rastplätzen werden Populationen von mehr als 10.000
Kranichen
gezählt.
Zentren
von Rastgebieten bilden flache Schlafgewässer, in denen sich bis zu Tausende Kraniche sammeln und geschützt vor Feinden die Nacht verbringen. Kurz
vor Sonnenaufgang verlassen Kraniche in Gruppen das Moor und verständigen sich mit lautem Rufen und
Trompeten. Über den Tag verteilen sie sich in kleinen Gruppen zur Futtersuche auf Feldern. Bei einsetzender Dämmerung sammeln sich Kraniche zu größeren Gruppen, die mit lautem Rufen und Trompeten zu ihren Schlafplätzen zurückkehren.
Um
die Anzahl rastender Kraniche zu erfassen, müssen sie
gezählt werden. Der NABU hat für Deutschland
ein Monitoring mit einem Netzwerk von Kranichzählern aufgebaut, das in Deutschland rastende Kraniche erfasst. Ergebnisse von
Bestandserfassung konsolidiert das NABU-Kranichzentrum (NABU: Rastmontoring - Kranichzähler). Ca. 5000 beringte europäische Kraniche ermöglichen das Tracking von Aufenthaltsorten und Zugwegen (NABU: Beringung - Besenderung). Die Arbeit des Kranichzentrums wird u.a. durch Kranichpatenschaften finanziert (NABU: Pate werden).
In der Diepholzer Moorniederung können bei Sonnenaufgang abfliegende Kraniche und in der Abenddämmerung zurückkehrende Kraniche von Aussichtstürmen an mehreren Mooren beobachtet werden:
Wegen der großen Fluchtdistanz der scheuen Vögel sind für die Beobachtung leistungsstarke Ferngläser oder noch besser Spektive erforderlich. Fotografieren erfordert lichtstarke Teleobjekte mit langen Brennweiten und Kameras mit kurzen Verschlusszeiten. Smartphones oder kleine Kompaktkameras sind für qualitativ befriedigende Aufnahmen unbrauchbar.
Wegen der großen Fluchtdistanz der scheuen Vögel sind für die Beobachtung leistungsstarke Ferngläser oder noch besser Spektive erforderlich. Fotografieren erfordert lichtstarke Teleobjekte mit langen Brennweiten und Kameras mit kurzen Verschlusszeiten. Smartphones oder kleine Kompaktkameras sind für qualitativ befriedigende Aufnahmen unbrauchbar.
Informationsquellen zu Kranichbeobachtungen in der Diepholzer Moorniederung
- Naturpark Dümmer: Beobachtungspunkte für Kraniche
- BUND: Diepholzer Moorniederung
- Portal Dümmer Weserland: Vögel beobachten - Aussichtstürme
- Sammlung von PDF-Flyern der Dümmer Weserland Touristik: Dem Kranich auf der Spur
Informationenquellen zu Kranichen allgemein und zu Kranichen in Deutschland
- Wikipedia: Kranich
- NABU: Kranich - Kranichschutz Deutschland - Kranichrast - Rastkarte Europa
- NABU-Kranichzentrum Groß Mohrdorf (Flyer Kranichzentrum, PDF)*
- Kranich-Beobachtungsstation Kranorama (Kranorama-Flyer, PDF)*
- Fischland-Darss-Zingst: Kranichbeobachtung
- Zingst.de: Kraniche beobachten auf dem Darß und Zingst
- NDR, 20.10.2022: Kraniche beobachten: Die besten Plätze im Norden
- NDR, 02.05.2022: Kraniche beobachten im Kranich-Zentrum Groß Mohrdorf
- Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft: Kraniche im Nationalpark
- Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft: Kraniche beobachten im Nationalpark
Ausbruch von Vogelgrippe (Geflügelpest) im Herbst 2025
Mit dem Herbstzug 2025 der Zugvögel verbreitet sich derzeit europaweit Vogelgrippe, von der auch rastende Kraniche der Diepholzer Moorniederung betroffen sind. Amtlich verordnete Schutzmaßnahmen betreffen vor allem Geflügelhalter. Gruppenführungen sind abgesagt. Individuelle Beobachtungen sind unter Beachtung allgemeiner Vorsichtsmaßnahmen prinzipiell möglich.
- NABU: Vogelgrippe überschattet Kranichzug
- Aktueller Hinweis auf der Seite Vögel beobachten im Portal Dümmer Weserland:
Der Landkreis Diepholz als zuständige Behörde hat bei einzelnen Tieren einen mutmaßlichen Ausbruch von Vogelgrippe bei Kranichen und anderen Wildvögeln festgestellt. Durch den aktuellen Vogelzug ist damit zu rechnen, dass weitere erkrankte oder tote Wildvögel in der Diepholzer Moorniederung gefunden werden. Für detaillierte Informationen zum Umgang mit der Vogelgrippe bitten wir die Presseinformationen des Landkreises Diepholz aufmerksam zu verfolgen. Die aktuelle Pressemitteilung des Landkreises Diepholz finden Sie hier.
Nach aktuellem Stand der Entwicklungen sind Beobachtungen von Kranichen in der Diepholzer Moorniederung weiterhin möglich. Jedoch müssen Sie damit rechnen, erkrankte oder verendete Kraniche während Ihres Besuchs vorzufinden. Einzelne Anbieter wie der Naturpark Dümmer und der BUND Diepholzer Moorniederung haben sich vor diesem Hintergrund bereits entschieden, ihre geführten Kranich-Exkursionen abzusagen. Sollten Sie in den Mooren unterwegs sein, halten Sie sich und Haustiere von verendeten Tieren fern, beachten Sie die üblichen Hygienevorschriften bzw. beachten Sie die Fragen und Hinweise zur Geflügelpest unter https://tierseucheninfo.niedersachsen.de/startseite/






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