Montag, 10. Oktober 2005

Indian Summer am Lake Michigan 2005 - The Whistling Swan

Am Tag nach dem Chicago Marathon treffen wir uns mit Juppy um 7:30 Uhr zum Abschiedsfrühstück in der Corner Bakery. Post des Chicago Marathons
Nach dem Frühstück fahren wir zum Flughafen, um ein Mietauto für den Trip zur Door Peninsula zu übernehmen, unser Ziel in der Woche nach dem Marathon. Alamo will uns unbedingt einen brandneuen Cadillac andrehen: "You will not regret it, I guarantee!" Offensichtlich kollidieren hier zwei kulturelle Welten. Ein derartig peinliches Auto kommt für uns absolut nicht in Frage! Wir nehmen den Buick, was bereits schlimm genug ist und die Gründe des Niedergangs der US-Autoindustrie am praktischen Beispiel aufzeigt.
Wir fahren 250 Meilen nach Norden längs der Westküste des Lake Michigan und befinden uns nach 5 Stunden Fahrt in der völlig anderen Welt der Door Peninsula. Unser Standort ist Fish Creek, wo wir im historischen "The Whistling Swan Inn" wohnen. 1907 ist das Inn mit Pferdeschlitten über das Eis der Green Bay an diesen Platz gebracht worden, der auf uns eine magische Ausstrahlung ausübt. Wir freuen uns über unsere glückliche Entscheidung und wissen bereits bei der Ankunft, dass der Abschied von diesem sympathischen Ort schwer fallen wird. Webseite The Whistling Swan


Wir befinden uns bereits in der Off-Season, weshalb nur wenige Zimmer belegt sind und Dinner nur von Donnerstag bis Samstag angeboten wird. Scott Zimmermann, Geschäftsführer des Inns, ist ein smarter Künstlertyp und Anhänger europäischer Küchenkultur. Er hat Europa bereist und kennt auch Deutschland recht gut, spricht aber selbstverständlich kein Wort deutsch. Scott empfiehlt uns gleich einige gute Restaurants in der Umgebung. Für den ersten Abend besorgt er uns eine Reservierung im Hotel "White Gull Inn", das nur einen kurzen Fußweg entfernt ist.

Das Frühstück im "european style" wird auf der Veranda serviert. Muffins kommen frisch aus dem Ofen. Rolls (Brötchen) sind ungewöhnlich gut. Das Highlight ist ein großartiger, frisch gemahlener und gebrühter Kaffee, den wir gar nicht genug loben können, was den Patron sichtbar erfreut. "We love your phantastic coffee"! Scott liebt den europäischen Kaffee ebenfalls, gesteht er.
Von der Veranda blicken wir auf das bunte Laub einiger Bäume, die sich mit jedem Tag einiger Blätter entledigen. Der Winter kündigt sich bereits an, in dem sich Ski-Langläufer einfinden werden.






Fish Creek ist zu 100 % touristisch, aber niemals aufdringlich-prollig, sondern von einer selbstbewusst-dezenten Schönheit. Fastfood oder Ketten-Restaurants gibt es weit und breit nicht. Die Infrastruktur ist auf den Bedarf eines eher wohlhabenden und gebildeten Klientels ausgerichtet. Die Häuser sind klein, individuell, gepflegt und hübsch. Einflüsse skandinavischer Kultur sind zu erkennen. Wir treffen aber auch auf viele deutsche Namen.
Auf dem Rundgang durch den überschaubaren Ort besuchen wir das Tourist Office. Ein äußerst engagierter, freundlicher Mitarbeiter outet sich als ehemaliger Einwohner Chicagos, der mit Fish Creek den Platz für eine veränderte Ausrichtung seines Lebens gefunden hat. Er empfiehlt uns einige gute Restaurants, von dem das "Waterfront" in Sister Bay das beste sei. Danke für diesen Tip!  



Das Dinner im "White Gull Inn" gefällt uns. Bruschetta, Fisch und Beilagen sind frisch und schmackhaft zubereitet. Eine nette Atmosphäre und der freundliche Service bilden den angenehmen Rahmen. Während unseres Besuchs werden wir auf "Traditional Fish Boils" als Event aufmerksam. Wir möchten teilnehmen, aber für morgen ist aber bereits alles ausgebucht. O.k. dann am Mittwoch. Wir werden darauf aufmerksam gemacht, dass der "check in" pünktlich um 19:40 Uhr stattfindet. "Don't worry", das bekommen wir hin.

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