Freitag, 22. September 2023

Kranichexkursion 3: NABU-Ranger-Exkursion - Beobachtung des morgendlicher Abflugs der Kraniche von der Hütte Bisdorf

Kranichbeobachtungshütte Bisdorf Zingst-Rügen-Bock-Region im Nationalpark  Vorpommersche Boddenlandschaft Kranichflug in der Zingst-Rügen-Bock-Region

Vor 2 Tagen haben wir uns zu der Exkursion "Wir lauschen dem Erwachen der Natur" angemeldet. Am Treffpunkt NABU-Kranichzentrum in Groß Mohrdorf finden sich gegen 5:45 Uhr 10 angemeldete Gäste plus Ranger mit 4 Personen Begleitung ein. Um 6:00 Uhr brechen wir bei leichtem Regen auf, um von der Beobachtungshütte Bisdorf im Nationalpark Vorpommersche Bodenlandschaft den morgendlichen Abflug der Kraniche von Schlafplätzen der Zingst-Rügen-Bock-Region zwischen der Ostspitze der Halbinsel Zingst und der Südspitze der Insel Hiddensee zu erleben. Eine Sandbank mit den Schilfinseln Großer WerderKleiner Werder, Bock gilt als eine der bedeutendsten Kranichrastplätze in Europa. Ca. 1/3 der Population des westlichen Zugwegs rastet in Flachwasserzonen dieser Region. Am Wochenende 17./18.09.2023 zählte das Kranichteam des NABU-Kranichzentrum in Groß Mohrdorf allein am Schlafplatz Großer Werder an der Ostspitze von Zingst 11.500 Kraniche. Zuzug aus Skandinavien wird erwartet. In Spitzenzeiten wurden alleine am Schlafplatz Großer Werder bis zu 40.000 Kraniche gezählt.
 
 
Um 3:30 Uhr beendet der Wecker unsere Nachtruhe. Von der Unterkunft in Born am Darß benötigen wir für die nächtliche Anreise über 45 km bei leichtem Regen eine Stunde. Der Aufbruch gegen 4:30 Uhr erinnert an Zeiten alpiner Hochtouren, zu denen wir vor mehr 20 Jahren oft in der Nacht starten mussten. Hier enden Vergleiche bereits. Die heutige Exkursion erfordert keine sportlichen Leistungen und bietet einigen Komfort. Gegen 6:30 Uhr erreichen wir die Beobachtungshütte am Bodden Grabow (östlichster Bodden der Darß-Zingster-Boddenkette). In ca. 700 m Entfernung zeichnet sich die Südküste der Halbinsel Zingst wie ein Schattenriss ab. Schilfinseln zwischen Zingst und Hiddensee sind in 1 - 2 km Entfernung als dunkler Strich auszumachen. Aus ca. 10 km Entfernung blinkt im Abstand von einigen Sekunden das Leuchtfeuer des Leuchttums Dornbusch. Im Osten glüht Morgenrot. Kraniche schlafen noch auf verschilften Werder-Inseln des Flachwassers. Wir warten auf ihr Erwachen.
 
Kranichbeobachtungshütte Bisdorf Leuchtturm Dornbusch Insel Hiddensee, Schwäne in der Ostsee Morgenrot an der Kranichbeobachtungshütte Bisdorf
 
In der Zwischenzeit öffnen unser Guide und seine Helferinnen mehrere Luken der Hütte und stellen ein leistungsfähiges Leica-Spektiv auf, das wir abwechselnd nutzen können. Wir führen zwar ein eigenes Fernglas mit, aber dessen Leistung reicht bei weitem nicht an das Spektiv heran. Während wir auf Kraniche warten und in der Zwischenzeit auf dem Großen Werder 2 mächtige Hirschböcke und einen Seeadler in ca. 1 km Entfernung im Dämmerlicht beobachten, erfahren wir vom Ranger Wissenswertes über Kraniche und Aktivitäten des Kranichschutzes sowie über Landschaft und Natur der Region.
 
Kranichflug in der Zingst-Rügen-Bock-Region Kranichflug in der Zingst-Rügen-Bock-Region Kranichflug in der Zingst-Rügen-Bock-Region
 
Sonne zeigt sich am Morgen nicht, aber kurz vor Sonnenaufgang um 6:53 Uhr sichten wir gegen 6:45 Uhr in größerer Entfernung die erste Kranichformation der Frühaufsteher. Zu diesem Zeitpunkt ist bereits klar, dass die mit einem lichtschwachen Telezoom versehene 4/3-Systemkamera den Bedingungen nicht gewachsen ist. Die Fotoausbeute ist dementsprechend dürftig und verrauscht. Abgesehen von einigen Langschläfern endet der Abflug der Kraniche kurz vor 7:30 Uhr. Das Erlebnis der Morgenexkursion entschädigt für alle Unbequemlichkeiten. Nach Born reisen wir hoch zufrieden zurück.

Kaniche bei Günz Kaniche bei Günz Kaniche bei Günz

In der Nähe des Kranichzentrums sichten wir in der Nähe des Günzer Sees eine auf einem Feld frühstückende Gruppe Kraniche. Wir freuen uns auch bereits auf unser Frühstück in der Ferienwohnung und insbesondere die nachfolgende vorgezogene Siesta.


Allgemeine Informationen zu Kranichen
 
Graukraniche und Adler sind die größten flugfähigen Vögel in Deutschland und nach in Südeuropa lebende Geierarten die größten flugfähigen Vögel Europas.
  • Kraniche erreichen ein Gewicht bis 7 kg, aufrecht eine Höhe von 120 bis 130 cm und eine Flügelspannweite von 245 cm.
  • In Deutschland wild lebende Steinadler erreichen ein Gewicht bis 6,7 kg, bis 100 cm Körperlänge und bis 240 cm Flügelspannweite.
  • Europäische Mönchsgeier und Bartgeier erreichen ein Gewicht bis 12 kg, bis 130 cm Körperlänge und bis 300 cm Flügelspannweite.
Quellen-Empfehlungen: Informationen zu Kranichen generell sowie zu Kranichen in Deutschland:
(*) Informationen der Flyer sind nicht zu 100 % aktuell  
 
 
Informationen zur eigenen technischen Ausstattung:

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