Donnerstag, 14. September 2023

Kranichrast an der Darß-Zingster Boddenkette von Mecklenburg-Vorpommern

Kranichformationen im Anflug zu Schlafplätzen im Gegenlicht Kranichformation im Anflug zu Schlafplätzen Fliegende Kraniche am Günzer See

Kraniche brüten im Norden von Europa und Asien. Als Zugvögel überwintern sie im Süden von Europa und Asien sowie in Nordafrika. Kranichzüge finden im Frühjahr (März/April) und im Herbst (September/Oktober) auf mehreren Routen statt. Die westliche Hauptroute führt über die Darß-Zingster Boddenkette. Bei Futtersuche auf dem Festland zerstreuen sich Kranichpopulationen über den Tag und sind mitunter auf Feldern sowie im Anflug oder Abflug zu oder von Futterplätzen zufällig zu sehen. Eine hohe Wahrscheinlichkeit der Sichtung  bieten organisierte Kranichbeobachtungen, die zahlreiche Besucher anziehen.
 
 
Zufällige Kranichsichtungen 
 
Kraniche bei Ahrenshoop Kraniche bei Ahrenshoop Kraniche bei Ahrenshoop

Fliegende Kraniche bei AhrenshoopFotoserie
 
 
Kaniche bei Günz Kaniche bei Günz Kaniche bei Günz

Kraniche auf einem Futterplatz bei Günz
 
 
Optionen organisierter Kranichbeobachtung
  • Von der NABU organisierte Beobachtungen während des Tages ermöglicht die von Rangern des Kranichzentrums Groß Mohrdorf betreute Station Kranorama im Vogelschutzgebiet Günzer See. Vom Besuch berichtet der Post Kranichexkursion 2.
  • An Schlafplätzen können Kraniche unter Anleitung von Rangern am frühen Morgen bis zum Aufbruch bei Sonnenaufgang oder bei der Rückkehr in Abenddämmerung beobachten werden. Eine Morgenbeobachtung beschreibt der Post Kranichexkursion 3.
  • Einfacher sind Kraniche beim Anflug zu Schlafplätzen von Schiffen auf Boddengewässern zu beobachten. Eine Beobachtungsfahrt per Schiff dokumentiert der Post Kranichexkursion 1.
 
 
Verbreitung von Graukranichen in Deutschland und weltweit

Rastplätze von Kranichen in Deutschland (Kranichschutz Deutschland)
Verbreitung von Brutpaaren in Deutschland
Verbreitungskarte von Kranichen (Wikipedia)
Globale Verbreitung von Graukranichen
Die Größe der weltweiten Kranichpopulation ist nicht bekannt. Sie wird auf ca. 2.000.000 Exemplare geschätzt, die sich auf 15 Arten und weitere Unterarten verteilen. (Zahlen schwanken je nach Quelle. Der Post verwendet NABU-Daten.) 
 
Nach Kanadakranichen in Nordamerika sind in Europa, Asien, Afrika lebende Graukraniche (Grus grus) mit mehr als 700.000 Exemplaren die populationsstärkste Kranichart mit dem größten Verbreitungsgebiet. 
 
Der europäische Gesamtbestand liegt bei ca. 500.000 Kranichen, darunter mindestens 130.000 Brutpaare, von denen ca. 11.000 in verschiedenen Regionen Deutschlands brüten: ca. 5.000 in Mecklenburg-Vorpommern, ca. 3,750 in Brandenburg, ca. 1.500 in Niedersachsen (NABU: FAQ's - Mit Federbusch und rotem Scheitel).



Zugwege von Kranichen auf europäischen Routen
 
Europäische Kranich-Zugwege (Kranichschutz Deutschland)
Karte europäischer Zugwege von Kranichen

Laut NABU-Zahlen aus dem Winter 2018/2019 wählen ca. 400.000 Kraniche die über Deutschland führende südwestliche Zugroute. (Nabu: Hilfe für die Vögel des Glücks) Weil der Flug über den Kontinent viel Energie verbraucht, müssen Kraniche auf ihrem Zugweg zwischenrasten. In Deutschland rasten Kraniche an insgesamt 200 Rastplätzen. An 20 Rastplätzen werden Populationen von mehr als 10.000 Kranichen gezählt. Um rastende Bestände zu erfassen hat der NABU für Deutschland ein Monitoring mit Zählungen aufgebaut. (NABU: Rast - Rastmonitoring
 
Die Region des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft ist einer der wichtigsten Rastplätze in Mitteleuropa. Unbewohnte flache Schilfinseln in Bodden und an der Ostseeküste sind bevorzugte Schlafplätze. Nationalpark und Kranrichrast bilden in der strukturschwachen Region bedeutende Wirtschaftsfaktoren. Umliegende landwirtschaftliche Flächen nutzen Kraniche zur Nahrungsaufnahme. (NABU: Darß-Zingster Boddenkette und Rügen)
 
 
In der Region Darß-Zingster Boddenkette rasten pro Saison bis zu 120.000 Kraniche, um sich für den Weiterflug zu erholen. 120.000 Kraniche sind nicht gleichzeitig unterwegs. Der Kranichzug findet über ca. 2 Monate statt. Je nach Erholungsbedarf und Wetterlage rasten die Vögel mehrere Tage oder auch mehrere Wochen. Der Höhepunkt der herbstlichen Kranichrast liegt in dieser Region mit bis zu 70.000 rastenden Kranichen in der ersten Oktoberhälfte.
 
Um die Anzahl rastender Kraniche zu erfassen, müssen sie gezählt werden. Der NABU hat zur Zählung von in Deutschland rastenden Kranichen ein Netzwerk von Kranichzählern organisiert. Ergebnisse von Bestandserfassung konsolidiert das NABU-Kranichzentrum (NABU: Rastmontoring - Kranichzähler). Ca. 5000 beringte europäische Kraniche ermöglichen das Tracking von Aufenthaltsorten und Zugwegen (NABU: Beringung - Besenderung). Die Arbeit des Kranichzentrums wird u.a. durch Kranichpatenschaften finanziert (NABU: Pate werden).

 
Kranichbeobachtungsstationen der Zingst-Rügen-Bock-Region im Nationalpark  Vorpommersche Boddenlandschaft Kranichbeobachtungshütte Bisdorf Kranichbeobachtungshütte Bisdorf Kranichflug in der Zingst-Rügen-Bock-Region Kranichflug in der Zingst-Rügen-Bock-Region Kranichflug in der Zingst-Rügen-Bock-Region
 
Kranichbeobachtung an der Darß-Zingster Boddenkette bei Bisdorf
 
 
Allgemeine Informationen zu Kranichen
 
Graukraniche und Adler sind die größten flugfähigen Vögel in Deutschland und nach in Südeuropa lebende Geierarten die größten flugfähigen Vögel Europas.
  • Kraniche erreichen ein Gewicht bis 7 kg, aufrecht eine Höhe von 120 bis 130 cm und eine Flügelspannweite von 245 cm.
  • In Deutschland wild lebende Steinadler erreichen ein Gewicht bis 6,7 kg, bis 100 cm Körperlänge und bis 240 cm Flügelspannweite.
  • Europäische Mönchsgeier und Bartgeier erreichen ein Gewicht bis 12 kg, bis 130 cm Körperlänge und bis 300 cm Flügelspannweite.
Quellen-Empfehlungen: Informationen zu Kranichen generell sowie zu Kranichen in Deutschland:
(*) Informationen der Flyer sind nicht zu 100 % aktuell  
 
 
Kranichbeobachtungsstation Kranorama am Günzer See Fliegende Kraniche am Günzer See NABU-Kranichzentrum Groß Mohrdorf Kraniche, SchwäneGänse, Enten am Günzer See Fliegende Kraniche am Günzer See Kraniche auf Futtersuche am Kranorama
 
Kranichbeobachtung am Günzer See bei Groß Mohrdorf
 
 
Verhalten und Wahrnehmung von Zugvögeln 

Lebewesen benötigen Energie, die sie per Nahrungsaufahme beschaffen. Darüber hinaus erfordert die Erhaltung einer Art biologisch determinierte Reproduktionsmechanismen. Die Notwendigkeit von Nahrungsaufahme und biologische Reproduktionsmechanismen von Spezies gelten als Hauptursachen für unterschiedliche Arten von Tierwanderungen und daher auch für den Vogelzug (Wikipedia: Tierwanderung - Vogelzug). Biologisch werden Tierwanderungen aus einer Kombination von ökologischen, genetischen und physiologischen Ursachen erklärt. (Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie: Zugvogelgenetik – wie finden Vögel ihren Weg?)
  • Ökologische
    Bedingungen haben Vogelzug als evolutionäre Anpassungsleistung von Vogelarten hervorgebracht. Vogelarten, die prinzipiell in großen Populationen in warmen Gebieten leben, dort aber nicht genug Nahrung finden, um brüten zu können, weil es zu trocken ist oder in feuchteren Gebieten Ressourcen aufgrund hoher Futterkonkurrenz stark eingeschränkt sind, weichen als Zugvögel zum Brüten mit hohem Aufwand auf Gebiete aus, die temporär günstigere Brutbedingungen bieten. Zusätzlich verbessert längere Taghelligkeit im Norden Bedingungen der Aufzucht von Jungen durch einen größeren Zeitraum der Futtersuche.
  • Genetische
    Codierungen bestimmen Zeiträume, Richtungen, Routen und Dauer des Vogelzugs. Zeitpunkte des Vogelzugs sind aber auch von ökologischen Umweltbedingungen wie Nahrungsangebot und Wetterlagen beeinflusst.
    In Zuchtexperimenten sind durch kreuzweise Verpaarung von auf unterschiedlichen Routen fliegenden Vögeln genetische Einflüsse des Zugverhaltens nachgewiesen. Wissen über die genetische Architektur der komplexen Verhaltensmuster ist bisher stark begrenzt. Je nach Vogelart scheinen genetische Einflüsse zu variieren und gemäß wissenschaftlicher Beobachtungen bei Uferschnäpfen deutlisch schwächer ausgeprägt zu sein als bei kleinen Singvögeln (FAZ, 11.10.2023: Pendler mit Köpfchen).
    Die demografische Abspaltung von Stand- und Zugpopulationen hat evolutionär erst vor ca. 300.000 Jahren stattgefunden. Seit der Abspaltung erzeugen Veränderungen von Klimaprozessen (wie Warm- und Kaltphasen) sich in Phänotypen ausprägende Varianten genotypischer Verhaltensstrategien (Wikipedia: Genotyp - Phänotyp). Magnetsinn entstand als Orientierungssinn jedoch schon sehr viel früher (Spektrum: Magnetsinn entstand schon kurz nach dem Magnetfeld).
    Im Kontext des beschleunigten Klimawandels sind ebenso beschleunigte evolutionäre Anpassungen zu erkennen, aufgrund der immer mehr Zugvögel zu Standvögeln mutieren. Einflüsse von Klimaveränderungen der Neuzeit auf das Zugverhalten beschreiben 2 Artikel:
  • Physiologische
    Zusammenhänge zwischen Mechanismen von Stoffwechselprozessen und Verhalten von Lebewesen sind hoch komplex und bisher nur in einzelnen Ausschnitten erkannt. Wie Stoffwechselprozesse Verhalten im Sinne von Tierwanderungen steuern, ist noch nicht im Detail verstanden und wird derzeit erforscht. Besser verstanden sind aufgrund langjähriger weltweiter Forschungen Mechanismen der Navigation und Orientierung bei Vögeln und einigen anderen Arten.
 
 
Orientierung und Navigation bei Tieren

Im Kontext von Tierwanderungen beeindrucken insbesondere Zugvögel (Arten von A bis Z) und Wanderfische (Lachse, Aale, Meeresforellen etc.) bei ihren Fortpflanzungswanderungen mit außergewöhnlich präzisen Orientierungsfähigkeiten. Bei ihren Wanderungen orientieren sich zahlreiche Tierarten am Erdmagnetfeld. Daher wird angenommen, dass sich am Erdmagnetfeld orientierende Tiere mit einem 'Magnetsinn' ausgestattet sind, der räumliche Orientierung mittels Magnetorezeption des Erdmagnetfelds ermöglicht. 

Relativ gut erforscht sind Zugvögel, zu denen nachgewiesen ist, dass sie für ihre Orientierung nicht nur das Erdmagnetfeld, sondern auch Himmelsobjekte sowie erlernte Orientierungspunkte (Landmarken) nutzen. Weniger gut erforscht sind Wanderfische, die zu ihrer Orientierung ebenfalls das Erdmagnetfeld und den Sonnenstand nutzen, aber mit anderen sensorischen Wahrnehmungen als Vögel kombinieren (u.a. Gerüche sowie möglicherweise Salzgehalt von Gewässern). Um diese empirischen Beobachtungen wissenschaftlich zu erklären, sind mehre Problemstellungen zu beantworten:
  • Identifizierung und Lokalisierung biophysikalischer Mechanismen von Magnetorezeptoren verschiedener Tierarten
    Eine Reihe von Kandidaten biophysikalischer Mechanismen sind identifiziert, aber noch nicht verifiziert und solange unsicher. Spektrum: Magnetfeldzellen führten in die Irre)
  • Integration bzw. Zusammenführung mehrerer an der Orientierung beteiligten Wahrnehmungsfunktionen
    Je nach Spezies können weitere Wahrnehmungsfunktionen beteiligt sein:
    • Visuelle Wahrnehmung von
      • Hell-Dunkel-Unterschieden,
      • Farben bzw. Lichtpolarisation,
      • Raum- bzw. Geländemarken,
    • olfaktorische Wahrnehmung von Gerüchen (Lachse und weitere Fischarten orientieren sich anhand von Gerüchen),
    • akustische Wahrnehmung von Echos selbst gesendeter Signale, 
    • Strömungswahrnehmung durch Bewegungssensoren (bei Fischen und anderen Wassertieren),
    • Temperaturwahrnehmung durch Thermorezeptoren,
    • Wahrnehmung von Anomalien des Gravitationsfeldes (bei Brieftauben vermutet),
    • Abschätzung von Geschwindigkeit und Richtung von Bewegungen mittels komplexer vernetzter Mechanismen interagierender spezialisierter Zellen,
    • Odometrie, eine Art der Schätzung von Position und Lage anhand des Vortriebssystems. (Bei Ameisen verhilft eine Art 'Schrittzähler' zur Orientierung.)
Erklärungsbedürftig sind mehrere Fragestellungen, die nur interdisziplinär erforscht und beantwortet werden können:
  • Wie ermöglicht Koppelnavigation (Pfadintegration) eine laufende näherungsweise Ortsbestimmung mittels Integration verschiedener Wahrnehmungsfunktionen?
  • Wie werden Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit mit Hilfe von Fähigkeiten der Bewegungswahrnehmung und Bewegungskontrolle festgestellt?
  • Wie erfolgt die neurobiologische Umsetzung und Kontrolle von Orientierungsfunktionen?
Wesentliche zentrale Fragen dieser Art sind noch unbeantwortet und Gegenstand aktueller Forschungen, die u.a. an der Universität Oldenburg im Institut für Biologie und Umweltwissenschaft in den Arbeitsgruppen Sensorische Biologie der Tiere sowie Neurosensorik/Animal Navigation stattfinden.
  • Wie werden Zielfindungen möglich?
    Beschriebene Orientierungsmechanismen ermöglichen Navigation im Raum mittels Bestimmung von Positionen relativ zum Magnetfeld und zu Positionen von Himmelskörpern. Um eine absolute Position im Raum anzusteuern, ist relative Orientierung notwendig, aber nicht hinreichend. Das Auffinden absoluter Positionen erfordert Signaturen bzw. Kartierungen analog eines Systems absoluter Raumkoordinaten, das bekannt bzw. in einem Gedächtnis gespeichert ist.  
 
 
Stand des Wissens zum 'Magnetsinn'
 
Der 'Magnetsinn' darf nicht wie ein technischer Magnetkompass verstanden werden, dessen Nadel sich am Magnetfeld der Erde in Nord-Süd-Richtung ausrichtet. Forschungen konnten nachweisen, dass sich Zugvögel (wahrscheinlich auch andere Tiere) nicht an der Polarität des irdischen Magnetfelds orientieren, sondern am Neigungswinkel (Inklination) von Feldlinien relativ zur Erdoberfläche sowie an variierenden Stärken des Magnetfelds. Prinzipiell scheinen magnetische Partikel (Magnetosome) die Orientierung von Lebewesen in einem Magnetfeld (Magnetotaxis) zu ermöglichen. Art und Sitz von Magnetosomen variieren je nach Spezies.
 
Da Sonnenaktivität das Erdmagnetfeld beeinflusst, nimmt sie auch Einfluss auf die Orientierung mittels Magnetsinn. Dieser Einfluss kann zwar Unschärfen verursachen, aber er scheint keine Desorientierung zu bewirken, zumal das Magnetfeld nur eine von mehreren Orientierungsquellen ist. 
 
Wie Ausrichtungen des Magnetfelds wahrgenommen werden bzw. wie Magnetfeldrezeptoren mit Hilfe von Quanteneffekten arbeiten, wird derzeit erforscht. Übersichtsartikel ermöglichen Laien ein rudimentäres Verständnis:
Der aktuelle Stand des Wissens erlaubt keine belastbaren Antworten zu der Frage, ob Menschen das Magnetfeld der Erde wahrnehmen und zur Orientierung nutzen können:
 
 
Stand des Wissens zur Integration von Orientierungsfunktionen
 
Inzwischen ist bekannt, dass Magnetfeldrezeption als isolierter Orientierungssinn nicht ausreicht. Für eine exakte Orientierung müssen Wahrnehmungen des Magnetfelds mit weiteren Wahrnehmungsfähigkeiten interagieren und zu einem Muster integriert werden. 
 
Bei Zugvögeln interagiert der Magnetsinn mit visueller Wahrnehmung bzw. mit einem biologischen Sonnen- und Sternenkompass, der den Magnetkompass kalibriert und Koppelnavigation (Pfadintegration) ermöglicht, die eine laufende näherungsweise Ortsbestimmung von Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit mit Hilfe von Fähigkeiten der Bewegungswahrnehmung und Bewegungskontrolle ermöglicht.
 
Um zu verstehen, wie Magnetfeldwahrnehmung mit weiteren Wahrnehmungsfunktionen interagieren sowie integriert und schließlich in Nervenreize umgewandelt werden, kann bisher nur vermutet werden. Hoch komplexe interdisziplinäre neurobiologische Forschungen sind in der Bearbeitung, aber die Erforschung von neurobiologischen Korrelaten befindet sich erst in einem frühen Stadium.
 
Stand des Wissens zur Zielfindung

Verhaltensweisen und die Zielfindung von Tier scheinen prinzipiell genetisch programmiert zu sein. Höhere Tierarten verfügen darüber hinaus über die Fähigkeit, Orientierungspunkte (Landmarken) zu lernen, im Langzeitgedächtnis zu speichern und für ihre Navigation zu verwenden. Ziele finden sie durch Verknüpfungen von genetischen Programmen mit gespeicherten Marken. Integrierte Orientierungsmechanismen von Raumwahrnehmung, räumlicher Orientierung und räumlicher Navigation basieren bei Tieren und Menschen auf weitgehend automatisierten biologischen Methoden der Pfadintegration in Kombination mit von  Wahrnehmungssinnen unbewusst rezipierten Signalen. Auch zu diesen Fragestellungen erfolgen Grundlagenforschungen, die sich ebenfalls erst in einem frühen Stadium befinden.

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