Wie im Vorjahr, unternehmen wir auch in diesem Jahr am Übergang zwischen Mittelmosel und Untermosel eine Kurzreise nach Pünderich mit Halbpension-Arrangement im angenehmen Hotel Zur Marienburg (Post 2022). Die Tageszeitung Volksfreund beschreibt in einem Artikel vom 5.09.2017 die Geschichte des Hotels: Ex-Metzger Wuschti aus Pünderich ist jetzt Hotelier
Reisebedingungen fallen in diesem Jahr teilweise anders als im Vorjahr aus:
- Das regnerische Wetter eignet sich nur an einem der beiden Tage für eine Wanderung und verhindet Dinner auf der Außenterrasse.
- Während im Vorjahr nur die Moselfähre in Pünderich ausfiel, scheinen
sich in diesem Jahr die Fährmänner der benachbarten Orte Pünderich und Briedel
abgesprochen zu haben, beide Moselfähren sind nicht in Betrieb. (Fähre Pünderich - Fähre Briedel)
- Wir reisen mit eigenem Auto, das uns Stress mit der Deutschen Bahn erspart und uns am Regentag ein Kulturprogramm in Bernkastel-Kues und Umgebung ermöglicht.
24.07.2023: Wanderung in der Briedeler Schweiz - Fotoserie
Der Rundweg Moselsteig Seitensprung Briedeler Schweiz ist erklärungsbedürftig:
- Seitenspünge sind eigentlich nicht erklärungsbedürftig, weil die Konnotation bekannt ist. Im Unterschied zur bekannten Konnotation werden in der Moseltouristik Rundwander-Partnerwege des Fernwanderwegs Moselsteig als Seitenspünge bezeichnet. Teilweise überschneiden sich Streckenabschnitte.
- Briedel ist der östliche Nachbar-Weinort von Pünderich.
- Als Briedeler Schweiz wird ein bewaldeter felsiger Steilhang zwischen Briedel und Zell bezeichnet. Ein ca. 10,5 km langer profilierter Rundweg führt über mehrere Aussichtspunkte der Briedeler Schweiz.
Aufgrund der unsicheren Wetterlage lassen wir den Abstecher zum Aussichtspunkt Beinter Kopf aus und gehen daher nur ca. 10 km in 3:15 Std.. Bis auf einige Tropfen bleiben wir während der Wanderung von Regen verschont. Am Aussichtspunkt Schöne Aussicht genießen wir ein vom Hotel gestelltes Wanderpicknick. Nach Rückkehr zum Hotel setzt mit einem Gewitter stärkerer Regen ein.
25.07.2023 Kulturprogramm an der Mittelmosel im Raum Bernkastel-Kues - Fotoserie
Am Morgen regnet es kräftig. Unser Plan B sieht einen Ausflug nach Bernkastel-Kues in ca. 35 km Entfernung vor. Der Ort entstand 1905 durch Zusammenschluss von Bernkastel am rechten Ufer mit Kues am linken Ufer der Mosel. Einwohner der beiden Ortsteile mögen sich gegenseitig nur wenig und betrachten sich als Konkurrenten.
Kues ist der deutlich ältere Ortsteil. Besiedlungsspuren reichen 5000 Jahre zurück. Zur Herkunft der Bezeichnung Kues bestehen 2 Erklärungen:
- Römische bzw. lateinische Erklärung: Ableitung aus Covese für Kornspeicher
- Keltische Erklärung: Umformung des keltischen Worts Kus für krumm oder rund mit Bezug auf die Mosel
Die Herleitung der Bezeichnung Bernkastel ist unischerer. In der Region bestand ein römisches Kastell, das als Princastellum erwähnt wird. Mit Phantasie wird daraus Bernkastel. In der Gegenwart ist Bernkastel ein Zentrum der Mosel-Weinkultur und der Moseltouristik. Der Andrang von Besuchern im sehenswerten historischen Ortskern ist heute überschaubar. Unmittelbar hinter dem Ortszentrum liegt die berühmte Weinberglage Bernkastler Doctor, um die sich Legenden ranken. Weine der Lage zählten Ende des 19. Jahrhunderts zu den teuersten Weinen der Welt (Mosel 2.0: Bernkastler Doctor) und sind auch heute noch hochpreisig.
Für einen Imbiss besuchen wir am historischen Marktplatz eine Bäckerei. Ehe wir unseren Kulturausflug fortsetzen, erstehen wir im benachbarten Weinhaus Schnitzius einige Mosel-Souvenirs.
Nikolaus-Cusanus-Spuren in Bernkastel-Kues - Fotoserie
Besichtigung des Cusanusstifts
Auf der Kueser-Moselseite liegt gegenüber der Altstadt von Bernkastel das von Nikolaus von Kues (1401-1464) 1453 gestiftete St. Nikolaus-Hospital (Internetpräsenz der Einrichtung: Cusanusstift). Die Gründung des Stifts ist wahrscheinlich von dem 10 Jahre früher gestifteten Hôtel-Dieu in Beaune (Burgund) inspiriert. (Ein Post vom 14.10.2016 beschreibt unseren Besuch des Hôtel-Dieu.)
Die Stiftung des Nikolaus von Kues sah die Aufnahme von 33 verarmten Männern aus Adel, Klerus und Bürgertum als Altenheim vor. Das Mäzenatentum des Stifters war sicherlich religiös und sozial motiviert, aber keineswegs uneigennützig, sondern gemäß Rechtsprinzip des do ut des bzw. sozialem Prinzip von Reziprozität angelegt. Bewohner des Stifts mussten nach dem Tod des Stifters täglich die Messe für dessen Seelenheil lesen. Formal strebt diese Regel ein durch Austausch herzustellendes Gleichgewicht zwischen Gebendem und Nehmenden an. Tatsächlich handelt es sich jedoch bei dem Verhältnis zwischen Stifter und Empfänger um ein zu begleichendes Schuldverhältnis zwischen sozial ungleichen Beteiligten. Gebende können in Erwartung zeitlich verzögerter Rückgabe Vorleistungen erbringen, weil sie über Ressourcen verfügen, die sie aktuell nicht zum Leben benötigen. Empfänger müssen Gaben entgegennehmen und ein Schuldverhältnis eingehen, weil sie selbst nicht über diese Ressourcen verfügen.
Das Altenheim besteht seit 570 Jahren ohne Unterbrechung und gilt als das ältestes Seniorenheim Deutschlands. Seit Ende der 1960er Jahre, also nach mehr als 500 Jahren, werden auch Frauen aufgenommen. Gegenwärtig verfügt das Stift über 43 Einzelzimmer und 8 Doppelzimmer. Entgegen anderer Behauptungen bewegt sich die Kirche durchaus, aber so langsam, dass kaum jemand die Bewegung bemerkt. Allerdings wird das Stift in der Gegenwart nicht mehr als Armenhaus betrieben, sondern berechnet die üblichen Kostensätze, obwohl die Bewohner noch immer Messen für den Stifter lesen müssen.
Das
Stift besitzt 9 ha Weinberge in Mosellagen. Im Innenhof des Stifts
befindet sich eine Vinothek, in der Stiftsweine und zahlreiche weitere
Moselweine gegen Gebühr verkostet werden können und vertrieben werden. Die Verarbeitung von Trauben aus Stiftsweinbergen übernehmen in der Gegenwart Winzergenossenschaften. Außenanlagen, Kreuzgang und Kapelle sind frei zugänglich. Im Rahmen kostenpflichtiger Führungen werden weitere Räume besichtigt. Zu Führungen müssen sich Besucher vorab anmelden. Wir sind nicht angemeldet und bleiben daher im öffentlich zugänglichen Teil des Stifts.
Der Kreuzgang wurde nach dem Vorbild mittelalterlicher Klöster geschaffen. An den Kreuzgang grenzen Zimmer der Bewohner sowie der Zugang zur Stiftskapelle. Das um 1460 entstande Altarbild der Stiftskapelle, ein dreiteiliges Flügelretabel mit Kreuzigungsszene, wird einem namentlich nicht bekannten Kölner Meister des Marienlebens im Umfeld altniederländischer Malerei unter dem Einfluss von Rogier van der Weyden zugeschrieben. Das Bild hat Nikolaus von Kues beauftragt. Als Stifter ist er unter dem rechten Kreuz knieend mit einer weiteren unbekannten Person abgebildet. Die Darstellung des Stifters gilt als authentisch. Vor dem Hochaltar ist auf einer Messingplatte eine Ganzkörperabbildung des 1464 verstorbenen Stifters im Fußboden als Herzepitaph eingelassen. Unter der Platte ist das Herz des Stifters in einer Bleikpasel bestattat. Der Körper des Kardinals ruht in San Pietro in Vincoli in Rom. Die Messingplatte ist der Marmorplatte des römischen Grabs nachgebildet.
2 km moselaufwärts besuchen wir in Alt-Kues das Geburtshaus, in dem Nikolaus von Kues 1401 zur Welt kam. Die Stadt kaufte das Haus 1970 und überlässt es der 1960 gegründeten Cusanus-Gesellschaft zur Nutzung als ständiges Museum sowie für Veranstaltungen (Internetpräsenz der Cusanus-Gesellschaft). Der Besuch des Geburtshauses ist kostenpflichtig. Museumsleiter Gerhard W. Kluth lebt in den Räumen über dem Museum (Mosel 2.0: Cusanus-Geburtshaus). Besucher scheinen im Museum eher selten vorbeizuschauen. Im Zeitraum unserer Aufenthaltes bleiben wir die einzigen Besucher. Bei unserer Ankunft ist die Tür des Hauses nicht verschlossen, aber zunächst ist niemand anzutreffen. Nachdem wir uns mit Geräuschen bemerkbar gemacht haben, nähert sich der Museumsleiter aus den oberen Etagen und macht uns in einer ausführlichen persönlichen Einführung mit der Geschichte des Hauses bekannt. Am Rande erwähnt der Museumsleiter einen Besuch von Reinhold Messner und dessen aktueller Lebenspartnerin. Reinhold Messner ist in den Dolomiten in der Nähe der Burg Andraz aufgewachsen, die Nikolaus von Kues als Fluchtburg nutzte.
Das genaue Alter und die ursprüngliche Architektur des Hauses sind nicht bekannt. 1401 bewohnten es die Eltern des Nikolaus von Kues. Der Vater war ein nicht adeliger wohlhabender Kaufmann. Der ehemalige Familienname Cryffts (Krebs) verweist auf Flusskrebse, die damals in der Mosel so zahlreich waren, dass sie zur Plage wurden. Nikolaus von Kues machte den Krebs zu seinem Wappentier. Warum er den Krebs wählte, ist eine durchaus interessante Frage, die keine belastbaren Antworten kennt. Das Haus ging über die Jahrhunderte durch viele Hände und wurde oft umgebaut. Eine Abbildung von 1570 zeigt das Haus nach Umbauten im damals neuzeitichen Stil der Renaissance. Auf Grundlage dieser Abbildung wurde das Haus 1980 rekonstruiert. Wie die Familie in dem Haus eingerichtet war und gelebt hat, ist nicht bekannt.
In der 1.Etage des Hauses zeigt das Museum keine Objekte aus dem Kontext des Lebens des Nikolaus von Kues, sondern präsentiert auf ungefähr 30 Stellwänden Texte und Abbildungen, die über das Leben und die Persönlichkeit Nikolaus von Kues informieren. Texte dieses Umfangs kann niemand spontan speichern. Wer es genauer wissen möchte, kann zum Preis von 20 € einen Katalog mit Informationen der Ausstellung erwerben. Da wir die Ausstellung nicht mit wissenschaftlichem historischen Interesse betrachten, benötigen wir den Katalog nicht. Uns interessiert insbesondere Nikolaus von Kues als Bischof von Brixen in Süditirol. Als Südtirol-Experten und Besucher des Klosters Neustift bei Brixen wissen wir von Konflikten zwischen Bischof, Kloster und Tiroler Adel, die jedoch im Museum nur am Rande Erwähnung finden.
Im Erdgeschoss des Hauses werden 2 Räume für Wechselausstellungen genutzt. Die aktuelle Ausstellung Was bleibt (8.07.-5.08.2023) zeigt Textilarbeiten, Zeichnungen und Drucke von Alexandra Schmiedebach. Die Arbeiten sprechen uns nicht an.
Anmerkungen zu Nikolaus von Kues
Nikolaus von Kues ist nicht mit Nikolaus von Myra zu verwechseln, ein um das Jahr 300 n. Chr. lebender Heiliger der Ostkirche und der lateinischen Kirche, dessen Leben zahlreiche Nikolaus-Legenden über Wundertaten schmücken, auf die sich alljährlich am 6. Dezember ein reiches christliches Nikolaus-Brauchtum als Schutzpatron sowie Kinder lobender und tadelnder Geschenkebringer und auch Kinderlieder beziehen (Nikolaus, komm in unser Haus, pack die großen Taschen aus, Lustig, lustig, tralala...). Legenden, Brauchtum und Patronate beschreibt das Ökumenische Heiligenlexikon: Nikolaus von Myra. Der Nikolaus-Artikel verweist auf die deutsche Übersetzung der im 13. Jahrhundert in lateinischer Sprache verfassten Legenda aurea: Nicolaus. Im Brauchtum werden Nikoläuse als Symbol des Guten oder des gezähmten Bösen oft von Teufeln ähnelnden bedrohlichen Gesellen begleitet, die zu bändigende bösartige Seiten von Menschen symbolisieren.
Nikolaus von Kues gilt als einer der bedeutendsten Universalgelehrten und Humanisten an der Schwelle zur Neuzeit. Obwohl Nikolaus von Kues nicht von adeliger Herkunft war, stieg er in hohe Positionen auf und war aufgrund seiner Gelehrsamkeit ein geschätzter Berater der mächtigsten Persönlichkeiten. Deren Ziele deckten sich jedoch nicht mit seinen Intentionen, weshalb er sich mit seiner Haltung zwischen viele Stühle setzte und sich mächtige Feinde schuf. Im Konzil von Basel (1431-1449) nahm er bedeutenden Einfluss mit der Intention, die Kirche zu reformieren und Missstände zu beseitigen. Er scheiterte ebenso wie als Bischof von Brixen, als der er seine Vorstellungen von Kirchenreform realisieren wollte und als Fürstbischof des Hochstiftes in Machtkämpfe mit dem Tiroler Adel um Rechte und Privilegien geriet, sodass er auf die Burg Andraz (Schloss Buchenstein) floh, auf der er zeitweilig lebte (Geschichte von Schloss Buchenstein). Hauptgegner war der konfliktfreudige Herzog Siegmund (Sigismund), genannt der Münzreiche. Erwähnenswert ist der von Siegmund veranlasste Ausbau der Burg Firmian bei Bozen zur Militärfestung Sigmundskron. - Post: MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron
In der Gegenwart ist die Burg als MMM Firmian Hauptsitz von 6 Bergmuseen, die der südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner als Messner Mountain Museum an 6 verschiedenen Standorten etablierte und mit Hilfe seines Architekturpartners Werner Tscholl zu spektakulären Gesamtkunstwerken um- und ausbaute (Persönliche Webseiten: Reinhold Messener, Werner Tscholl). Reinhold Messner und Werner Tscholl leben im Vinschgau, das wir gut kennen. Über mehr als 30 Jahre befanden sich an verschiedenen Standorten des Vinschgaus unsere Basislager alpiner und kultureller Aktivitäten.
Nikolaus von Kues zeichnete sich nicht nur als eine äußerst gelehrte,
sondern auch als eine überaus ehrenwerte Persönlichkeit aus, die sich
eigenes Verständnis richtigen Verhaltens nicht opportunistisch abhandeln
ließ und strategisch weitsichtig, aber erfolglos gegen mangelnde
Reformfähigkeit der Kirche argumentierte. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Nikolaus von Kues als Kardinal im Kirchenstaat. Wie zahlreiche vorausgegangene und nachfolgende herausragende Persönlichkeiten scheiterte auch Nikolaus von Kues an der Durchsetzung von Reformkonzepten der Kirche. Defizite der Kirche und ihre Verstrickung mit Machtinteressen bereiteten der Reformation den Weg und stürzten die
damalige europäische Welt in Chaos. Aus ihrer Geschichte scheint die
Kirche kaum oder nichts gelernt zu haben.
Sozio-kulturelle
Dynamik beeinflusst Muster von Zyklen des Aufblühens, der Erosion und
des Untergangs von Dogmen über kürzere oder längere Zeiträume. Reformfähigkeit erfordert Anpassungsfähigkeit. Anforderungen von Reformfähigkeit stellen alle vermeintlich universelle Wahrheiten repräsentierende Institutionen vor unüberwindbare immanente Probleme, weil sich religiöse, politische, wissenschaftliche bzw. kulturelle Dogmen aller Art über Zeit an empirischer Realität und allgemeiner Wohlfahrt bewähren müssen.
Das Scheitern von Reformkonzepten bildet nicht nur in der langen Geschichte der römisch-katholischen Kirche eine Konstante. Allerdings verlaufen diese Zyklen im Fall religiöser Dogmen zäh, was Immunisierungsstrategien geschuldet ist, die Wahrheiten in individuelle spirituelle Erlebnisräume transzendieren, die empirischen Beobachtungen nicht zugänglich sind. Letztlich müssen sich aber auch religiöse Institutionen und insbesondere Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit ihrer Vertreter gegenüber empirischer Realität und allgemeiner Wohlfahrt bewähren.
Weingut Schloss Lieser - Fotoserie
Unser Ausflug endet am Weingut Schloss Lieser, in dem wir Wein einkaufen möchten. Das Weingut gehörte ursprünglich zum Schloss Lieser, das ein Industrieller im 19. Jahrhundert im historistischen Stil bauen ließ. Verbindungen des Schlossherrn reichten in das Haus der Hohenzollern und in das niederländische Königshaus. Kaiser Wilhelm II. und seine Söhne verkehrten ebenso wie Mitglieder des niederländischen Königshauses im Schloss. Nach dem 2. Weltkrieg ging es mit Schloss und Weingut steil bergab. Nach mehreren Besitzerwechseln gehört des Schloss seit einigen Jahren einer niederländischen Hotelgruppe (Internetpräsenz des Hotels: Schloss Lieser). Das wie Sauerbier gehandelt marode Weingut erwarb 1997 Thomas Haag, Spross des renommierten Spitzenweinguts Fritz Haag, das Thomas Haags Bruder Oliver 2005 übernommen hat (Historie des Weinguts Fritz Haag). Während das Weingut Fritz Haag dank bester Mosellagen einen Ruf wie Donnerhall in der Weinwelt genießt, musste Thomas Haag das Weingut Schloss Lieser erst wieder aufbauen, was mit Bravour gelang. Mittlerweile zählt Schloss Lieser zu den weltbesten Weingütern. Alle einschlägigen Weinführer vergeben Höchstbewertungen und besondere Auszeichnungen.
Am Morgen haben wir uns über Öffnungszeiten des Weinguts informiert und konnten von offenen Türen ausgehen. Am Weingut treffen wir dagegen auf verschlossene Türen. Wir geben nicht schnell auf. Nachdem wir eine Weile auf uns aufmerksam zu machen versuchten, geht eine junge Frau über den Hof des Weinguts, vermutlich eine Tochter der Familie, der wir unseren Wunsch mitteilen. Sie werde nachfragen, anwortet sie uns und tatsächlich öffnet wenig später der Chef persönlich die Vinothek des Weinguts. Obwohl wir nur einen kleinen Einkauf planen, gibt sich Thomas Haag völlig uneitel und äußerst zugänglich. Er erklärt uns die Charekteristik der verschiedenen Weine ausführlich (ausschließlich Weißweine und bis auf wenige Ausnahmen Riesling) und lädt zu Verkostungen ein. Für Weinverkostungen sind wir um diese Tageszeit nicht aufgelegt und wissen ohenhin, dass sämtliche Weine Spitzenprodukte ihrer jeweiligen Klasse sind. Unsere Kaufentscheidungen machen wir an Preisen fest und verlassen die Vinothek nicht mit leeren Händen. Die Rückfahrt treten wir mit Weinen unterschiedlicher Kategorien an. Zu Hause werden wir uns bei jeder zu öffnenden Flasche an unser Hoferlebnis erinnern.
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