Vicenza liegt in der Provinz Venetien ca. 60 km westlich von Venedig und wurde lange von der historischen Republik Venedig beherrscht. Vicenzas Geschichte reicht jedoch viel weiter zurück. In der Gegenwart gehört Vicena zu den reichsten Städten Italiens (Wikipedia: Vicenza).
Die verkehrsberuhigte Altstadt hat wegen ihrer geschlossenen Renaissance-Architektur den Status eines UNESCO Weltkulturerbes. Unsere Unterkunft heißt kurioserweise Relais de Santa Corona und liegt in der Contrà Santa Corona. Sie ist trotzdem sehr angenehm. - Fotos Vicenza
Das kleine Hotel befindet sich in einem umgebauten ehemaligen, weniger bedeutenden Palazzo. Auffällig sind in der Altstadt nicht zu übersehende Sicherheitsmaßnahmen durch Carabinieri in den Straßen und allgegenwärtiges nicht-staatliches Sicherheitspersonal nicht nur in Banken, sondern auch in vielen Geschäften, Museen, Hotels (wie wir das aus Rom und aus New York kennen). Risiken des Lebens scheinen hier größer zu sein als zu Hause. Vielleicht unterscheidet sich aber auch nur das Risiko- oder Sicherheitsbewusstsein von Menschen. Für Soziologen sind das interessante Fragen, deren Antworten nicht auf der Hand liegen.
Die Tages-Höchsttemperatur liegt um 30 Grad. Aber das Wetter relativ unbeständig. Ab und zu fallen ein paar Regentropfen. Diese bringen jedoch kaum willkommene Abkühlung, sondern erhöhen nur die Luftfeuchtigkeit. Gegen Abend sind Gewitter angekündigt, die aber ausbleiben. Gleich um die Ecke unsere Unterkunft
liegt das sehr gutes Feinkostgeschäft Il Ceppo mit allerlei frischen
Take-Away-Produkten in hoher Qualität, die uns zum
'Private Dinner' im Hotel anregen. Damit schonen wir unser Budget, das demnächst
ein neues Notebook verkraften muss. - Fotos Private Dinner
Unter venzianischer Herrschaft versuchte Vicenza mit den rivalisierenden Stadtrepubliken Oberitaliens Schritt zu halten und beauftrage den bedeutendsten Architekten der Renaissance Oberitaliens, Andrea Palladio, mit einem umfassenden Neubau der Altstadt. Vor Palladios Zeit galt Vicenza laut Wikipedia als die heruntergekommenste und unansehnlichste Stadt in Venetien. In der Altstadt von Vicenza und in der fußläufig erreichbaren näheren
Umgebung unternehmen wir einen ausführlichen Rundgang mit ‚Bergwertung‘
bei mehr als 30 Grad. Nach 3,5 Stunden Fußweg sind wir
ziemlich 'platt', was uns in unserem Alter zusteht. - Fotos Rundgang in Vicenza
Regionale Bahnfahrten sind in Italien durchweg attraktiver als in
Deutschland, aber auch hier gibt es Störungen und Überraschungen. Venedig wäre mit dem Zug bequem zu erreichen, aber wir verzichten auf Venedig-Rummel. Venedig haben wir 2011 ausführlich besichtigt und wissen daher, dass die Stadt ihren besonderen Charme erst am Abend entfaltet, wenn Tages-Touristen und vor allem Kreuzfahrt-Passagiere wieder abgezogen sind. Stattdessen besuchen wir jeweils per Bahnfahrt Padua und Verona, deren historische Zentren einen Besuch wert sind. Allerdings stellt sich heraus, dass Padua und Verona ebenfalls rummelig sind, für uns zu rummelig. In Vicenza ist es dagegen relativ ruhig, was uns deutlich besser gefällt.
Ausflug nach Padua - Fotos Padua
Am Tag unseres Padua-Besuchs ist in Italien Nationalfeiertag. Auf dem Weg zum Bahnhof von Vicenza geraten wir in Vorbereitungen eines Umzugs. Kinder verteilen Fähnchen in Farben der Nationlflagge und bedenken auch uns. Den Umzug schauen wir uns jedoch nicht an, weil Padua wartete.
Ausflug nach Verona - Fotos Verona
Verona ist eine beeindruckende Stadt, aber viel zu voll. An und in der berühmten Arena laufen Vorbereitungen zum alljährlichen Opern-Festival mit Carmen, Aida, Nabucco, La Traviate (Massenpublikums-Magnete oder wenn man so will auch ’Tourist-Traps') mit Ticket-Preisen bis zu 300 €. Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet, könnte man das Angebot auf Kölsch kommentieren.
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