Donnerstag, 14. Oktober 2010

New England 2010: The World's Worst Weather in den White Mountains der Appalachen?

Laut Fall Foliage Report befindet sich die Reife der Verfärbungen im diesen Teil New Hampshires auf dem Höhepunkt, was wir gestern auf unserer Anreise von Bar Harbor nach Jackson in den White Mountains auch wahrnehmen konnten. Das Wetter nimmt leider noch immer keine Rücksicht auf unsere Urlaubsplanung. Es schickt uns eine Regenfront, die den Indian Summer vorerst absagt und unsere Outdoorpläne durchkreuzt.
Offizielle Tourismus-Webseite NH mit Foliage Report - Link: Google-Foto



In der Nacht hat der angekündigte kräftige Regen eingesetzt und lässt uns zunächst einmal den Tag behutsam angehen. "Heavy rain" hat den kleinen Bach vor dem Haus über Nacht zu einem Wildwasser anschwellen lassen. Überraschend ist die Wetterlage nicht, da im Gebiet des Mount Washington vermeintlich das "World's Worst Weather" anzutreffen ist. Die Attraktivität des Gebietes, die Chance zur Besteigung des Mount Washington oder von einem der vielen anderen Berge sowie des Hikings auf einem der nahezu zahllosen Trails hat uns diese Risisko eingehen lassen. Wettersicherheit besteht in New England ohnehin nicht, und laut Prognose wird der Regen am Samstag abziehen. Aber am Samstag reisen wir auch schon wieder weiter an die Küste von Massachusetts, um dort ein neues Kapitel unserer Reise zu eröffnen. 


Quartier haben wir in einem alten Inn in der kleinen Ortschaft Jackson bezogen. In Anbetracht des Alters des Gebäudes müssen wir hinsichtlich einiger Kleinigkeiten großzügig bleiben. Ein besonderes Lob verdienen Restaurant und Küche des Inns, die uns bereits gestern verwöhnt haben und in deren Obhut wir uns heute gerne noch einmal begeben.
Am Tag unserer Abreise ist der Regen tatsächlich abgezogen und der Indian Summer kehrt zurück. Dank des Sonnenscheins am Tag unserer Abreise ist das Foto des Inns freundlicher ausgefallen als es an den Vortagen.


Wir wollen nicht den ganzen Tag im Inn verbringen und starten zu einem "scienic drive" mit unserem Mietwagen ("Autowandern" würden wir zu Hause sagen.) Zunächst fahren wir auf dem Hwy 302 nach Norden durch den Crawford Notch. Der Rückweg führt uns durch den Franconia Notch bzw. Franconia Notch State Park. Auf der Strecke reihen sich viele Highlights aneinander, und der Regen wird auch schwächer. Er unterbricht sogar einige Male für jeweils Minuten und lässt für Sekunden die Sonne durch. Die Sicht wird insgesamt besser und gibt den Blick auf einige Berge frei. Von den vielen Optionen für interessante Stopps können wir nur eine Auswahl nutzen und sogar das Auto verlassen, ohne fortgespült zu werden. Wir wissen, dass der Hwy 302 den Appalachian Trail kreuzt und halten nach  ihm Ausschau. 
Link: Post zum Appalachian Trail
 

Auf dem Hwy 302 halten wir am alt-ehrwürdigen Mount Washington Hotel. 1944 wurde hier in der Bretton-Woods-Konferenz das internationale Währungssystem neu geordnet, dem Deutschland 1949 beigetreten ist. Das Bretton-Woods-System fester Wechselkurse wurde 1970 aufgegeben. Trotzdem schauen wir auf ein Stück unserer Zeitgeschichte. Das gilt auch für die in der Nähe startende Mount Washington Coq Railway, eine 1866 eröffnete Zahnradbahn, die noch heute Touristen auf den Gipfel des Mount Washington bringt. In Anbetracht des Wetters und des Fahrpeises (62 $ p.P.) verzichten wir auf dieses Vergnügen. Eine virtuelle Fahrt ermöglicht das Internet. Link: Webseite der Coq Railway  Auf unserer Route entdecken wir mit der Franconia Notch Railroad eine weitere historische Eisenbahn, die jedoch nicht mehr in Betrieb ist.



Anmerkungen:
  • Auf unser Karte entdecken wir interessante Ortsnamen wie Berlin, Hanover, Bethel und Bethlehem. Leider reicht die Zeit nicht, um diesen Spuren nachzugehen. Falls wir noch einmal in diese Gegend kommen sollten, müssen wir einen längeren Aufenthalt planen. Als Standort für unsere Exkursionen würden wir uns dann in der Ortschaft Lincoln umsehen, die uns recht attraktiv zu sein scheint.
  • Der Begriff "notch" bezeichnet im engeren Sinne einen Übergang zwischen zwei Bergen und  wird als Synonym für "Pass", "Sattel", "Gap" und eine Vielzahl weiterer Begriffe mit synonymer Bedeutung genutzt. Der Begriff "notch" ist vor allem in New England gebräuchlich und scheint dort eine erweiterte Bedeutung zu haben im Sinne von "Tal".

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