Donnerstag, 28. April 2011

Nordspanien Ostern 2011 - Überblick der Rundreise 17.-28.04.2011

Die Etappen unserer Rundreise
1. Bilbao -> León, Kastilien, 2 Nächte
2. León ->Viveiro, Galicien, 1 Nacht
3. Viveiro -> A Coruña, 1 Nacht
4. A Coruña -> San Estevo, 2 Nächte
5. San Estevo -> Baiano, 2 Nächte
6. Baiano -> Pontevedra, 1 Nacht
7. Pontevedra - Santiago de Compostela,
    1 Nacht
8. Santiago de Compostela -> Santillana
    del Mar, 1 Nacht
9. Santillana del Mar -> Bilbao, Rückflug





Die angegebenen Distanzen gelten für die jeweils kürzeste Verbindung, die wir jedoch nicht immer fahren. Auf dieser Rundreise möchten wir uns einen Überblick verschaffen. Wenn uns Landschaft und Kulturen zu weiteren Besuchen motivieren, wollen wir in den Folgejahren unsere Eindrücke vertiefen. Um möglichst viele Eindrücke aufnehmen zu können, bewegen wir uns in der Regel nicht auf den kürzesten Verbindungen, sondern wählen solche Routen, die uns besonders interessant erscheinen.

Straßennetz und Verkehr
  • Das Straßennetz ist sehr gut ausgebaut und der Zustand der Straßen ist überwiegend erheblich besser als in Deutschland. Im Verhältnis zu der geringen Verkehrsdichte wirkt auf uns das Netz von Schnellstraßen und Autobahnen überdimensioniert. 
  • Autobahnen sind teilweise mautpflichtig.
  • Die Höchstgeschwindigkeit beträgt auf Autobahnen 110 km/h, auf Landstraßen 80 / 100 km/h und in Ortschaften meistens 50 km/h.
  • Die Benzinpreise liegen ca. 10 % niedriger als bei uns. Diesel kostet soviel wie Benzin.
  • Die Fahrweise der Einheimischen ist überwiegend defensiv.
Tourismus und Unterkünfte
  • Wo es uns sinnvoll erscheint, bevorzugen wir die staatliche Kette der Paradores, die überwiegend in historischen Gebäuden untergebracht sind. Der Standard beträgt mindestens 3 Sterne, meistens jedoch 4, mitunter auch 5 Sterne. Preise sind den Kategorien angepasst und nicht unbedingt supergünstig, aber in der Höhe fair. Mit Sonderprogrammen können Nachlässe von 20 % und mehr erzielt werden. Das Programm "Goldene Tage" gewährt Reisenden ab einem Alter von 55 Jahren 30 % Nachlass. Noch günstiger sind Rundreisen mit 3 oder 7 Übernachtungen. Bei direkter Online-Buchung lassen sich die günstigsten Preise erzielen. Allerdings ist die Webseite ziemlich fehlerhaft, was lästig sein kann.
    Jeder Parador betreibt ein relativ preisgünstiges Restaurant. Abhängig von der Kategorie eines Paradors kostet ein Dreigangmenü zwischen 30 € und 38 €. Die Qualität schwankt unabhängig von Kategorie und Preis stark. Aber das ist außerhalb von Paradores und in deutschen Restaurants auch nicht anders.
    Alle Paradores bieten Internetzugang per WLAN und z.T. auch per Kabel kostenlos.
  • Parkplätze (soweit vorhanden) sind überwiegend kostenlos und für als "Amigos" registrierte Besucher immer kostenlos. 
  • Auch außerhalb der Paradores lassen sich gute oder sogar sehr gute Unterkünfte in bezahlbaren Regionen finden.
  • Tourismus ist in Galicien nicht stark entwickelt. Wenn wir auf Tourismus treffen, ist dieser spanisch geprägt. Mit Deutsch kommt man nicht weit. Englisch ist dagegen meistens hilfreich. Andernfalls helfen auch Zeichen und Gebärden. Auf unserer Reise haben wir nur freundlich zugwandte Menschen angetroffen. In kleinen Ortschaften und außerhalb von Ortschaften gilt Grußpflicht.
  • Im kleinen Rahmen gibt es auch in Galicien Massentourismus. Bei Spaniern ist die Gegend um die Ortschaft Sanxanxo (westlich von Pontevedra) ein beliebtes Ziel, dessen architektonische Exzesse auch in Orten der Mittelmeerküste anzutreffen sind. 
Küche und Wein
  • Die Küche ist insgesamt stark regional geprägt.
    Liebhaber von Fisch und Meeresfrüchten kommen an der Atlantikküste auf ihre Kosten. Das Angebot an frischem Fisch ist für unsere Verhältnisse phänomenal. Die Preise bleiben dabei bescheiden. Edelste Sorten wie Lotte oder Steinbutt kosten auf dem Markt ca. 10 €/kg. Vielfältig ist das Angebot von Muscheln. Tintenfisch ist ebenfalls sehr beliebt.
    Im Inland und in Andalusien ist die Küchenkultur eher von Bedingungen eines bescheidenen bäuerlichen Lebens geprägt.
  • Wie im Mittelmeerraum üblich, liegt die Hauptmahlzeit am Abend. Die typische Essenszeit beginnt am Abend i.d.R. um 21:00 Uhr, in Ausnahmen auch ab 20:00 Uhr oder ab 20:30 Uhr. Vor 21:00 Uhr lässt sich mit Tapas das Überleben sichern.
  • Galicien hat mehrere Weinregionen: Ribeiro, Ribeiro Sacra, Rias Baixas, Valdeorras, Monterrei. Obwohl wir dem Wein durchaus zusprechen, können wir uns in wenigen Tagen keinen umfassenden Überblick über einige hundert Bodegas dieser Regionen verschaffen. Wir treffen jedenfalls auf interessante Weißweine (meistens von der Sorte Alberiño oder Verdejo, mitunter auch Sauvignon Blanc) und gute Rotweine. Hilfreich ist bei Bedarf der "Guía Peñin de los Vinos de España", der als das umfassendste und informativste Nachschlagewerk über die Weine Spaniens gilt und sogar mit einer deutschen Ausgabe herausgegeben wird.
Kultur
  • Das katholische Spanien kultiviert auch noch heute seine Frömmigkeit. Von Palmsonntag bis Ostersonntag wird die "Semana Santa" (Heilige Woche) mit vielen Prozessionen und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zelebriert. Größere Ortschaften mit vielen Bruderschaften haben mitunter auch mehrere Prozessionen an einem Tag. In Sevilla, eine Hochburg dieses Brauchtums, werden 60 Prozessionen veranstaltet.
    Gründonnerstag ist bereits ein Feiertag, an dem viele Einrichtungen und alle Geschäfte geschlossen sind, ebenso an Karfreitag. Der Ostersonntag scheint kein besonders herausgehobener Tag zu sein, wir erkennen es zumindest nicht. Ostermontag ist bereits wieder ein Werktag.
  • An einer Prozession nehmen einige hundert bis zu mehr als tausend Personen teil. Die Prozessionen setzen sich aus den Pasos mit ihren Trägern und Begleitern, den Nazarenos und Penitentes (Büßer) und Musikkapellen oder Trommlergruppen zusammen. Büßer gehen oft barfuß, tragen lange Kutten und maskieren sich zur Wahrung ihrer Anonymität mit einer typischen Spitzhaube, an der ein das Gesicht verdeckendes Tuch angebracht ist.
  • Einflüsse der maurischen Kultur sind in nördlichen Provinzen seltener zu finden als in Südspanien und insbesondere in Andalusien, wo Spuren maurischer Kultur allgegenwärtig sind.
  • Die nördlichen Provinzen und vor allem Galicien zeigen bis in der Gegenwart Einflüsse keltischer Kultur in vielfältigen Ausprägungen.
  • Die über Jahrhunderte währende Dominanz römischer Kultur hat ebenfalls viele Spuren hinterlassen.
  • Außerhalb der typischen internationalen Touristengebiete sollten keine deutschen Sprachkenntnisse erwartet werden. Auf englisch kann man sich meistens gut verständigen.
Beispiel aus dem sprachlichen Kuriositätenkabinett
  • Wie es um deutsche Sprachkenntnisse bestellt ist, zeigt die Bedienungsanleitung eines Zimmersafes im Parador von Baiona:

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