Samstag, 21. September 2019

Akropolis-Tag in Athen

Luftaufnahme Akropolis Athen Unsere Zeitreise zur Antike unternehmen wir mit einer äußerst kompetenten Reiseleiterin, die Artefakten, Ruinen, Trümmer, Scherben Leben einzuhauchen weiß. Die Zeitreise startet an der Athener Akropolis. Eine Akroplis (Oberstadt mit Königsburg) ist in vielen antiken griechischen Städten zu finden. Die Akropolis hatte die Funktion einer Wehranlage und eines Kultplatzes. In der Gegenwart treffen Besucher lediglich auf ein mehr oder weniger gut restauriertes und rekonstruiertes Ruinen- und Trümmerfeld. In der Athener Akropolis verdichten sich Ursprünge europäischer Kultur. Unter allen Stadtfestungen des antiken Griechenlands und unter den 16 UNESCO-Weltkulturerbestätten Griechenlands ist die Athener Akropolis von herausragende historische Bedeutung.(1,2,3) - Fotoserie: Akropolis Athen


Abstieg von der Akropolis durch die Propyläen Kein Athen-Tourist versäumt den Besuch der Akroplis. 3,1 Millionen Besucher waren es 2018.(4) 2019 dürfte die Zahl höher sein, weil Griechenland-Tourismus boomt. Deutsche haben daran einen hohen Anteil, vor Asiaten, Amerikanern, Franzosen. In Sommermonaten fluten Kreuzfahrer das Gelände. Wenn mehrere Kreuzfahrtschiffe in Piräus ankern, entsteht Gedränge wie auf Kölner Weihnachtsmärkten an Wochenenden. Heute ist einer dieser Tage mit mehreren Kreuzfahrtschiffen im Hafen von Piräus. Eine nicht abreißende Flut von Besucherwellen strömt am Vormittag auf die Akropolis. Der Weg auf den Burgberg und wieder zurück führt durch die Propyläen. An diesem Nadelöhr staut sich der Besucherstrom und kommt nur zentimeterweise voran.




Andrang am Parthenon Auf dem Plateau des Burgbergs anspannt sich die Situation ein wenig. Ein nicht geringer Anteil der Touristen besucht die Akropolis für Posings und Selfies vor attraktivem Hintergrund. Das ist der Preis für Vermarktung und Konsum von 'Sehenswürdigkeiten'. Ohne Wissensbasis schauen Besucher auf Kunstobjekte und Oberflächen von Ruinen oder Trümmern, die sich als Kulissen für Selbstdarstellungen eignen. Ob sich die Bedeutung dieser Kultur den Hotspot-Sammlern erschließt, halten wir für fraglich. Jeder blamiert sich so gut, wie er es vermag. Auf Fremdschämen verzichten wir.






Erechtheion, Akropolis Athen Durch das Gedränge verliert sich unsere Gruppe mitunter aus den Augen. Dank Audioguide, mit dem unsere kompetente Reiseleiterin die Reisegruppe informiert und navigiert, geht niemand verloren. Bereits am ersten Tag wird deutlich, daß ein starkes individuelles Interesse an der Antike Teilnehmer der Reisegruppe zusammenführt. Unter nicht immer einfachen Bedingungen verbringen wir ca. 3 Stunden auf der Akropolis, ohne dass ein abfallendes Interesse zu erkennen wäre.
Am Ort der Akropolis sind lediglich Kopien erhaltener herausragender Skulpturen, Friese, Reliefs der Akropolis zu sehen. Originale bewahrt das Akropolismuseum und insbesondere das British Museum in London mit den Elgin Marbles. Fragen über die Rechtmäßigkeit des britischen Besitzes dieser antiken Juwelen sowie über deren Restitution nach Athen sind strittig. Mit dem neuen Akropolismuseum gewinnen diese Fragen an Aktualität.


Akropolismuseum Athen - Fotoserie: Akropolismuseum
Blick vom Akropolis-Museum zur Akropolis Modell der Akropolis Athen zur griechischen BlütezeitLuftaufnahme Akropolismuseum

Bei Ankunft im Akropolismuseum legen wir zunächst eine Pause im Museumscafé ein, ehe wir uns über 2,5 Stunden auf einen ausführlichen geführten Rundgang begeben. Das Museum wurde von den franzöisch-schweizerischen Architekten Bernard Tschumi und Michalis Fotiadis entworfen und am 20. Juni 2009 eröffnet. Seitdem dieses schöne Museum existiert, reklamiert Griechenland eine Restitution der Elgin Marbles. Das British Museum zeigt sich 'hartleibig'.

Figuren-Modell Parthenon-Ostgiebel: Athenas Geburt aus dem Kopf des Zeus Skulpturen, Metopen, Friese des Parthenons im Akropolis-Museum Athen Parthenon-Fries: Prozession während der Panathenäen zu Ehren der Athena



Abendprogramm in der Athener Altstadt Plaka - Fotoserie: Abend in Athen
Blick vom Philopappos-Hügel zum Akropolismuseum und zum Hotel Divani Palaca Acropolis Vermutetes Gefängnis des Sokrates am Philopappos-HügelAkropolis und Lykabettus-Hügel aus Richtung Philopappos-Hügel

Am Nachmittag und Abend haben wir 'Freizeit'. Wir spazieren auf den Philopapposhügel, dessen Namen auf das Philopapposmonument verweist, ein Grabmonument aus der Römerzeit. Besucht wird der Philopapposhügel vor allem wegen seines Ausblicks auf die Akropolis. In Blickrichtung liegt hinter der Akropolis der ca. 100 m höhere Athener Stadtberg Lykabettus. Unter uns blicken wir zum schwarzen Kubus des Akropolismuseums und zum Hotel Divani Palace (im mittleren Foto am unteren rechten Bildrand), in dem wir nächtigen. In Höhlen am Fuß des Philopapposhügel soll der Philiosoph Sokrates (469 - 399 v. Chr.) seiner Hinrichtung entgegengesehen haben. Sokrates wird als frommer Mann beschrieben. Als Philosoph und Lehrer kehrte sich Sokrates jedoch von der Naturphiliosohie ab zugunsten von Prinzipien der Wahrheitsfindung. Ein Gericht der attischen Demokratie verurteilte Sokrates wegen Gottlosigkeit und Verderbens der Jugend zum Tod durch Schierlingsbecher.

Restaurant Kuzina, Plaka Akropolis aus Richtung PlakaAltstadt Plaka, Athen

Das Dinner nehmen wir im Restaurand Kuzina in der Altastadt Plaka ein. An dem lauen Sommerabend genießen wir von der Dachterrasse des Restaurants einen attraktiven Blick zur Akropolis. Die engagierte Küche des Restaurants hält der superben Aussicht stand. Unter den Gästen dominiert deutsch als Verkehrssprache.


Anmerkungen
  1. UNESCO World Heritage List: Acropolis, Athens (en) - Die Akropolis von Athen
  2. Grundlagen des antiken Griechenlands trägt ein separater Post zusammen: Basics der Antike: Zeitleiste Athen und Griechenland - Architektur der Polis - Genealogie der griechischen Götterwelt- Kriegskultur
  3. Fimtext & Video: Die Akropolis von Athen
  4. Statista: Anzahl der Besucher von ausgewählten archäologischen Stätten in Griechenland in den Jahren 2017 und 2018

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