Sonntag, 22. September 2019

Stadtrundfahrt Athen und Besuch des Archäologischen Nationalmuseums

Parlamentsgebäude Athen Wachsoldaten am Parlamentsgebäude AthenAntikes Marmor-Stadion Athen

Nach dem gestrigen Akropolis-Tag (Post 21.09.2019) unternimmt unsere Reisegruppe vor der heutigen Weiterreise zum Peleponnes eine geführte Stadtrundfahrt in Athen und verbindet diese mit einem Besuch des Archäologischen Nationalmuseums. Der erste Stop gilt dem ursprünglich 330 v. Chr. aus Marmor errichteten Panathinaiko-Stadion, in dem im antiken Athen jährlich die Panathenäischen Spiele ausgerichtet wurden. Zum Anlass der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahr 1896 wurde das Stadion als Rekonstruktion des antiken Stadions unter Nutzung antiker Fundamente neu gebaut. Weitere Besichtigungspunkte sind eine mit zahlreichen antiken Relikten dekorierte Station der Metro Athen sowie das Parlamentsgebäude, ehemals Residenz König Ottos I. aus dem Haus Wittelsbach. Auf dem Syntagma-Platz vor dem Parlamentsgebäude verrichten Wachsoldaten der Evzonen in phantasievoller Uniform ihren Dienst. - Fotoserie Stadtrundfahrt
 

Archäologisches Nationalmuseum Athen - Fotoserie Nationalmuseum
Archäologisches Nationalmuseum Athen Goldene Totenmaske aus mykenischem Fürstengrab, 16. Jahrhundert v. Chr. Kykladische Figurinen und Tonkrüge, 3200-2800 v. Chr.

Das Archäologische Nationalmuseum Athen gilt mit 11.000 ausgestellten Objekten als das bedeutendste Museum zur griechischen Antike und ihren prähistorischen Vorläufer-Kulturen, wie der Kykladenkultur und der Mykenischen Kultur.(1) Prunkstücke des Museums sind goldene mykenische Totenmasken. Bei Ausgrabungen in Mykene legte Heinrich Schliemann eine bronzezeitliche Festung frei und stieß dabei auf zahlreiche Goldfunde. Eine der Totenmasken identifizierte Schliemann irrtümlich als Goldmaske des Agamemnon.(2) Figürliche Darstellungen von Kykladenidolen genießen in der Neuzeit erst Wertschätzung, seitdem Künstler der Moderne die ausdrucksstarke Qualität dieser formal reduzierten und konzentrierten Figurinen als prähistorische Entdeckung der Moderne feiern.

Mykenisches Fresko 'Dame von Mykene', 13.-12. Jahrhundet v. Chr. Aufbahrung einer Toten, umgeben von Personen mit Klagegesten, Dipylon-AmphoraMykenische Kriegervase, 12. Jahrhundet v. Chr.

Bei 11000 Ausstellungsobjekten in 52 Ausstellungsräumen könnten interessierte Besucher mehrere Tage in diesem Museum verbringen. Reiseleiterin Marina führt die Gruppe ca. 3 Stunden durch das Museum und vermittelt bei unserem Rundgang einen Überblick zur kulturellen Entwicklung im östlichen Raum des Mittelmeers von der Prähistorie bis zur griechischen und römischen Antike. Während des Rundgangs macht Marina auf besonders bemerkenswerte Objekte und deren Bedeutung im historischen Kontext aufmerksam. Nach dem Museumsbesuch rasten wir vor der Weiterreise in einem Gartencafé auf dem Museumsplatz.


Anmerkungen
  1. Charakteristische Merkmale und Besonderheiten der Antike trägt ein separater Post strukturiert zusammen: Athen und Griechenland im Zeitraster - Architektur der Polis - Genealogie der griechischen Götterwelt - Kriegskultur 
  2. Lt. Homers Ilias ist Agamemnon mythischer König von Mykene und Heerführer der Allianz der Achaier im Trojanischen Krieg. Zum Kontext Agamemnon sind etliche antike Mythen und Tragödien von Aischylos (Orestie), Euripides (Elektra), Sophokles (Elektra) überliefert. Geschichtswissenschaftlich lässt sich weder die Existenz eines Königs Agamemnon noch der Dichter Homer als Autor der Ilias und der Odyssee belegen. Seit der Spätantike findet eine bis heute nicht abgeschlossene Diskussion über die Homerische Frage statt. Umstritten sind auch die Historizität und Lokalisierung von Troja.

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