Seit mehr als 10 Jahren reisen wir nach Rügen und haben einige Jahre benötigt, um den ruhigen Naturraum der Halbinsel Mönchgut und dort das denkmalgeschützte Dorf Groß Zicker im Biosphärenreservats Südost-Rügen für uns zu entdecken. Das hübsche Dorf mit weniger als 200 Einwohnern beeindruckt nicht mit öffentlicher Infrastruktur, feinsandigen Badestränden oder spektakulären Attraktionen. Den Reiz dieser Landschaft vermitteln entschleunigte Lebensweise und fragile Natur der Umgebung. Seit 2016 sind wir regelmäßig Gäste auf Mönchgut und fühlen uns seit 2017 in Groß Zicker in der Ferienwohnung Uns Pokenstuv zu Hause. Mehrere Berichte und verlinkte Fotoserien dokumentieren Reisen vergangener Jahre (Posts: 6.05.2018, 5.05.2018, 22.05.2017, 29.04.2017, 27.04.2017, 25.04.2017, 23.05.2016). Berichte der aktuellen Reise beschränken sich auf besondere Eindrücke und Erfahrungen.
Seit dem 1.1.2018 ist Groß Zicker mit weiteren Dörfern der Halbinsel zur Gemeinde Mönchgut zusammengeschlossen. Das schon ältere, aber noch immer lesenswerte PDF-Dokument "Land und Leute im Biosphärenreservat Südost-Rügen" kennt die Reform nicht: Von Poken und Kollen
13.09.2019: Mönchgut-Wanderung auf der Halbinsel Reddevitz - Fotoserie Reddevitz
Nach Regen am Vormittag unternehmen wir eine Wanderung von Middelhagen nach Reddevitz. Unseren Vorsatz zum umweltschonenden Verhalten macht für die Anfahrt der Ausfall des Busses der Linie 21 zunichte. Wir nehmen das Auto und stellen es an der Kurverwaltung von Middelhagen ab, wo es einen der auf Rügen äußerst seltenen kostenlosen Parkplätze für mehrstündiges Parken gibt.
In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit gehen wir heute nicht bis zur Spitze der Landzunge, sondern nur bis Brennerei Strandburg auf einem Hügel der Moräne Reddevitz und nutzen die Terrasse für eine Rast. Im Hofladen der Brennerei sind wir durchaus kaufwillig, aber Liköre und Obstbrände interessieren uns nicht und der Whisky Pommerscher Greif No. 8 ist uns zu teuer.Auf dem Rückweg kehren wir am Rand des Dorfes Alt Reddevitz im Café moccavino ein, das berühmt für Sabine Partschs Torten ist, die nicht schlank, aber glücklich machen (Tortenträume). Die Qualität der Torten ist kein Geheimtip. Das Gourmet-Magazin DER FEINSCHMECKER führt das Café unter den besten in Deutschland 2018 auf. Dementsprechend ist das Café ständig überfüllt. Mit Glück finden wir gerade noch einen freien Tisch. Nach uns eintreffende Gäste warten auf frei werdende Tische. Obwohl sich 4 Frauen um den Service bemühen, sind Wartezeiten bis zur Bestellung nicht zu vermeiden. Nach der Bestellung wird prompt serviert. Wir entscheiden uns für 'Mohnkuchen' und Blaubeer-Torte 'Baaber Heide'. Empfehlenswert!
Die mit dem Kuchengenuss aufgenommen Energievorräte sind nicht ausgewiesen. Vermutlich reichen sie für eine 5-stündige Bergtour. Die meisten Gäste fahren mit dem Auto bis zum Café. Der benachbarte Parkplatz ist voll. Einige Gäste sind mit dem Rad hier, meistens mit Elektroantrieb. Als Fußgänger sind wir eher 'Geisterfahrer', zum Verbrennen des Energiedepots sind wir heute jedoch nicht motiviert. Wir ziehen den Rückweg vor (natürlich zu Fuß), erreichen nach 20 Minuten Gehzeit den Parkplatz in Middelhagen und genießen die Nachmittag-Sonne im Garten unserer Ferienwohnung in Groß Zicker. So dürfte es gerne noch lange bleiben. Das Wünschen hilft nicht. Übermorgen reisen wir zurück.
12.09.2019: Mönchgut-Wanderung auf der Halbinsel Klein-Zicker - Fotoserien: Klein Zicker & Lotsenturm - Rügenmarkt - Fröhlich
Von der Halbinsel Mönchgut ragen 3 Landzungen in den Greifswalder Bodden: Reddevitz, Groß Zicker, Klein Zicker. Modelliert haben diese Landschaft eiszeitliche Gletscher. Mit dem Abschmelzen des Eises entstand die Ostsee. Zurück blieben u.a. besagte 3 Landzungen als Moränen, zwischen denen durch Gletscherausschürfungen Täler entstanden, die sich mit Wasser der Ostsee füllten und in der Gegenwart als Wiek bezeichnete Buchten bilden. Den süd-östlichsten Zipfel dieser Landschaft markiert die Halbinsel Klein Zicker mit einem ca. 100 Einwohner zählenden gleichnamigen Dorf. Wo in der Gegenwart Urlauber durch das Naturreservat von Klein Zicker wandern, befand sich zur Zeit der DDR ein militärisches Sperrgebiet mit einer Radarstation des sowjetischen Militärs.- Deutschlandfunk: Trügerische Ferienidylle Klein Zicker
- Ostsee-Zeitung: Als der Berg militärisch wurde
Im Nachbarort Thiessow befindet sich der Lotsenberg mit einem Lotsenturm, zu dem nur wenige Besucher finden. Wer auf den Aussichtsturm steigen möchte, muss die Sperre eines Drehkreuzes mit 1 € überwinden. Diese Art von 'Abzocke' widerstrebt uns. Als 'Gäste' umschmeichelte Urlauber leisten dank Unterkunft und Bewirtungen signifikante Beiträge zur Wirtschaft der Region. Zusätzlich werden sie für 'Kurabgaben' mit bescheidenem Gegenwert zur Kasse gebeten. Trotz 'Kurabgabe' enden Freifahrten im nicht immer zuverlässig betriebenen öffentlichen Nahverkehr an der Gemeindegrenze. Öffentliche Parkplätze sind auch innerhalb von Gemeindegrenzen bis auf wenige Ausnahmen kostenpflichtig. Ein kostenloser Zugang zur Aussichtsplattform wäre ein Systembruch dieser Politik. Die Rundsicht vom Lotsenturm beruhigt emotionale Ausschläge.
Von Mai bis Oktober zieht in Thiessow jeweils dienstags und donnerstags der Rügenmarkt
viele Besucher an. Von einem Besuch versprechen wir uns nichts, aber
allein der Blick auf das soziale Treiben und auf kuriose Angebote lohnen durchaus einen Rundgang.
Das Dinner nehmen wir heute im Restaurant der Pension Fröhlich in Gager ein. Seit 4 Jahren besuchen wir bei unseren Mönchgut-Aufenthalten sporadisch dieses nicht nach Sternen strebende Restaurant mit Fischküche. Die verlässliche Qualität der Fischgerichte und moderate Preise bei Portionsgrößen, die Vorspeisen verzichtbar machen, überzeugen uns immer wieder. Für dieses Vergnügen nehmen wir ca. 5 km Weg und die zweimalige Überquerung der Zickerschen Berge zwischen Gager und Groß Zicker in Kauf. 05./11.09.2019: Mönchgut-Wanderung auf der Halbinsel Groß Zicker - Fotoserie Nordküste: 5.09.2019 - Fotoserie Südküste: 11.09.2019
Vor der Tür unserer Ferienwohnung in Groß Zicker liegen die von eiszeitlichen Gletschern modellierten Zickerschen Berge im Naturschutzgebiet Mönchgut des Biosphärenreservats Südost-Rügen. Der Begriff 'Berge' verleitet zu Vorstellungen von Gebirgslandschaften. In der Realität handelt es sich um eine abgelagerte Moräne, deren hügeliges Geländeprofil maximal 66 m über N.N. aufsteigt und an der Küste in rauen Kliffs ausläuft. Eiszeitliche Gletscher haben zahlreiche Findlinge aus skandinavischen Regionen an die Küste verfrachtet. Feuersteine an der Küste wurden aus Kreidefelsen ausgewaschen und von Sturmfluten verteilt. Große Teile der Landschaft sind als Biosphärenreservat Südost-Rügen geschützt.
Unsere Wanderung vom 5.09.2019 folgt ungefähr dem hier beschriebenen Rundweg entlang dem Hagenschen Wiek in Gegenrichtung.
Am 11.09.2019 wandern wir von Groß Zicker entlang der Küste des Zicker Sees bis zum Nonnenloch und über die Zickerschen Berge zurück nach Groß Zicker.
08.09.2019: Dinner im Restaurant Freustil, Binz
Über den Besuch des Restaurants Freustil in Binz (ein Michelin-Stern, 16 Punkte Gault Millau, aktuell Rang 138 Deutschland) berichtet der Post: Dinner im Restaurant Freustil in Binz, Rügen08.09.2019: Sonntags-Ausflug am Tag des offenen Denkmals nach Greifswald
Der Tag des offenen Denkmals ist eine gute Gelegenheit, um mehr als 2 Jahre alte Eindrücke der Universitäts- und Hansestadt Greifswald aufzufrischen. Über die Tour berichtet der Post: Ausflug Greifswald, Ryck, Eldena 07.09.2019: Mönchgut-Wanderung von Middelhagen nach Göhren - Fotoserie
Von Middelhagen gehen wir via Südküste und Hochuferweg am Nordperd zur Nordküste und über das Ortszentrum Göhren zurück nach Middelhagen (3:15 Std.).
06.09.2019: Wanderung um den Selliner See
Post und Fotos aus dem Vorjahr: 1. Mai 201804.09.2019: Granitz-Wanderung zwischen Sellin und Binz - Fotoserie
Wir lieben Wanderungen durch die Granitz zwischen den Orten Sellin und Binz. Nach 2-stündiger Wanderung stärken wir uns regelmäßig im Gosch Binz für den Rückweg.
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