Mittwoch, 25. September 2019

Antike Olympische Spiele im Zeus-Heiligtum Olympia, Peloponnes

Modellhafter Plan des Heiligtums
Modellhafter Plan des Zeus-Heiligtums Olympia
Apollon-Statue im Westgiebel des Zeustempels
Apollo-Statue im Westgiebel des Zeustempels
Unsere letzte Station auf Peloponnes ist das Zeus-Heiligtum Olympia in Elis. Griechische Historiker lehnen phantasievoll ergänzte Rekonstruktionen als unhistorisch ab. Bei naiver Betrachtung präsentieren sich Ausgrabungen von Resten dieser Welt in Olympia weniger beeindruckend als an anderen Ausgrabungsorten.(1) Olympia vermittelt sich Besuchern nicht mit einem Rundgang auf dem Ausgrabungsgelände. Informationen der Reiseleiterin, Exponate des Archäologischen Museums Olympia und des Museums der Geschichte der antiken Olympischen Spiele (die wir nach dem Ausgrabungsrundgang besuchen) ergänzen das fragmentarische Bild wenig. Erst Informationen jenseits naiver augenscheinlicher Wahrnehmung bieten Zugangsschlüssel, mit denen sich Türen dieser Räume öffnen.(2,3)


Das antike Griechenland war kein Staatsgebilde, sondern bestand aus zahlreichen Poleis, von denen jede auf ihre Autonomie bedacht war und sich ständig bemühte, Claims ihres Machtbereichs abzusichern, zu verteidigen und auszudehnen. Krieg zwischen Poleis war 'Normalzustand'. Ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl stifteten neben gemeinsamer Sprache ein gemeinsamer Götterkanon (ohne dessen kultische Ansprache relevante öffentliche und private Entscheidungen undenkbar waren) sowie besonders wichtigen Göttern gewidmete Panhellenische Spiele, Großereignisse, zu denen Griechen aller Poleis zusammentrafen. 'Spiele' waren nicht 'Fun', sondern ernste Kulthandlungen mit dem Charakter ziviler Ersatzhandlungen für Kriege. In einer auf Krieg als permanentem Normalzustand programmierten Kultur hatten 'Spiele' elementare Bedeutung für Selbstvergewisserung, Repräsentation, Machtdemonstration der Poleis und ebenso für die Identifikation und Loyalität ihrer Mitglieder. Wettbewerbe der 'Spiele', aus denen Sieger als Helden und Verlierer als Versager hervorgingen, waren zivile Varianten der Kriegsführung zwischen Poleis, deren Helden und Versager eine Polis stärkten oder schwächten. Als gesellschaftliche Höhepunkte im Jahresverlauf dienten Spiele sicher auch dem Entertainment und boten zugleich Foren des politischen und wirtschaftlichen Austauschs.

Unter allen Panhellenischen Spielen waren im vierjährigen Zyklus (Olympiade) zu Ehren des Göttervaters Zeus, der olympischen Götter und des göttlichen Helden Pelops im Heiligen Hain von Olympia (Altis) ausgerichtete Olympische Spiele die ältesten, bedeutendsten und am längsten veranstalteten 'Spiele' der antiken Welt, die allen Griechen heilig waren. Monumentale Tempel, reich ausgestattete Schatzhäuser und großzügige profane Bauwerke bezeugen die Bedeutung. Spontane Anschauung mag beeindrucken. Den motivationale Kern von Spielen erschließen jedoch nur unanschauliche Informationen. Nachfolgende 4 Kapitel dieses Posts skizzieren Olympias Bedeutung aus verschiedenen Perspektiven, die in Summe ein Bild ergeben.

1. Rundgang im Ausgrabungsgelände von Olympia - Fotoserie: Grabungsgelände Olympia
Karte Zeus-Heiligtum Olympia (Wikipedia) Reisegruppe im archäologischen Gelände OlympiaArchäologisches Gelände Olympia


Trotz mehr als 1000-jähriger Baugeschichte und trotz starker Zerstörung von Gebäuden und Plätzen durch Erdbeben und Verfall gelingt deren Identifizierung dank Reiseschriftsteller Pausanias (115-180 n. Chr.) und seiner Beschreibung Griechenlands relativ mühelos. Neben zahlreichen weiteren Gebäuden zählte Pausanias in Olympia allein 69 Tempel und Altäre, von denen in der Gegenwart nur noch ein kleiner Anteil in Form von Ruinen und Trümmern existiert. Auf eine detaillierte Beschreibung besichtigter Relikte verzichtet dieser Post und geht lediglich auf den Zeustempel im Zentrum der Anlage, auf den Brandaltar vor dem Zeustempel sowie auf das Stadion ein.

Zeustempel des Heiligtums von Olympia Zeustempel (552 n.Chr. durch Erdbeben zerstört)Modell des Heiligtums von Olympia mit Zeustempel im Zentrum

Der im Zeitraum 480/470 v. Chr. bis 456 v. Chr. errichtete Zeustempel des Heiligtums erhob sich auf einem 3 m hohen künstlichen Hügel und war 64 m lang, 28 m breit, 20 m hoch. Der äußere Säulenkranz bestand aus je 13 Säulen auf der Längsseite und 6 Säulen auf der Schmalseite.(4) Skulpturen des Ostgiebels stellten den Mythos der Wettfahrt des Pelops gegen Oinomaos dar (siehe Kapitel 2.1). Skulpturen des Westgiebels zeigten den Kampf der edlen Lapithen gegen wilde Triebhaftigkeit der Kentauren und das Eingreifen des Apollon zugunsten der Lepithen, eine Allegorie der Überwindung von Barbarei durch Kultur. Erhaltene Reste der Skulpturen präsentiert das Archäologische Museum Olympia in Rekonstruktionen der Giebel (siehe Kapitel 3).

Vermutetes Aussehen der monumentalen Zeusstatue im ZeustempelModell der Werkstatt des Pheidias Der 13,06 × 28,74 Meter große Innenraum des Tempels war durch Säulen in 3 Schiffe unterteilt. Das Mittelschiff nahm eine 12-13 m hohe kolossale Zeusstatue aus Gold, Elfenbein und Ebenholz ein. Pausanias beschreibt die Statue ausführlich. Zeus sitzt langgelockt mit einem Lorbeerkranz auf einem hohen Thron. Seine Füße ruhen auf einem Schemel. In der rechten Hand hält er eine geflügelte Nike, in der linken Hand eine aufgestützte Lanze. Die Zeus-Statue des Phidias, von der keine Repliken oder Teile erhalten sind, zählte zu den Sieben Weltwundern der Antike. Der Bildhauer Phidias schuf die Statue im Zeitraum 438-430 v. Chr. in einer Werkstatt auf dem Gelände des Heiligtums. Auf Resten der antiken Werkstatt wurde im 5. Jh. eine frühchristliche Basilika errichtet, bei deren archäologischer Untersuchung Überreste der Werkstatt des Phidias und Materialreste der Werkstatt entdeckt wurden.

Weihgeschenke von Pilgern aus Ton und Bronze aus geometrischer ZeitWeihgeschenke von Pilgern aus Ton und Bronze aus geometrischer Zeit Vor dem Zeustempel befand sich im freien Gelände ein Altar für Brandopfer zu Ehren von Zeus. Pausanias bescheibt den Sockel des Altars mit einem Umfang von 37 m. Den Altar bildete Asche von Opfertieren. Über Jahrhunderte wuchs der Altar durch Asche von Brandopfern zu einem Hügel von 7 m Höhe. Bei Grabungen wurden keine Reste dieses Altars gefunden, jedoch eine große Menge von Votivgaben in Form von Gefäßen, Tier- und Menschenfiguren aus Ton oder Bronze. Das Archäologische Museum Olympia zeigt zahlreiche davon in Ausstellungsvitrinen. 

Das olympische Stadion wurde über einen langen historischen Zeitraum mehrfach verändert und 1961 in der Gestalt der Stadionphase III des 4. Jh. v. Chr. rekonstruiert. Die Länge der Laufbahn betrug 600 Fuß. Das Fußmaß und somit auch die Laufdistanz hatten regional unterschiedliche Längen und variierte von 29,6. bis 32,6 cm. In Olympia betrug die Distanz zwischen Start und Ziel 192,28 m. Ein stadion war in der Antike ein griechisches Längenmaß. Laufdisziplinen gingen über ein stadion, 2 stadia (diaulos), 6 und 12 diauloi (bzw. 12 und 24 stadia). Ca. 45.000 Besucher fanden auf Graswällen entlang der Laufbahn Platz. Für Kampfrichter war auf halber Strecke eine kleine Steintribüne vorgesehen. An einem Steinaltar der gegenüberliegenden Seite überwachte eine Priesterin des olympischen Heratempels das Geschehen. Athleten betraten das Stadion von der Altis durch einen überwölbten Gang (Krypta), der unter dem Besucherwall hindurchführte. (Der abgebildete Steinbogen ist eine Rekonstruktion, die das Gewölbe andeutet. Startschwellen der Laufbahn sind erhaltene Originale aus Marmor.) Da das Ziel von Läufen in Richtung Zeusaltar bzw. Altis lag, waren Startschwellen an beiden Enden der Laufbahn angebracht. Fehlstarts von Läufern ahndeten Kampfrichter mit Rutenschlägen. Wiederholte Fehlstarts mit Disqualifikation.

Startlinie im Stadion von Olympia Reisegruppe an der Startlinie im Stadion von Olympia Stadiontor Olympia


2. Mythologie und Geschichte Olympias und der Olympischen Spiele

2.1.  Zeitleiste Olympia und antike olympische Spiele 

Funde in prähistorischer Zeit:
  • Am Zusammenfluss von Kladeos und Alpheios (Gelände von Olympia) verweisen Keramikfunde auf eine bis in das 4. Jahrtausend v. Chr. zurückreichende Siedlungsgeschichte. Im Bereich des Stadions von Olympia gefundene Keramikscherben werden in das 3. Jahrtausend v. Chr. eingeordnet. Ein Tumulus im Bereich des Heiligtums wird auf die Zeit um 2600/2500 v. Chr datiert. 
  • Gegen 2200 v. Chr. setzte in dem Gelände die Siedlungsgeschichte mit der Errichtung von Apsidenhäusern ein.
  • Einzelne Funde des Grabungsschutts lassen sich mykenischer Zeit zuordnen.
    Mitte des 11. Jh. v. Chr. bricht die Siedlungsgeschichte ab. Dieser Sachverhalt wird mit der Entstehung des Heiligtums gedeutet, in dem keine Besiedlung gestattet war.
Mythologie der Entstehung der Olympischen Spiele:
  • Als Stifter der olympischen Spiele gilt Pelops, ein mythischer antiker König von Pisa (eine Landschaft im westlichen Peleponnes), auf den die Bezeichnung Peloponnes zurückgeht. Pelops begehrte die schöne Hippodameia, Tochter von Oinomaos, König von Pisa. Oinomaos war eine Art antiker Rennfahrer und galt bei Wagenrennen als unschlagbar. Das Orakel in Delphi hatte Oinomaos geweissagt, dass der Mann, der seine Tochter heiraten wird, auch sein Mörder sein werde. Daher verlangte Oinomaos von jedem Freier seiner Tochter ein Wagenrennen von Pisa nach Korinth. Der Sieger sollte Hippodameia bekommen, der Verlierer den Tod. Bei jedem Rennen ließ Oinomaos den Kandiaten vorausfahren und opferte Zeus unterwegs einen Widder. Anschließend holte er den Freier ein und tötete ihn. Pelops kannte die Vorgeschichte und scheute keine betrügerischen Manipulationen. Poseidon, dessen Geliebter Pelops war, schenkte Pelops geflügelte Pferde. Zusätzlich bestach Pelops den Wagenlenkers Oinomaos, Myrtilos. Myrtilos manipulierte die Räder des Wagens so, dass diese sich während des Rennens vom Wagen lösten und Oinomaos zu Tode stürzte. Durch Betrug gewinnt Pelops das Wagenrennen, die Königstocher und die Königswürde von Pisa. Um sich von der Blutschuld am Tod des Königs zu reinigen, stiftete Pelops die Spiele von Olympia.
  • Bis 572 v. Chr. war Pisa für das Heiligtum von Olympia und die Durchführung der Spiele verantwortlich. 572 v. Chr. unterwarf Elis Pisa und übernahm dessen Verantwortung für Olympia. 
  • Kulthandlungen und Wettkämpfe waren eine Art von 'Nachbarschaftsfest'. Da Nachbarstaaten traditionell in Streit lagen, sollen die Könige von Pisa, Ellis und Sparta 884 v. Chr. (historisch ungesichert) die Vereinbarung des Olympischen Friedens (Ekecheiria, dt. Hände halten) getroffen haben, um die Sicherheit aller Teilnehmer (Athleten, Betreuer, Kampfrichter, Zuschauer etc.) während der Spiele sowie auf der An- und Abreise zu gewährleisten. Gemäß dieser Vereinbarung war Sparta die Schutzmacht der Spiele, während Elis für die Organisation der Spiele verantwortlich war. Eliser Boten verkündeten 3 Monate vor Beginn der Spiele die über 5 Monate geltende Ekecheiria.(5) 
Geschichte der Olympischen Spiele:
  • Sportwettkämpfe zu Ehren des Zeus sollen in Olympia ab dem Jahr 888 v. Chr. veranstaltet worden sein. Die Historizität dieses Datums lässt sich nicht belegen. 
  • Eine offizielle Zählung der Spiele beruht auf Siegerlisten, die bis 776 v. Chr. zurückreichen. Erster aufgezeichnete Sieger ist Koroibos von Elis, der den Stadionlauf über 192,28 m (600 Fuß) gewann. Das Fußmaß variierte regional.
  • Der Stadionlauf war die einzige Disziplin der ersten 13 Olympiaden. 
  • Bei den 14. Spielen wurde 724 v. Chr. der doppelte Stadionlauf eingeführt und bei den 15. Spielen der Langstreckenlauf über 20 oder 24 Stadien. 
  • Ab den 16. Spielen wurden neben dem Laufen weitere Disziplinen (zuletzt 18)  eingeführt: Fünfkampf, Ringen, Faustkampf, Pankration (Allkampf, Vorläufer römischer Gladiatorenkämpfe), Reiten, Wagenrennen etc.
  • Im frühen 6. Jh. v. Chr. gewannen die ursprünglich lokalen Wettkämpfe überregionale Bedeutung.
  • Unter römischer Herrschaft war ab 148 v. Chr. auch nichtgriechischen Athleten die Teilnahme gestattet.  
  • 80 v. Chr. richtete der römische Diktator Sulla die Spiele in Rom aus, nachdem er zuvor Olympia und Delphi für die Finanzierung seiner Kriege geplündert hatte.
  • Der römische Kaiser Nero war ein Förderer von Wissenschaften, Kunst und Kultur, der sich als Philhellene verstand. 66 n. Chr. besuchte Nero Griechenland und nahm bei dieser Gelegenheit an allen 4 panhellenischen Spielen in musischen Wettbebewerben und am Wagenrennen teil. Um Teilnahmen seinem Reiseplan anzupassen, ließ Nero die Olympiade um 2 Jahre verschieben. Für Nero errichtete Villen am Rande des Heiligtums ermöglichten standesgemäße Unterkunft. Auf Wunsch Neros wurden anlässlich seiner Teilnahme an den Spielen einmalig die Wettkämpfe Lyraspiel und Tragödiendichtung aufgenommen. Selbstverständlich ging Nero aus allen Wettbewerben als Sieger hervor (allein 6-facher Sieger in Olympia) und brachte ihm den Titel eines Periodoniken ein (eine Art antiker Grand Slam). 
  • Der oströmische Kaiser Theodosius I. ordnete 391 (oder 393/394?) n. Chr. die Schließung aller heidnischer Kultplätze an. Der Kultbetrieb in Olympia lief jedoch im kleineren Rahmen bis Anfang des 5. Jh. (nach anderen Quellen bis ca. zum Jahr 600) weiter. 
  • 426 n. Chr. verbot Kaiser Theodosius II. die Olympischen Spiele endgültig.
    Schwere Erdbeben zerstörten in den Jahren 522 und 551 Tempel und sonstige Gebäude der Anlage.
    Schlamm der Flüsse  Kladeos und Alpheios sowie vom Kronoshügel abgetragene Erdmassen begruben weite Teile des Geländes unter einer bis zu 6 m hohen Sedimentschicht. Teilweise überbauten Bewohner der Region Ruinen mit Häusern.
Eckdaten der Grabungsgeschichte in Olympia:
  • 1829 fanden in dem Gelände von kleinere Grabungen durch französische Archäologen statt.
  • Systematisch wurde erst im im Zeitraum 1875-1881 unter Leitung des deutschen Archäologen Ernst Curtius gegraben. 
  • Wilhelm Dörpfeld, der bereits unter Ernst Curtius und Heinrich Schliemann gegraben hatte, betrieb im frühen 20. Jahrhundert mehrere erfolglose Nachgrabungen. 
  • Adolf Hitler überraschte als Kultur-Mäzen und stiftete mit 300.000 RM Grabungskampagnen in Olympia. Die sog. Führergrabung fand ab 1937 statt. Selbst während des 2. Weltkriegs stiftete Hitler 1942 noch einmal 300.000 RM für weitere Kampagnen. Leiter der Grabungen war als Nachfolger von Wilhelm Dörpfeld SS-Mitglied Hans Schleif. Am Ende des 2. Weltkriegs tötete Schleif seine Ehefrau Leonore Thomass, die gemeinsamen Zwillingssöhne und sich selbst.(6)  
  • Nach dem Zweiten Weltkriegs nahm das Deutsche Archäologische Institut (DAI) ab den 1950er-Jahren erneut Grabungsaktivitäten auf, die bis zur Gegenwart andauern. 
Olympiade der Neuzeit:

2.2. Organisation, Teilnehmer und Ablauf in klassischer Zeit

Vorbereitung
  • 10 Monate vor Beginn der Wettkämpfe wurden in Elis Kampfrichter (Hellanodiken) per Los ermittelt und ein Trainingslager eingerichtet, das Unterkünfte, Trainingsräume, Bäder und eine Bibliothek vorsah. 
  • 3 Monate vor Beginn der Spiele verkündeten Boten aus Elis die Ekecheiria und riefen zur Teilnahme an den Spielen auf.
  • Spätestens 30 Tage vor Beginn mussten Athleten das Trainingslager beziehen und ihre Teilnahmewürdigkeit unter Beweis stellen.
  • Hellanodiken prüften die Teilnahmeberechtigung der Athleten, überwachten Training und Hygiene sowie die Beachtung von Wettkampfregeln.
Teilnehmer
  • Als Wettkämpfer waren zunächst nur freie griechische Männer zugelassen. Ab 148 v. Chr. konnten unter römischer Herrschaft auch nichtgriechischen Athleten antreten. 
  • Als Zuschauer durften freie Männer und unverheiratete Frauen teilnehmen. Verheirateten Frauen und Unfreien war die Teilnahme bei Androhung der Todesstrafe verboten.
Ablauf
  • Die Spiele begannen am Tempel des Zeus mit einer Opferzerenomie, bei der Kampfrichter, Athleten und deren Trainer einen Eid schworen, der sie zur Beachtung des Friedens der Spiele und der Wettkampfregeln verpflichtete.
  • Am Nachmittag des ersten Tages fanden Knaben-Wettkämpfe im Laufen, Ringen und Faustkampf statt.
  • Am zweiten Tag fanden Wettreiten und Wagenrennen statt sowie der Fünfkampf (Pentathlon), der als Höhepunkt der Spiele galt und die komplettesten aller Athleten feierte.
  • Am dritten Tag wurden nach der Opferung eines Stiers Laufwettbewerbe ausgetragen.
  • Am vierten Tag kämpften Schwerathleten in den Disziplinen Ringen, Boxen, Pankration. Außerdem fand als letzter Laufwettbewerb der Spiele ein Waffenlauf (Hoplitodromos) statt, bei dem Fußsoldaten Helm, Hoplon (ein Holzschild), Beinschienen und Speer tragen mussten.
  • Am letzten Tag fand am Zeustempel eine große Siegesfeier statt, bei der 100 Rinder geschlachtet wurden. Die Beine wurden auf dem Brandaltar Zeus geopfert. Den Rest verspeisten die Teilnehmer.

2.3 Disziplinen, Athleten, Siegerehrungen und Auszeichnungen

Disziplinen
  • Gymnische Agonen bestanden aus Leichtathletik (Laufen), Schwerathletik (Ringkampf, Faustkampf, Allkampf bzw. Pankration), Fünfkampf bzw. Pentathlon (Stadionlauf, Weitsprung, Diskuswerfen, Speewurf, Ringkampf). 
  • Der Allkampf (ein Vorläufer römischer Gladiatorenkämpfe) war eine Vollkontakt-Kampfsportart, bei der bis auf Beißen und Eindrücken von Augen alles erlaubt war. Gekämpft wurde, bis ein Gegener aufgab, ohnmächtig wurde oder starb. Todesfälle und Verkrüppelungen waren keine Ausnahmen.
  • Hippische Agone (Reiten, Wagenrennen mit Zweier- und Vierergespann) fanden in einem Hippodrom statt, das in Olympia nicht erhalten ist.
  • Musische Agone (Musik, Tanz, Schauspiel, Dichtkunst) hatten im Unterschied zu Panhellenischen Spielen in Delphi, Korinth und Nemea in Olympia keine oder nur geringe Bedeutung.
Wettkämpfer
  • Als Wettkämpfer waren nur freie Männer zugelassen.
  • Bei gymnischen Agonen (Leichtathletik, Schwerathletik, Fünfkampf) bestand Bekleidungsverbot, das ab 400 v. Chr. auf Trainer der Athleten ausgeweitet wurde.
  • Mit zunehmender Bedeutung der Spiele fand eine Professionalisierung in Richtung Berufssport statt. Einfluss auf diese Entwicklung hatte die in Sparta übliche militärische Erziehung. In Olympia teinehmende Spartaner waren Staatsprofis, die in der Frühzeit der Spiele ein Abonnement auf Siege hatten. Um gegen Spartaner mithalten zu können, entwickelte sich Spitzensport zum Berufssport. 
  • Wagenrennen erforderten kostenintensive Rennställe, die sich in der Regel nur Aristokraten leisten konnten. Gespanne wurden meistens von Sklaven gelenkt. Als Sieger wurden nicht Wagenlenker, sondern Rennstallbesitzer geehrt (was in der Gegenwart bei Galopprennen noch immer so ist).
Siegerehrungen und Auszeichnungen
  • Bei Wettbewerben zählten keine Zeiten oder Weiten, sondern ausschließlich der Sieg, was auf den kriegerischischen Kern sportlicher Wettkämpfe verweist. Noch deutlicher zeigt sich der kriegerische Kern des Sports in der Brutalität von Kampf und Kontaktsportarten
  • Sieger wurden mit einem Palmzweig, einem Stirnband und einem Kranz aus Zweigen eines wilden Olivenbaums geehrt.
  • Sieger hatten Heldenstatus und wurden in ihrer Heimat mit Geschenken, Ehrenrechten, Denkmälern, Hymnen geehrt, mit Steuerbefreiung privilegiert und mit Geldprämien bedacht.
  • Wettkämpfer legten großen Wert auf Titel, die sie auf Wettkampfreisen präsentieren konnten und die den Wert finanzieller Begünstigungen und Privilegien steigerten. Ein besonders begehrter Titel war der eines Periodoniken, Athleten, die innerhalb einer Periode aus allen vier panhellenischen Spielen als Sieger hervorgingen, was in der Geschichte der panhellenischen Spiele 46 Athleten gelang (darunter auch dem römischen Kaiser Nero, vermutlich irregulär). Als berühmtester Athlet der Antike gilt der Ringer Milon von Kroton, sechsfacher Periodonike.
  • Aufgrund des besonderen Heldenstatus von Siegern wurden schon bald Siegerlisten erstellt, die bis zum Jahr 776 v. Chr. zurückreichen.
  • Verlierer galten dagegen als Versager, die auf Schleichwegen bei Nacht und Nebel in ihre Heimat zurückreisten oder besser nicht zurückreisten, weil sie als unehrenhafte Vertreter ihrer Polis mit Spott und Beschimpfung empfangen wurden und ihres Lebens nicht mehr glücklich wurden.(8)

2.4 Reglement, Regelverletzungen, Sanktionen, Manipulationen
  • Bereits laut Stiftungsmythos der olympischen Spiele entstehen die Spiele aufgrund vorausgegangem Betrug und Mord. Göttervater Zeus, seine Kumpanen und deren Vorfahren zeichnen sich allesamt nicht durch edles ethisches Verhalten aus. Lug und Betrug betrachtete die Antike als immanente Wesenszüge des Verhaltensspektrums von Göttern und Menschen. Darum setzten die Organisatoren der Spiele Kampfrichter ein (Hellanodiken). Durch Los bestimmte Hellanodiken mussten über besondere Qualitäten verfügen und als unparteiisch, fair, unbestechlich gelten. Zusätzlich wurden Hellanodiken in 10-monatiger Vorbereitungszeit gründlich ausgebildet. 
  • Der Regelkatalog achtete insbesondere auf Chancengleich der Teilnehmer von Wettbewerben, in denen darüber hinaus vor allem in der Schwerathletik nahezu alles erlaubt war. In diesem Sinne teilten Hellanodiken die Teilnehmer gymnischer Agonen nach Augenschein in Altersklassen ein und achteten auf vergleichbare Wurfgeräte. Hippischen Agonen waren nach Art der Pferde (Hengste, Stuten, Fohlen) und Anzahl von Pferden bei Gespannen in Zweispänner und Vierspänner eingeteilt. Gewichtsklassen gab es nicht, was insbesondere im Fall der Schwerathletik unverständlich ist.
  • Bevor Wettämpfe begannen, schworen Kampfrichter, Athleten und deren Trainer bei einer Opferzeremonie vor dem Zeustempel einen Eid, der sie zur Beachtung des Friedens der Spiele und der Wettkampfregeln verpflichtete. Regelverstöße wurden damit nicht absolut wirksam verhindert, aber jeder kannte zumindest die Regeln und die Risiken von Verstößen.
  • Kampfrichter verfügten über einen Sanktionskatalog, aus dem sie bei Regelverstößen je nach Schwere der Verstöße Bestrafungen anordneten. Das konnten leichte Stock- oder Peitschenhiebe sein (ausgeübt von 'Peitschenträgern'), deren Schande durch öffentliche Anwendung wahrscheinlich schmerzhafter war als die Hiebe. (Schwere öffentliche körperliche Bestrafungen waren für Sklaven reserviert). Die nächste Stufe bedeutete Disqualifizierung. Noch schärfer war die Strafe des unehrenhaften Ausschluss von weiteren Wettkämpfen. Im Fall von Betrug und Bestechung wurden Bußgelder verhängt und aus den Bußgeldern Zeusstatuen angefertigt, auf denen Name und Herkunft von Übeltätern eingraviert waren. Diese Zanes genannten Sühnestatuen wurden auf Sockeln vor dem Durchgang zum Stadium aufgestellt und erinnerten auf 'ewig' an die Regelbeachtung. Pausanias überlieferte mehrere Berichte über Betrugsskandale mit Aufstellungen von Zanes. Insgesamt sind 16 Zanes bekannt. Eine größere Menge haben möglicherweise Machtverhältnisse verhindert, wie das Beispiel der triumphalen Teilnahme Kaiser Neros deutlich macht (siehe 2.1 Geschichte der olympischen Spiele). Korruption, Bestechung, Manipulation  im Sport sind keine Erfindung der Neuzeit und keine Zeiterscheinung. Sie sind eine Begleiterscheinung des Profi-Sports, den es auch schon in der Antike gab.(9)


3. Besuch des Archäologischen Museums Olympia - Fotoserie: Archäologisches Museum Olympia
Archäologisches Museum des antiken Olympia Die Besichtigung des Ausgrabungsgeländes setzen wir am Rand des Geländes im Archäologischen Museum Olympia fort, das Ausgrabungsfunden des Olympia-Geländes gewidmet ist und zusätzlich einige Modelle zeigt.(10) Das Museum gilt als eines der bedeutendsten Museen Griechenlands. Die Menge herausragender Exponate ist erschlagend. Die nachfolgende Beschreibung konzentriert sich auf eine kleine Auswahl von Highlights.







Giebelskulpturen des Zeustempels
In Trümmern gefundene Bruchstücke haben Experten ohne Ersetzung fehlender Teile so zusammengefügt, dass Besucher eine Vorstellung vom Bild der beiden ehemaligen Giebel erhalten. Modellhaft gezeichnete Entwürfe vermitteln, wie die Giebel ursprünglich ausgesehen haben könnten.

Tafel zum Ostgiebel des Zeustempels

Statuengruppe Ostgiebel des Zeustempels: Wettfahrt des Pelops gegen OinomaosStatuengruppe Ostgiebel des Zeustempels: Zeus (ohne Kopf) zwischen links Oinomaos, rechts Pelops Der Ostgiebel zeigt den Gründungsmythos von Olympia. In der Mitte steht Zeus zwischen Oinomaos (links) und Pelops (rechts), die zum Wagenrennen angetreten sind. Rechts von Pelops steht Hippodameia, Tochter von Oinomaos, durch die der Mythos Fahrt aufnimmt. Neben Oinomaos Wagen kniet der bestochene Wagenlenker Myrtilos, der die Räder des Wagens zu manipulieren scheint. In Giebelecken hocken Seher, deren Orakelsprüche den Mythos auslösten.


Tafel zum Westgiebel des Zeustempels

Westgiebel des Zeustempels: Eingreifen des Apoll im Kampf zwischen Lapithen und KentaurenWestgiebel des Zeustempels: Eingreifen des Apoll im Kampf zwischen Lapithen und Kentauren Thema des Westgiebels ist der Kampf edler Lapithen gegen wilde Triebhaftigkeit von Kentauren (Menschen mit Pferdeleibern). Zur Hochzeit des Lapithenkönigs Peirithoos sind Kentauren eingeladen. Sie verletzen das Gastrecht, betrinken sich, vergreifen sich an Frauen, greifen ihre Gastgeber an. Die Kentauromachie setzt ein (Schlacht zwischen Lapithen und Kentauren), bis schließlich Apollon eingreift und Einhalt gebietet. Der Auftritt des Apoll im Zentrum macht Betrachtern deutlich, dass es sich um einen Gott handelt und dieser die Szene dominiert. Gedeutet wird die Darstellung als Allegorie der Überwindung von Barbarei durch griechische Kultur.


Nike des Paionios, 421 v. Chr. Hermes-mit dem kleinen Dionysos auf dem Arm, Statue des Praxitels, 330 - 320 v. Chr.Bronzehelme der Perserkriege im 5. Jh. - Assyrisch (persisch) - Helm des Miltiades

Weitere ausgestellte antike Meisterwerke sind die Nike des Paionios (die ca. 3 m hohe Marmorfigur stand ursprünglich auf einem Sockel vor dem Zeustempel) sowie der Hermes des Praxiteles mit dem kleinen Dionysos-Knaben auf dem Arm auf dem Weg zu den Nymphen, denen er das mutterlose Dionysoskind zur Pflege übergeben wird.
Auf dem ersten Blick weniger spektakulär wirkt das sensationelle Fragment eines Bronzehelms aus dem frühen 5. Jh. v. Chr.. Bei Reinigung des Helms wurde eine Inschrift entdeckt: „Miltiades hat (diesen Helm) Zeus geweiht“. Miltiades war Feldherr der erfolgreichen Schlacht bei Marathon (490 v. Chr.) in den Perserkriegen. Neben dem Bronzehelm ist ein assyrischer (persischer) Helm aus der Zeit der Perserkriege ausgestellt.


4. Besuch des Museums der Geschichte der antiken Olympischen Spiele - Fotoserie: Museum der Geschichte Olympischer Spiele
Museum in Olympia zur Geschichte der antiken olympischen Spiele Nach mehrstündiger Exkursion ist Mittagspause in einem Restaurant in Archea Olympia angekündigt. Während der Rest der Gruppe das Restaurant aufsucht, nutzen wir die verbleibende Zeit für einen Besuch des Museums der Geschichte der antiken Olympischen Spiele. Das 1888 fertiggestellte klassizistische Gebäude wurde von den deutschen Architekten Friedrich Adler und Wilhelm Dörpfeld entworfen, die ab 1875 Grabungskampagnen in Olympia leiteten. Bis zur Fertigstellung des Archäologischen Museum Olympia (s.o.) wurden Grabungsfunde in dem deutlich kleineren historischen Museumsgebäude ausgestellt, dessen Ausstellungsfläche in Anbetracht der Menge neuer Funde nicht ausreichte. Nach Umzug der antiken Funde in das Archäologische Museum Olympia wurde das Gebäude restauriert und anlässlich der Olympischen Sommerspiele 2004 als Museum der Geschichte der antiken Olympischen Spiele neu eröffnet.


Figurine Reiter mit Pferd, 7. Jh. v. Chr. Vasen mit SportmotivenWeinmischgefäß mit Darstellung von Pferderennen, 550-540 v. Chr.

Das Museum ist kein Must-do, aber nach Trubel und Gedränge im Ausgrabungsgelände sowie insbesondere im Archäologischen Museum Olympia genießen wir als zeitweilig einzige Besucher und als aktive Sportler die Beschaulichkeit dieses Sport-Museums. Information zur Ausstellung des Museums bietet der Wikipedia Artikel Museum der Geschichte der antiken Olympischen.


Anmerkungen
  1. Bei ausreichender Menge historischer Funde finden auch Rekonstruktionen statt. Bei Rekonstruktionen eingefügte neuzeitliche Teile sind grundsätzlich durch ihre Farbgebung oder mit ihrer abweichenden Oberflächenstruktur kenntlich gemacht.  
  2. Homepage (engl.): Archäologisches Museum Olympia
  3. Über die Genealogie der griechisch-antiken Götterwelt informiert der Post:  Athen und Griechenland im Zeitraster - Architektur der Polis - Genealogie der griechischen Götterwelt - Kriegskultur
  4. Anlässlich der Olympischen Spiele 2004 wurde eine 10,55 m hohe Säule des Zeustempels wieder aufgestellt, um einen Eindruck von der Größe des Bauwerks zu vermitteln. Fehlende Trommeln wurden aus neuem Muschelkalk ergänzt. Fehlende Partien an erhaltenen Säulentrommeln ergänzt Kunststein. Besonders umfangreiche Ergänzungen erforderte das Kapitell. 
  5. Der Friedensgedanke hatte maßgeblich Bedeutung für die Wiederbelebung der Olympiaden in der Neuzeit im Jahr 1894.
  6. Die Bedeutung von Sparta und Olympia im Nationalsozialismus zeigt Julia Hiller von Gaertringen in einem Ausschnitt ihrer Dissertation: Sparta und Olympia im Nationalsozialismus (PDF) 
  7. Der Olympische Fackellauf geht auf eine Idee von Alfred Schiff zurück, die Carl Diem als Organisator umsetzte. Carl Diem war Gründer der weltweit ersten Sporthochschule in Berlin und Rektor der von ihm 1947 gegründeten Deutschen Sporthochschule in Köln. Zum Ende des 2. Weltkriegs rief Carl Diem am 18.03.1945 Mitglieder der Hitlerjugend im Kuppelsaal des Berliner Olympiageländes zu einem „finalen Opfergang für den Führer“ auf.  
  8. Wenn wir diese Wertung als brutal und unfair empfinden, zeigen sich Anästze eines kulturellen Wertewandels. In der Antike resultiert die heldenhafte Überhöhung von Siegern und die Schande von Niederlagen aus dem kriegerischen Kern antiker Wettkämpfe. In Kriegen stehen sich Feinde gegenüber, die im Unterschied zu Gegnern keine Konkurrenten sind, sondern als wechselseitige Bedrohung wahrgenommen werden. Kriegerische Parteien wollen Bedrohung durch Vernichtung oder Unterwerfung abwenden. Kriege produzieren Helden und Opfer. Der Sieger ist der Held, dem alles gehört (The winner takes it all). Der Verlierer ist Opfer, dem nichts gehört, möglicherweise nicht einmal mehr das eigene Leben. Überlebende Opfer unterwerfen sich dem Sieger (zumindest vorläufig). Diese Denkweise prägt Spiele der Antike.
    In der Gegenwart verstehen sich Teilnehmer von realen Wettbewerben eher als Gegner im Sinne von Konkurrenten, was nicht bedeutet, dass es keine Kriege und keine Feindschaften gäbe. Ganz im Gegenteil. Interessanterweise lebt in virtuellen Wettbewerben (Computerspielen) das archaische Feindbild antiken Denkens fort. Seit der Antike haben Menschen auf zahlreichen Feldern viele neue Erkenntnisse gewonnen und wissen diese auch teilweise anzuwenden. Die Entwicklung sozialer Intelligenz oder Kompetenz scheint dagegen zu stagnieren. Diese Wahrnehmung enthält keine soziologischen bzw. sozialpsychologischen Überraschungen. Stärker beeindruckt die Beobachtung, dass über diese Sachverhalte keine öffentliche Kommunikation stattfindet.
  9. Artikel zur Betrug und Korruption bei Spielen der Antike:
  10. Museums-Webseite (engl.): Archaeological Museum of Olympia

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